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Projektkoordinatorin Gwladys Awo mit Multiplikatorinnen und Multiplikatoren des „Change“-Projektes.©Sandra Gätke/Plan
Projektkoordinatorin Gwladys Awo mit Multiplikatorinnen und Multiplikatoren des „Change“-Projektes.©Sandra Gätke/Plan
03.02.2016 - von Plan Redaktion

Plan weitet Projekt gegen Genitalverstümmelung in Hamburg aus

Weibliche Genitalverstümmelung ist auch in Europa ein Problem. Darauf macht das Kinderhilfswerk Plan International zum UN-Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar aufmerksam.

Rund 180.000 Frauen sind nach Schätzungen des Europäischen Parlaments in der EU von dieser schweren Menschenrechtsverletzung bedroht. In Deutschland wird von etwa 6.000 gefährdeten Mädchen und jungen Frauen ausgegangen. Plan weitet sein Hamburger „Change“-Projekt gegen weibliche Genitalverstümmelung nun aus. Mit „Change Plus“ werden weitere Schlüsselfiguren aus afrika- nischen Communities zu Multiplikatoren und Multiplikatorinnen ausgebildet, damit sie sich in ihren Gemeinden gezielt gegen die Praktik einsetzen.

„Nur wenn wir den sozialen Druck abbauen, unter dem viele Familien stehen, können wir die Männer und Frauen zu einer Abkehr von dieser menschenrechtsverletzenden Praktik bewegen“, sagt Gwladys Awo, Leiterin des „Change Plus“-Projekts in Hamburg. „Um her- auszufinden, wie stark einzelne Communities noch an weiblicher Genitalverstümmelung festhalten, starten wir in der zweiten Phase mit einer Analyse in den einzelnen Gemeinden. Gezielt sprechen wir auch jüngere Frauen an. Gerade sie können es schaffen, über Musik, Rollenspiele und Lesungen in ihren Gemeinden einen guten Zugang zu diesem sensiblen Thema zu bereiten. Zusätzlich bilden wir so genannte „Change Champions“ für den Umgang mit politischen Entscheidungsträgern in Hamburg und mit der Bundesregierung aus.“

Im Rahmen des Projektes suchen die gut vernetzten Multiplikatoren und Multiplikatorinnen den Dialog mit Mitgliedern ihrer afrika- nischen Communities und nutzen private Zusammenkünfte, Veranstaltungen und Internetradiosendungen, um über das Thema auf- zuklären. Seit über zwei Jahren begleitet die Kinderhilfsorganisation Plan International das Projekt „Change“ in Hamburg. Sozial- pädagogin Gwladys Awo, die in Benin geboren ist, treibt das Projekt in der Hansestadt mit großem Erfolg voran und wurde erst im Oktober 2015 in den Hamburger Integrationsbeirat gewählt. Das von der EU finanzierte „Change Plus“-Projekt wird in verschiedenen europäischen Ländern durchgeführt und wie auch schon in der ersten Phase von Terres des Femmes koordiniert. Ausführender Partner für Hamburg ist die Stiftung Hilfe mit Plan des Kinderhilfswerks Plan International Deutschland.