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Eine Mutter steht mit ihren drei Kindern an einem schlammigen Ufer eines überschwemmten Gebiets
Zwei Stürme, die Zentralvietnam in den ersten beiden Oktoberwochen heimsuchten, richteten verheerende Schäden an. Die 32-jährige Ly und ihre Familie haben durch die Überschwemmungen alles verloren. © Plan International
22.10.2020 - von Marc Tornow

Nothilfe für Zentral-Vietnam

Zum Jahresende kommt es in Vietnam regelmäßig zu Überschwemmungen. Doch die Unwetter übersteigen in diesem Oktober alle Erwartungen und die zerstörerische Kraft von gleich drei Tropenstürmen ist enorm.

„Alles ist weg, jetzt müssen wir essen, was wir tagsüber noch sammeln können“, sagt die 32-jährige Ly, deren Lebensgrundlage durch die Überschwemmungen in Zentral-Vietnam zerstört wurde. Die Wasserstände der umliegenden Flüsse sind weiterhin besorgniserregend hoch und sie treffen eine Bevölkerung, die schon zuvor durch die Folgen der Corona-Pandemie – sinkenden Einnahmen und eingeschränkter Bewegungsfreiheit – geschwächt war. 90.000 Menschen sind jetzt in dem südostasiatischen Land obdachlos.

Auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen
Ly ist auf sich allein gestellt, da ihr Mann im benachbarten Laos arbeitet. Die vierfache Mutter unterstützte vor den Überschwemmungen ihre Familie mit kleinbäuerlicher Landwirtschaft. Lys Familie war auf die Ziegenaufzucht, die kleinen Felder und Fischteiche hinter dem Haus angewiesen. Aber jetzt ist fast alles davon weggeschwemmt. Die Familie lebt von Nahrungsmittelpakten, die von Hilfsorganisationen wie Plan International und der Regierung bereitgestellt werden. Als Trinkwasser dient derzeit aufgefangenes Regenwasser, denn der Wassertank ist ebenfalls kaputt.

Ähnlich ergeht es auch der 35-jährige Kenh: „Es ist ein Glück, dass meine Familie in Sicherheit ist. Aber unser Haus – ich dachte immer, es sei solide und könne nicht einstürzen.“ In der Nacht, als der erste Sturm kam, hörten sie und ihr Mann plötzlich das Geräusch eines umstürzenden Baumes. „Ich schaute nach draußen und sah, dass das Land hinter dem Haus im Flutwasser verschwand.“ Sie schnappten sich schnell ihre Kinder, und die Familie floh in das höher gelegene Haus der Großmutter.

Plötzlich obdachlos
Am nächsten Morgen wagten sie sich zurück: Das Haus sowie seine Fundamente waren von den Fluten weggespült worden. Die Familie verlor ihr gesamtes Hab und Gut sowie ihre Lebensgrundlage, da auch ihre Tee-, Maniok- und Bananenernte mit den Wassern fortgespült wurden. Kenh und ihre Familie sind nun auch auf gespendete Nahrungsmittel angewiesen. Die junge Mutter wünscht sich, möglichst schnell zur Normalität zurückzukehren, aber im Moment lebt sie nur von einem Tag auf den anderen. Sie weiß nicht, wann sie wieder ein eigenes Zuhause haben wird. „Ein neues Haus bauen? Das ist nicht das, wovon ich jetzt träume.“

Humanitäre Hilfe nach Tropenstürmen
Seit Oktober verzeichnen mehrere Provinzen Vietnams Wetterextreme, die in weiten Landesteilen zu teils schweren Überschwemmungen und Erdrutschen geführt haben. Ausgelöst wurden diese vom Starkregen, den die Tropenstürme Linfa, Nangka und Saudel vor allem in die Zentralregionen Vietnams gebracht haben.
Plan International reagiert auf die Notlage vor allem in den Provinzen Quang Binh und Quang Tri, wo derzeit auch Programme durchgeführt werden. Zunächst erhalten 3.600 der am stärksten betroffenen Haushalte Nahrungsmittelhilfe sowie Haushalts- und Hygienesets.

Nothilfe-Maßnahmen wie diese in Vietnam werden finanziert über den Nothilfe-Fonds von Plan International Deutschland.

Plan International Deutschland e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE92251205100009444933
BIC: BFSWDE33HAN
Konto: 9444933
BLZ: 25120510

Stichwort: Nothilfe-Fonds
Oder online.

Aktuell liegen uns noch keine Informationen zum Wohlbefinden von Patenkindern in den betroffenen Gebieten vor. Sollten uns konkrete Informationen zu Ihren Patenkindern vorliegen, setzen wir uns mit Ihnen in Verbindung.