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Imogen, 21, from Australia and Marinel, 17, from the Philippines
Imogen und Marinel, beide setzen sich gegen den Klimawandel ein. ©Plan
25.11.2015 - von Janina Schümann

Jugendliche im Einsatz gegen den Klimawandel

Die junge australische Botschafterin Imogen, 21 Jahre, befragte Kinder und Jugendliche auf den Philippinen zum Thema Klimawandel. Sie wollte wissen, was diese von ihren Regierungen, die einen großen Teil zur Umweltverschmutzung beitragen, erwarten. Dabei traf sie auf Marinel, die sich für den Klimaschutz engagiert.


Marinel ist ein 18-jähriges Mädchen aus den Philippinen mit einem strahlenden Lächeln. Mit großer Leidenschaft setzt sie sich mit dem Thema Klimawandel auseinander.

Mit ihren Eltern lebt Marinel in einer kleinen Gemeinde in Eastern Samar. Die Gemeinde ist auf einer Halbinsel, umgeben vom Pazifischen Ozean. Viele Menschen aus der Gemeinde verdienen ihr Geld durch die Fischerei. Die Menschen in der Gemeinde sind eng miteinander verbunden. Jeder kennt jeden, man unterstützt einander durch den Austausch von Lebensmitteln. Ihr Abitur hat Marinel im März absolviert. Ihr besonderes Interesse galt den Fächern Naturwissenschaften, Englisch und Mathematik. Sie wird zukünftig an einer Universität Sozialarbeit studieren. Diesen Studiengang hat Marinel gewählt, weil sie mit Menschen in einer Gemeinde leben und arbeiten möchte, und interessiert ist an den Geschichten der einzelnen Gemeindemitglieder.

Ihr Interesse am Klimaschutz wurde 2012 geweckt, als sie an einem Plan-Projekt zum Klimawandel in ihrer Gemeinde teilnahm. Zuvor war ihr nicht klar war, wie gefährdend das Verhalten der Menschen für die Umwelt ist. Doch jetzt, wo sich ihr Wissen erweitert hat und sie weiß, wie der Klimawandel entstanden ist und wie man diesem vorbeugen kann, fühlt sie sich „ermächtigt“, dagegen vorzugehen.

Mit dem Taifun Haiyan im November 2013 hat Marinel die Auswirkungen des Klimawandels selbst erlebt. Der Taifun traf auch ihre Gemeinde und ihr Zuhause. Die vier Meter hohe Sturmflut versenkte den Hafen, beschädigte die Infrastruktur und zerstörte das Haus ihrer Familie. Alle Habseligkeiten von Marinel wurden zerstört, sie verlor ihre Gedichte, ihre Geschichten und ihre Ideensammlung. Es traf sie sehr und machte sie hilflos. Auch wenn Marinels Familie nun ein neues Zuhause hat, ist für nichts so wie früher.

Marinel beteiligt sich jetzt in ihrer Gemeinde an den Maßnahmen gegen den Klimawandel. Sie nimmt an Plans Projekt gegen den Klimawandel teil und gibt in Jugend-Camps ihr Wissen an Jüngere weiter. Außerdem organisiert sie das Bepflanzen von Mangrovenbäumen, das Aufräumen und Entsorgen von Müll sowie weitere Aktivitäten zum Recycling und zur Mülltrennung. Mit den Kindern und Jugendlichen verfasste sie ein Lied über den Klimawandel, um dieses der Gemeinde vorzustellen und ihr Wissen zu teilen. Für Marinel fühlt es sich sehr gut an, sich als junges Gemeindemitglied aktiv für die Umwelt einsetzen zu können.

Allerdings ist es eine große Herausforderung, die Erwachsenen ihrer Gemeinde zum Handeln aufzufordern, denn vieles, was sie sagt, würde von den Erwachsenen nicht ernst genommen. Einige der Erwachsenen wären egoistisch und würden nur an die Gegenwart denken, nicht aber an die Zukunft. Als Beispiel nennt Marinel das Ausüben von Dynamitfischen, welches die Korallen und das Ökosystem der Meere zerstört und somit auch die Fischbestände der zukünftigen Generationen gefährdet. Viele Erwachsene sind der Meinung, dass Marinel und die anderen Kinder und Jugendlichen in der Gemeinde noch „unerfahrene Kinder“ seien und im Gegensatz zu ihnen nicht wüssten, was das Beste für alle ist.

Trotzdem hat Marinel auch positive Reaktionen von Erwachsenen erhalten, etwa von ihren Eltern. Diese würden ihr zuhören und ihrem Rat folgen, zum Beispiel, indem sie den Müll trenne.. Durch dieses Verhalten, so Marinel, würde ein positiver Kreislauf geschaffen werden, der die Menschen zur Einsicht bringt, und dazu, mit eigenen Vorschlägen zum Schutz der Umwelt beitragen zu können. Marinel erklärt den Jugendlichen in Australien, wie sie die Anzeichen des Klimawandels erkennen und einordnen können. Um dieses Umweltbewusstsein zu wecken, müssen die Jugendlichen die Möglichkeit erhalten, sich aktiv an den Veränderungen beteiligen zu können.  Botschafterin Imogen ist überzeugt, dass die Regierung Australiens etwas ändern muss, um den Klimawandel in ihrem Land vorzubeugen: Die Regierung muss eine strikte Strategie gegen die Umweltverschmutzung fahren, bevor es zu noch größeren Problemen kommt.

Im Mai beteiligte Marinel sich an einem Dokumentarfilm über ihr Leben und Engagement für die Umwelt und gegen den Klimawandel. Marinel hofft, in Zukunft auch auf internationaler Ebene im Kampf gegen den Klimawandel aktiv werden zu dürfen. Hier geht es zum Trailer.

Auch in Deutschland engagiert sich die Jugendgruppe von Plan, Plan Action, aktiv im Kampf gegen den Klimawandel. Alle Informationen zu Plan Action findet ihr hier.