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Purity (16) und Saviour (18) haben vor einem Jahr geheiratet. Sie haben zwei Kinder. © Plan
Purity (16) und Saviour (18) haben vor einem Jahr geheiratet. Sie haben zwei Kinder. © Plan
17.08.2015 - von Plan Redaktion

Junge Liebe in Sambia

Purity und Saviour lieben sich - und das ist auch gut so. Doch mit dem Heiraten und dem Kinderkriegen hätten die beiden gerne noch ein bisschen gewartet und wären stattdessen lieber zur Schule gegangen.Purity (16 Jahre) und Saviour (18 Jahre) sind ein Paar. Als Purity vor einem Jahr ungewollt schwanger wurde, haben die beiden aufgrund des gesellschaftlichen Drucks geheiratet. „Ich wusste nicht, dass ich schwanger werden würde, wenn ich Geschlechtsverkehr habe“, sagt Purity. „Ich hatte keine Informationen und es sprach auch niemand mit mir über dieses Thema.“ Obwohl Purity und Saviour sich lieben, hätten sie gerne noch etwas länger gewartet. Mit mehr Wissen über Verhütung wären sie beide länger in der Schule geblieben. „Ich bin wirklich gerne zur Schule gegangen. Ich wollte Buchhalter oder Arzt werden. Dieser Traum ist nun vorbei, weil ich verheiratet bin. Ich bereue es, dass ich so jung Kinder bekommen habe“, sagt Saviour. „Einige meiner Freunde sind auch in diese Klemme geraten - ich war nicht der erste.“

Frühe Heirat raubt Chancen

Weltweit wird geschätzt, dass jährlich 15 Millionen Mädchen - manche sogar schon im Alter von acht Jahren - verheiratet und so ihrer Kindheit beraubt werden. Frühe und erzwungene Heirat zwingt Mädchen häufig aus der Schule und in ein Leben mit geringen Chancen und einem hohen Risiko von Gewalt oder schlechter Gesundheit.
„Ich wollte ausgebildet werden und einen Job bekommen, mit dem ich meine Familie versorgen kann. Ich wollte Krankenschwester werden“, sagt Purity. Heute arbeitet sie in einem kleinen Laden. Die Anstellung hat sie über das Because I am a Girl-Projekt „Berufliche Perspektiven eröffnen“ gefunden. Das Projekt bietet verschiedene Trainings und Schulungen zu berufsbildenden Programmen.

Arbeit für ein selbstbestimmtes Leben

„Bevor ich am Projekt teilgenommen habe, bin ich bloß zu Hause geblieben. Doch ich habe gelernt, dass ein Mädchen das Recht hat ihr eigenes Unternehmen zu gründen“, sagt Purity. „In unserem Laden verkaufen wir Zucker, Salz, Kekse und vieles mehr. Letzten Freitag haben wir Hühner bekommen und uns wurde gezeigt, wie wir uns um sie kümmern. Uns wird auch beigebracht wie wir Erdnüsse oder Maniok anpflanzen. Die verkaufen wir dann. Mit dem Geld was wir bekommen, können wir Dinge für das Haus kaufen.“
Um Mädchen Wissen um Verhütung und sexuelle Gesundheit zu vermitteln, zielt Plan - insbesondere innerhalb der Bacause I am a Girl-Kampagne - auf einen ganzheitlichen Ansatz ab. Nicht nur die Mädchen selbst, auch ihr Umfeld und die Gemeinden werden über die Gefahren von früher Heirat aufgeklärt. Ihnen werden zudem Alternativen aufgezeigt, so dass Mädchen in der Lage sind weiterhin zur Schule zu gehen.

Mehr über die Projekte in Sambia erfährst du hier.