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Junge Menschen wie Sabina und Sarita fordern Maßnahmen, damit Mädchen und Frauen über die Risiken und Gefahren des Menschenhandels Bescheid wissen.
Jede Stunde wird in Nepal ein Mädchen oder eine Frau Opfer des Menschenhandels. Das sind mehr als 8.000 pro Jahr. Junge Menschen wie Sabina und Sarita fordern Maßnahmen, damit Mädchen und Frauen über die Risiken und Gefahren des Menschenhandels Bescheid wissen. © Plan International / Crystaline Randazzo

Kinderhandel stoppen

Jährlich werden schätzungsweise mehr als eine Million Kinder Opfer von Kinderhandel. Diese Art der modernen Sklaverei wollen wir abschaffen, indem wir gezielt benachteiligte Kinder und deren Familien unterstützen. Wir arbeiten gemeinsam mit den Programmgemeinden vor Ort daran, dass Kinder ihre Rechte wahrnehmen können und auch die Familien durch Einkommen schaffende Maßnahmen unterstützt werden.

Was ist Kinderhandel?

Im sogenannten Palermo-Protokoll der UN wurde 2000 eine einheitliche Begriffsklärung für Menschenhandel definiert:

Menschenhandel bezeichnet "die Anwerbung, Beförderung, Verbringung, Beherbergung oder Aufnahme von Personen durch die Androhung oder Anwendung von Gewalt oder anderen Formen der Nötigung, durch Entführung, Betrug, Täuschung, Missbrauch von Macht oder Ausnutzung besonderer Hilflosigkeit oder durch Gewährung oder Entgegennahme von Zahlungen oder Vorteilen zur Erlangung des Einverständnisses einer Person, die Gewalt über eine andere Person hat, zum Zweck der Ausbeutung." (UN.org)

Kinderhandel liegt vor, wenn die Opfer unter 18 Jahren sind.

Kinderrechte

Die UN-Kinderrechtskonvention ist ein Übereinkommen über die Rechte des Kindes. Sie legt Standard zum Schutz von Kindern fest und stellt deren Wohlbefinden in den Mittelpunkt. Sie wurde am 20. November 1989 in der Vollversammlung der Vereinten Nationen beschlossen und seitdem von fast allen Mitgliedstaaten angenommen und ratifiziert. Weitere Informationen: Kinderrechte

Kinderhandel findet weltweit statt und kann innerhalb eines Landes oder grenzüberschreitend auftreten. Bei einer Grenzüberschreitung werden die Kinder meist von einem ärmeren in ein reicheres Land gebracht. Die meisten von Kinderhandel betroffenen Kinder und Jugendlichen sind aus Afrika, dem Nahen Osten sowie Südasien. Die internationale Arbeitsorganisation (ILO) schätzt, dass heute weltweit über 5 Millionen Kinder betroffen sind.

Armut bildet die Grundlage für Kinderhandel, denn sie fördert die Bereitschaft ärmerer Familien ihre Kinder anderen Menschen anzuvertrauen. Diese Männer und Frauen sind häufig Bekannte oder sogar Verwandte der Familien. Sie haben das Vertrauen der Eltern und machen ihnen falsche Versprechen über Bildungsmöglichkeiten und Wohlstand. Sind die Kinder erst in ihrer Obhut, verkaufen sie sie zum Beispiel in Sklaverei ähnliche Arbeitsverhältnisse. Die Arbeitskraft der Kinder ist begehrt, da die Kosten und Ansprüche meist geringer sind, als bei Erwachsenen.

Beispiel: Kinderhandel in Indien

Mädchen machen sich stark gegen Kinderhandel und andere Formen von Gewalt.
Mädchen machen sich stark gegen Kinderhandel und andere Formen von Gewalt. © Girls Advocacy Alliance / Ilvy Njiokiktjien

Es gibt keine verlässlichen Daten über den Kinderhandel in Indien, doch dafür ist eine aktuelle Studie sehr deutlich: Mit rund 18 Millionen Betroffenen, darunter auch Erwachsene, gibt es kein Land auf der Welt, in dem dieses Problem stärker ausgeprägt ist. Drei Millionen indische Mädchen und junge Frauen sind in der Prostitution tätig, die häufig mit Kinderhandel zusammenhängt. Rund 60 Prozent sind unter 18 Jahre alt.

Im Rahmen des Programms "Girls Advocacy Alliance" lernen 495 indische Jugendliche in speziellen Schulungen und in ihrem eigenen Umfeld, wie sie religiöse Führer:innen, Mitglieder der Gemeinschaft und lokale Behörden beeinflussen können, um Kinderhandel, Kinderarbeit und andere Formen von Gewalt zu reduzieren. Das Programm bemüht sich gleichzeitig auch darum, den Zugang zu Bildung zu erleichtern. So erhalten Kinder die Chance auf ein besseres Leben.

Sravani, 19, hatte Glück und wurde kein Opfer von Kinderhandel. Jetzt setzt sie sich für andere Mädchen ein, die gefährdet sind. © Girls Advocacy Alliance / Ilvy Njiokiktjien
Sravani, 19, hatte Glück und wurde kein Opfer von Kinderhandel. Jetzt setzt sie sich für andere Mädchen ein, die gefährdet sind. © Girls Advocacy Alliance / Ilvy Njiokiktjien

Als Sravani noch ein Baby war, wollte ihr Vater sie an Menschenhändler ins Ausland verkaufen. Zum Glück hatte ihre Mutter den Mut, das zu verhindern.

Während sie selbst noch zur Schule geht, setzt sich Savrani nun in ihrem indischen Dorf dafür ein, dass Eltern ihre Kinder nicht verkaufen oder früh verheiraten. Sie zeigt ihnen, wie wichtig Bildung für die Zukunft der gesamten Familie ist. Eine gute Ausbildung bekommen und unabhängig sein: Das ist die Botschaft, die Sravani an andere Mädchen weitergeben möchte, und zwar nicht nur in Indien sondern weltweit.

Kinder schützen - helfen Sie mit!

Kindheit und Schulbesuch statt Arbeit: Auch in vielen Ländern Afrikas ist Kinderhandel alltäglich. Wir wollen dies ändern.
Kindheit und Schulbesuch statt Arbeit: Auch in vielen Ländern Afrikas ist Kinderhandel alltäglich. Wir wollen dies ändern.

Wir von Plan International möchten dazu beitragen, dass Kinder in einem sicheren Lebensumfeld leben und lernen können. Deshalb initiieren wir Programme, die das Wohl der Kinder in den Mittelpunkt stellen. Insbesondere unsere Programmarbeit zum Verhindern von Kinderhandel stützt sich auf die Wirkungsbereiche Schutz von Kindern vor Gewalt, Bildung sowie die wirtschaftliche Stärkung von Jugendlichen.

Mit der Übernahme einer Patenschaft fördern Sie unsere Arbeit zum Schutze der Kinder und helfen mit, Kinderhandel zu unterbinden. 

Ja, ich möchte Kindern helfen!

Fokus: Mädchen

Moderne Sklavinnen

Wir schützen Mädchen vor Kinderhandel und ermöglichen ihnen Bildung
Wir schützen Mädchen vor Kinderhandel und ermöglichen ihnen Bildung.

Von Kinderhandel sind viele Kinder betroffen. In bestimmten Bereichen wie der Prostitution trifft es jedoch erheblich mehr Mädchen. Diese Mädchen haben keine Chance auf Schulbildung und somit kaum die Möglichkeit, der Prostitution zu entkommen. Um dieser Art der modernen Sklaverei zu begegnen, unterstützen wir gezielt benachteiligte Mädchen und deren Familien. Wir arbeiten mit den Familien und Behörden in den Herkunftsländern, wie zum Beispiel Indien, eng zusammen. Dabei spielt Bildung eine zentrale Rolle.

Mädchenhandel stoppen

Im Rahmen unserer Projekte werden Familien aufgeklärt und der Schulbesuch insbesondere für Mädchen gefördert. So erhalten sie die Chance, gleichberechtigt aufzuwachsen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Gegen den Mädchenhandel setzen wir von Plan International uns in Afrika, Asien und Lateinamerika ein. 

  • Bildung: Wir fördern den Schulbesuch und die berufliche Bildung als Basis für ein eigenes Einkommen.
  • Schutz: Etwa durch Geburtsurkunden schützen wir Mädchen u.a. vor Kinderhandel und sorgen dafür, dass sie ihre Bürgerrechte leichter wahrnehmen können.
  • Rechte: Wir informieren Kindern, Eltern, Lehrern und Gemeinden über die Rechte von Mädchen.
  • Aufklärung: Wir klären über Familienplanung sowie über die Gefahren von frühen Schwangerschaften, HIV/Aids und sexuellem Missbrauch auf.
  • Beteiligung: In Kinder- und Jugendgruppen fördern wir gezielt Mädchen.
  • Gleichberechtigung: Wir bestärken Jungen darin, sich mit Geschlechterrollen und ihrer Männlichkeit auseinanderzusetzen und sich für ihre und die Rechte von Mädchen einzusetzen.
Kinder schützen und ihre Rechts stärken
Kinderschutz: Wir helfen Kindern weltweit

Als globale Kinderrechtsorganisation sind wir dem Schutz von Kindern und Jugendlichen verpflichtet. Sie sollen in einer geschützten Umgebung aufwachsen, um ihr volles Potenzial ausschöpfen zu können. Die Kinderrechte gehören zu unseren grundlegenden Prinzipien. Sie werden sowohl in unseren Projektgebieten als auch innerhalb unserer Organisation geachtet und gefördert.

Kinder lernen in Nepal mehr über ihre Rechte und wie sich vor Gewalt und Missbrauch schützen können.
Kindesmissbrauch und Gewalt stoppen

Täglich werden Kinder Opfer von Missbrauch und Gewalt. Wir von Plan International setzen uns für den Schutz von Mädchen und Jungen ein. Mit intensiver Aufklärungsarbeit informieren wir Kinder, ihre Familien und Gemeinden über die Rechte von Kindern und über Maßnahmen zu ihrem Schutz. Zum Beispiel bauen wir Meldesysteme auf oder stärken bereits vorhandene. Auch wirken wir mit Lobby- und Kampagnenarbeit auf die regionale Politik ein, damit sie Kinder besser schützt.

Monalisa, 15, aus Bangladesch konnte ihre eigene Ehe verhindern, nachdem sie an einem Projekt von Plan teilgenommen hat.
Zwangsheirat jetzt stoppen

Nach Angaben von UNICEF wurden 650 Millionen der heute lebenden Frauen weltweit vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. Ein Drittel von ihnen waren bereits mit 15 Jahren verheiratet. Kinder-, Früh- und Zwangsheirat ist auf allen Kontinenten verbreitet, besonders aber in Afrika südlich der Sahara und in Südasien. Rund ein Drittel aller Frauen und Mädchen, die als Kind verheiratet wurden, leben in Indien.