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Wir bekämpfen die Ursachen von Kindersterblichkeit.
Die häufigsten Ursachen für den Tod von Kinder unter fünf Jahren stellen Infektionskrankheiten dar. © Plan International / Duc Nguyen Minh

Kindersterblichkeit weltweit senken

Traurig, aber wahr: Alle fünf Sekunden stirbt ein Kind unter 15 Jahren auf dieser Welt. Dabei handelt es sich um Todesfälle, die oft vermeidbar wären. Die Ursachen sind häufig behandelbare Infektionskrankheiten und Verletzungen. Wir von Plan International arbeiten daran, die Kindersterblichkeitsrate weltweit zu senken. Dies erreichen wir beispielsweise durch Impfungen, mit der Stärkung der Gesundheitssysteme oder durch eine medizinische Versorgung während der Geburt. Helfen auch Sie, Kinderleben zu schützen, und übernehmen Sie eine Plan-Patenschaft.

Weil das Leben schön ist! Helfen Sie als Pat:in die Kindersterblichkeit weltweit zu senken.

Ausmaße von Kindersterblichkeit

Wir klären Familien über den richtigen Umgang mit Kinderkrankheiten auf.
Um Kindersterblichkeit zu verringern, klären wir Familien über Kinderkrankheiten auf und sorgen für medizinische Betreuung. © Plan International / Charles Atiki Lomodong

16.000 Kinder pro Tag sterben an vermeidbaren oder heilbaren Krankheiten. Weltweit starben im Jahr 2018 2,5 Millionen Säuglinge im ersten Lebensmonat. (Unicef, 2019).

Die häufigsten Ursachen für den Tod vieler Kinder unter fünf Jahren stellen Infektionskrankheiten wie Durchfall, Malaria, Tetanus, Atemwegsinfektionen, Masern und Aids. Aber auch Mangelernährung ist eine Ursache, die oft zum Tod führt.

In den vergangenen drei Jahrzehnten wurde bereits viel erreicht. Seit 2000 ist die Kindersterblichkeit um 38 Prozent gesunken. Im Jahr 2018 starben 5,3 Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag. Das geht aus einem gemeinsamen Bericht der UN, des Kinderhilfswerks UNICEF und anderen Hilfsorganisationen hervor (Unicef, 2019). Wir möchten diese Entwicklung weiter vorantreiben und eine weitere Senkung der Kindersterblichkeitsrate erreichen.

Auch die UN will bis 2030 das Überleben von Neugeborenen und Kleinkindern weltweit sichern. Denn die Überlebenschancen von Kindern hängen immer noch davon ab, in welchem Land und unter welchen Umständen sie geboren werden.

Länder mit hoher Kindersterblichkeitsrate

Afrika südlich der Sahara ist die Region mit der höchsten Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren weltweit. In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara verstirbt eines von zwölf Kindern vor seinem fünften Geburtstag. Im Jahr 2017 gab es hier einen Durchschnittswert von 76 Todesfällen pro 1.000 Lebendgeburten. Die schlechtesten Überlebenschancen haben Kleinkinder in Somalia, Tschad, Mali und Südsudan. Auch in Südasien ist die Kindersterblichkeit hoch, in Indien sterben beispielsweise 1,2 Millionen Kinder jährlich bevor sie fünf Jahre alt sind. 


Ja, ich möchte Kindern helfen!


Müttersterblichkeit senken

Wir helfen dabei, schwangere Mütter in Indien medizinisch versorgen.
Plan International setzt sich dafür ein, Müttersterblichkeit zu verringern. Beispielsweise in Laos.

Jede Minute stirbt eine Frau bei einer Geburt. Die meisten dieser Todesfälle wären vermeidbar. Dennoch haben Frauen in einigen Entwicklungsländern ein Risiko von 1:16, bei der Geburt zu sterben. In Deutschland liegt dieses Risiko bei weniger als 1:2000.

Die Hauptursache für die hohe Müttersterblichkeit in Entwicklungsländern ist der Mangel an Gesundheitsaufklärung und medizinischer Betreuung für Schwangere. Auch hier spielen wieder die großen Entfernungen zwischen den Dörfern und Gesundheitsstellen eine entscheidende Rolle. Indien und Nepal haben beispielsweise eine der höchsten Sterblichkeitsraten im asiatischen Raum: Auf 100.000 Lebendgeburten kommen 540 Mütter, die bei der Geburt ihrer Kinder sterben.

In vielen Ländern Afrikas südlich der Sahara haben nur 35 bis 50 Prozent der Frauen Zugang zu Gesundheitsdiensten. Mehr als die Hälfte aller Frauen entbinden ohne Hilfe eines Arztes oder einer ausgebildeten Hebamme. Im Niger finden nur 16 Prozent aller Geburten unter medizinischer Beobachtung statt.

1,7 Millionen Babys könnten gerettet werden

Eine Studie zeigt außerdem, dass jedes Jahr der Tod von 1,7 Millionen Neugeborenen mit der richtigen medizinischen Versorgung verhindert werden könnte.  Das Wissen und die Technologie zur Heilung für die meisten der Krankheiten sind vorhanden, jedoch nicht für alle zugänglich.

Millionen von Menschen haben nur begrenzten Zugang zu grundlegenden Gesundheitsmaßnahmen wie Impfungen, medizinischer Behandlung von Infektionskrankheiten, angemessener Ernährung, sauberem Wasser und sanitären Anlagen. Vor allem Kinder in den ländlichen Regionen sind dort gefährdet sowie Kinder, deren Mütter keine Schulbildung haben. 

So hilft Plan International

Um die hohen Zahlen der Kinder- und Müttersterblichkeit nachhaltig zu senken, unterstützt Plan International beispielsweise in Indien ein Projekt, das vor- und nachgeburtliche Betreuung für Frauen organisiert. Die Projektmitarbeiter:innen haben gynäkologische Beratungs- und Behandlungsstellen aufgebaut und bieten zusätzlich Nottransporte in Krankenhäuser an. Darüber hinaus gibt es verschiedene Kurse zur Gesundheitsaufklärung, etwa über die Erkennung von Infektionskrankheiten, allgemeine Säuglingspflege oder die Relevanz des Stillens.

Außerdem setzen wir in unseren Programmländern verstärkt auf Impfungen gegen Kinderkrankheiten, den Aufbau von Gesundheitsstationen, Fortbildungsmaßnahmen für Hebammen, Gesundheitsschulungen für Eltern sowie die Verbesserung der Wasser- und Sanitärversorgung.

Unterstützen Sie uns dabei! Werden Sie Pat:in und helfen Sie uns, die Kindersterblichkeit weltweit zu senken.

Politische Ziele

Im Jahr 2000 beschlossen die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen verpflichtende Zielsetzungen zur Bekämpfung der Armut.

Im Rahmen des Gipfeltreffens in New York, verabschiedeten die 189 Regierungs- und Staatschefs acht Millennium-Entwicklungsziele, die der internationalen Politik bis 2015 eine klare Zielrichtung vorgaben, seitdem orientiert sich die internationale Politik an der Agenda 2030.

Ein Millenniumsziel war, die sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren weltweit bis 2015 um zwei Drittel im Vergleich zu 1990 zu verringern.

Was bisher erreicht wurde:

  • zwischen 1990 und 2015 sank die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren um mehr als die Hälfte
  • trotz Bevölkerungswachstums in den Entwicklungsregionen gingen die Sterbefälle von Kindern unter fünf Jahren weltweitzurück
  • durch Impfungen gegen Masern konnten zwischen 2000 und 2013 fast 15,6 Millionen Sterbefälle vermieden werden

(Quelle: un.org - Millenniums-Entwicklungsziele)

Um die nachhaltige Entwicklung auf der Welt in den sozialen, ökologischen und ökonomischen Dimensionen weiter voranzubringen wurden 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung entworfen, die von allen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedet wurden.

Die sogenannte Agenda 2030 wurde an den Entwicklungsprozess der Millennium-Entwicklungsziele angelehnt und trat im Januar 2016 in Kraft. In den kommenden 15 Jahren wird dieser Katalog als internationale Zielsetzung dienen. Einige Ziele helfen bei der Verringerung von Kindersterblichkeit:

Ziel 2: Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen sowie eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.

  • 2.1. Bis 2030 den Hunger beenden und sicherstellen, dass alle Menschen, (...) insbesondere Kleinkinder, ganzjährig Zugang zu nährstoffreichen und ausreichenden Nahrungsmitteln haben.
  • 2.2 Bis 2030 alle Formen der Mangelernährung beenden.

Ziel 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern

  • 3.1 Bis 2030 die Müttersterblichkeit weltweit unter 70 je 100.000 Lebendgeburten senken
  • 3.2 Bis 2030 den vermeidbaren Todesfällen bei Neugeborenen und Kindern unter fünf Jahren ein Ende setzen. Mit dem Ziel, die Sterblichkeit bei Neugeborenen mindestens auf zwölf je 1.000 Lebendgeburten und bei Kindern unter fünf Jahren mindestens auf 25 je 1.000 Lebendgeburten zu senken.

(Quelle: plan-international.org)


Ja, ich möchte Kindern helfen!


Patenschaft für ein Kind
Patenschaft

Als Kind in einem Entwicklungsland geboren zu werden, bedeutet für die meisten von ihnen lebenslange Armut und Chancenlosigkeit. Mit der Übernahme einer Kinderpatenschaft für eines dieser Kinder schenken Sie ihm die Chance auf eine selbstbestimmte Kindheit und bessere Zukunft. Vor allem Mädchen sind in vielen Kulturen oft benachteiligt und brauchen unsere Unterstützung. Mit einer Patenschaft für ein Kind erhöhen Sie gerade für Mädchen die Chance, gut ausgebildet und besser versorgt zu werden. Ziel ist es zudem auch den Familien der Patenkinder neue Perspektiven zu geben und somit dazu beizutragen, Fluchtursachen mindern zu können. Werden auch Sie Pate!

Gesundheit für Kinder
Gesundheit von Kindern

Das Überleben, gesunde Aufwachsen und die Entwicklung eines Kindes ist eng verflochten mit dem Überleben, der Ernährung und der Gesundheit der Mutter und Fürsorgenden. Es hängt ebenfalls sehr stark davon ab, ob die Familie Zugang zu Gesundheitsdiensten hat und für Kleinkinder lebensbedrohende Krankheiten wie Malaria, Lungenentzündung und Durchfall vorbeugen kann.

Die achtjährige Sirilak zeigt stolz ihren Ausweis, den sie nach ihrer Registrierung erhalten hat.
Geburtenregistrierung - Jedes Kind zählt

Obwohl der Anteil der registrierten Kinder seit 2000 erheblich angestiegen ist, hat heute immer noch jedes vierte Kind unter fünf Jahren keine Geburtsurkunde. Es sind vor allem Kinder armer und benachteiligter Familien sowie ethnischer und religiöser Minderheiten, die keine Urkunde nach der Geburt erhalten und somit nicht offiziell registriert sind. Eine ausgestellte Geburtsurkunde bestätigt offiziell die Existenz eines Kindes und ist ein wichtiges Dokument zur Umsetzung und zum Schutz seiner Rechte.