In vielen der Plan-Programmländer Afrikas sind die offiziellen Fallzahlen der Coronavirus-Infektionen noch immer verhältnismäßig moderat und sinken teilweise, in einigen Ländern steigen sie jedoch tendenziell an. Wie in anderen Teilen der Welt ist zudem die Dunkelziffer potenziell sehr hoch, da Testmöglichkeiten nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen.
Viele Regierungen in der Region verhängten frühzeitig strenge Ausgangsbeschränkungen, was die Ausbreitung von Covid-19 vermutlich erheblich bremste. Vermehrt wurde der Schulbetrieb wieder aufgenommen, sowohl als Präsenzunterricht als auch über Online-Lernangebote. Der fehlende Zugang zu Wasser und Seife für Schüler:innen und Lehrer:innen in vielen Schulen stellt dabei weiterhin eine Herausforderung dar. Auch die empfohlenen Präventivmaßnahmen, wie soziale Distanzierung und das Tragen von Masken, werden nach wie vor nicht durchgehend umgesetzt. Dies erhöht das Infektionsrisiko enorm.
Die verhängten Beschränkungen haben Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage und Lebensumstände besonders der ärmeren Bevölkerung. Kinder, insbesondere Mädchen, müssen während der Krise noch mehr Haushaltsaufgaben übernehmen als sonst. Dies birgt stets das Risiko, dass Familien auch nach Schulöffnung die Wichtigkeit von Schulbildung vernachlässigen. Außerdem sind Mädchen in dieser Situation verstärkt dem Risiko schwerer Kinderrechtsverletzungen, wie (sexualisierter) Gewalt, Genitalverstümmelung und Kinderheirat, ausgesetzt. In einigen Gegenden Westafrikas, wie etwa in der Tschadsee-Region, herrscht zudem noch immer eine schlechte Sicherheitslage aufgrund der Aktivität von Terrororganisationen oder politischen Konflikten.