Blick auf eine nächtliche Straße mit mehreren Personen im Gegenlicht
2,3 Millionen Menschen leben im Gazastreifen in prekären Verhältnissen © Ahmed Salama
30.07.2025

Humanitäre Organisationen fordern Krisengipfel im Kanzleramt zur Lage in Gaza

In einem heute übermittelten Brief betonen die 13 humanitären Organisationen die Wichtigkeit, mit dem Bundeskanzler über tatsächlich wirksame humanitäre Maßnahmen zu sprechen, um das Leid der Zivilbevölkerung und die sich ausbreitenden Hungersnot zu beenden.

Die Organisationen äußern massive Zweifel an den von Bundeskanzler Merz angekündigten Abwürfen aus der Luft: „Luftabwürfe sind gefährlich, ineffizient und erreichen nicht die Bedürftigsten – dabei wäre eine großflächige Versorgung längst möglich: Die Infrastruktur ist vorhanden, die Hilfsgüter sind vorhanden, und wir als Organisationen stehen bereit. Was fehlt, ist der politische Wille, die Blockade durch die israelische Regierung zu beenden und endlich ungehinderten humanitären Zugang zu ermöglichen.“

Die unterzeichnenden Organisationen – Aktion gegen den Hunger, Ärzte der Welt, Ärzte ohne Grenzen, CARE Deutschland, Caritas International, Handicap International, International Rescue Committee (IRC) Deutschland, medico international, NRC Deutschland, Oxfam Deutschland, Plan international Deutschland, Save the Children Deutschland und Welthungerhilfe – sind in Gaza tätig und berichten unter anderem von mangelernährten Kindern, völlig erschöpften Mitarbeitenden, der systematischen Zerstörung ziviler Infrastruktur sowie von Angriffen auf medizinisches Personal und Krankenhäuser. Laut aktuellen IPC-Daten leiden über 500.000 Menschen unter hungersnotähnlichen Bedingungen. Jede dritte Person muss mittlerweile tagelang ohne Essen auskommen, darunter auch Mitarbeitende der Organisationen.

Gefordert wird auch ein deutlich stärkerer Einsatz der Bundesregierung für einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand, der die wichtigste Voraussetzung dafür wäre, die drohende Hungersnot noch abzuwenden.

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