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Mosambik kämpft momentan mit einer schweren Dürre, die das Leben hunderttausender Menschen bedroht. Plan International unterstützt die Koordinierung der Hilfsmaßnahmen vor Ort. © Plan International
Mosambik kämpft momentan mit einer schweren Dürre, die das Leben hunderttausender Menschen bedroht. Plan International unterstützt die Koordinierung der Hilfsmaßnahmen vor Ort. © Plan International
26.02.2019 - von Plan Redaktion

Dürre sorgt für Hungersnot in Mosambik

Langanhaltende Trockenheit sorgt in weiten Teilen Mosambik für enorme Ernteausfälle. Mehr als 800.000 Menschen leiden bereits unter akuter Nahrungsmittelknappheit und sind dringend auf Hilfe angewiesen.

Mosambik kämpft momentan mit einer schweren Dürre, die das Leben hunderttausender Menschen bedroht. Durch ausbleibende Regenfälle und eine extrem lange Trockenperiode wurde ein Großteil der Ernte zerstört. Hinzu kommt die Invasion einer eingeschleppten Raupenart, die vor allem die Maisernten der Bauern zerstört und den Menschen damit die Nahrungsgrundlage nimmt. Durch die schlechte Wasserversorgung und die mangelnde Hygiene kommt es außerdem zur Verbreitung von Krankheiten, auch die Anzahl der HIV-Infektionen hat sich drastisch erhöht. Betroffen sind vor allem die Provinzen Cabo Delgado, Inhambane, Gaza, Sofala und Tete.

Die anhaltende Dürre wirkt sich besonders drastisch auf das Leben der Kinder aus - etwa 19.000 von ihnen werden in den kommenden sechs Monaten an akuter Mangelernährung leiden. Weil es nicht genügend Lebensmittel gibt, müssen viele Familien ihre Nutztiere verkaufen, was die Situation noch verschlimmert. Viele Familien verlassen sogar ihre Heimatdörfer, auf der Suche nach einem besseren Lebensumfeld. Eltern lassen ihre Kinder nicht mehr zur Schule gehen, weil sie auf ihre Hilfe im Haushalt angewiesen sind. Statt Lesen und Schreiben zu lernen verbringen die Kinder ihren Tag damit, Wasser zu holen oder betteln zu gehen. Und selbst wenn sie noch zur Schule gehen, können sie sich vor Hunger und Durst kaum auf den Unterricht konzentrieren.

Die anhaltende Nahrungsmittelknappheit hat in den vergangenen Jahren auch dazu geführt, dass das Risiko von Kinderhandel, Kinderarbeit und Frühverheiratung enorm gestiegen ist. Die Familien versuchen ihre Töchter möglichst früh zu verheiraten, um damit ihr Überleben zu sichern - oftmals sind die Mädchen dabei nicht älter als 11 oder 12 Jahre alt.

Über allem schwebt die Gefahr, dass El Niño in diesem Frühjahr wieder zuschlagen könnte. Das Wetterphänomen, das alle sieben Jahre zur Umkehr der normalen Wettersituation führt, sorgt in weiten Teilen der Welt für extreme Trockenheit, starke Regenfälle und eine Häufung von Naturkatastrophen. So leidet der Südosten Afrikas zum Beispiel in einem El Niño-Jahr unter extremer Trockenheit, während Nordafrika von sintflutartigen Regenfällen heimgesucht wird.

Plan International hat in der Provinz Jangamo ein Team vor Ort, das Bedarfsanalysen für eine möglichst effektive und schnelle Verteilung von Hilfsgütern erstellt und die Koordinierung der Hilfsmaßnahmen unterstützt.

Plan International arbeitet seit 2007 in Mosambik. Der Fokus liegt auf Programmen zur Katastrophenvorsorge, Verbesserung der Bildungssituation und Gesundheitsvorsorge wie zum Beispiel der Bekämpfung von Mangelernährung oder der Aids-Prävention. Die Projektgebiete liegen vor allem in ländlichen und besonders armen Regionen des Landes.