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Miriam (21), Susan (22) und Paula (17) aus dem Plan-Jugendbeirat trafen im Vorfeld des internationalen Tags gegen Kinderarbeit Bundesentwicklungsminister Gerd Müller im Bundestag in Berlin. © Plan International
Miriam (21), Susan (22) und Paula (17) aus dem Plan-Jugendbeirat trafen im Vorfeld des internationalen Tags gegen Kinderarbeit Bundesentwicklungsminister Gerd Müller im Bundestag in Berlin. © Plan International
12.06.2019 - von Anne Rütten

Gegen Kinderarbeit: Unternehmen in die Pflicht!

Die Bundesregierung muss ihren Teil dazu beitragen, Kinderarbeit weltweit zu bekämpfen. Das haben drei Plan-Jugendbotschafterinnen bei einem Treffen mit Bundesentwicklungsminister Gerd Müller gefordert.

Anlässlich des heutigen internationalen Tags gegen Kinderarbeit haben drei Jugendliche aus dem Plan-Jugendbeirat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller in Berlin getroffen. Dabei haben sie die Regierung aufgefordert, für Unternehmen verbindliche Regeln zum Schutz der Kinderrechte zu verabschieden und sich international verstärkt für Armutsbekämpfung und Bildung einzusetzen.

Weltweit sind 152 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 17 Jahren von Kinderarbeit betroffen. Diese Kinder leiden unter schweren körperlichen und psychischen Folgen. Sie können häufig nicht zur Schule gehen und haben kaum Zeit zum Lernen. Dadurch haben sie keine Chance auf eine bessere Zukunft und den Kreislauf der Armut zu durchbrechen. Unternehmen tragen durch eine unzureichende Kontrolle ihrer Produktionsketten maßgeblich zur Situation der Kinder bei.

„Wir müssen ausbeuterische Kinderarbeit endlich stoppen. Dazu brauchen wir vor allem faire Einkommen für die Eltern und Bildung für die Kinder“, sagte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller und dankte den Jugendlichen für ihr Engagement. „Ich finde das großartig - ihr gebt mir Rückenwind. Alle Länder der Welt haben sich dazu verpflichtet, Kinderarbeit zu stoppen und jetzt muss das endlich umgesetzt werden. Jedes Unternehmen kann und muss seine Lieferkette so gestalten, dass Kinderarbeit ausgeschlossen ist.“

Aber auch die Verbraucher müssten mithelfen, faire Produktion zu fördern und Kinderarbeit zu beenden, appellierte Gerd Müller: „Wer das Kilo Bananen für 89 Cent kauft, kann nicht davon ausgehen, dass am Anfang der Kette existenzsichernde Löhne gezahlt werden. Der muss wissen, dass auf vielen Plantagen ausbeuterische Verhältnisse herrschen, wodurch möglicherweise Kinder mitarbeiten müssen, weil die Familien anders nicht überleben können. Das muss geändert werden und diesen Wandel können wir nur gemeinsam bewegen."

Am Ende des Treffens übergaben die Jugendlichen dem Bundesminister über 2.400 unterschriebene Postkarten von Menschen aus ganz Deutschland, die ihre Aktion gegen Kinderarbeit, „Education not for sale“, unterstützen. Die Postkarten hatten die Jugendlichen mit Unterstützung der Plan-Aktionsgruppen und engagierten Schulen gesammelt.