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In manchen Regionen hatte es seit fast zwei Jahren nicht mehr geregnet. © Plan
In manchen Regionen hatte es seit fast zwei Jahren nicht mehr geregnet. © Plan
06.01.2017 - von Plan Redaktion

Äthiopien: Endlich wieder Wasser für alle

In <link internal-link in>Äthiopien herrschte im Sommer 2016 die schlimmste Dürre seit 30 Jahren. Aufgrund der dramatischen Situation hatte Plan International ein Nothilfeprogramm für die Menschen gestartet. Die Versorgung mit sauberem Wasser und die Reparatur von Brunnen standen an erster Stelle und zeigen Erfolg: In Amhara gibt es wieder genug Trinkwasser.

Dilidil Fentahun, 29, und ihre Familie leben seit zwei Jahren in einem abgelegenen Dorf in Dahana Bezirk in der Amhara Region in Nordäthiopien. Diese Region ist stark von den Folgen des Wetterphänomens El Niño betroffen, das Dürre in viele afrikanische Länder gebracht hat. Als aus der nahegelegenen Quelle kein Wasser mehr kam, mussten die Frauen und Mädchen aus den Dörfern jeden Tag viele Kilometer laufen, um Wasser für den Haushalt zu holen. Oft brachen sie um 5 Uhr morgens auf und kamen erst nach 12 Uhr mittags wieder. Die Männer und Jungen aus dem Dorf waren die meiste Zeit damit beschäftigt, das Vieh zu einem weit entfernten Fluss zu bringen.

In Zusammenarbeit mit Action Contre La Faim (ACF) und Save the Children International hat Plan International Brunnen instandgesetzt. Mit finanzieller Unterstützung der <link internal-link infos über>Europäischen Kommission - Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz (ECHO) hat Plan dafür gesorgt, dass der Gemeinde eine saubere und nachhaltige Wasserversorgung zur Verfügung steht.

„Das Wasser, das wir von weit weg holten, war nicht sauber und wir mussten es gemeinsam mit Tieren nutzen. Kinder infizierten sich mit Krankheiten durch das verunreinigte Wasser“, erklärt Dilidil. „Oft hatten die Familien kein Essen, weil kein Wasser für die Zubereitung da war. Die Kinder gingen hungrig in die Schule. Wir haben jetzt wieder sauberes Wasser für uns und unser Vieh. Meine Familie hat nicht nur genug Trinkwasser, wir können nun auch unsere Kleidung wieder waschen. Unsere Wasserprobleme sind endlich vorbei.“

Während dieser Zeit konnten viele Kinder - meist die Mädchen - sogar gar nicht die Schule besuchen, da sie Suche nach Wasser den größten Teil des Morgens einnahm. Dibisa, 12, ist eine Sechstklässlerin und fehlte dieses Jahr viele Unterrichtsstunden wegen der Suche nach Wasser. Auch sie ist glücklich: “Es gibt keinen Kampf mehr, um an Wasser zu kommen. Auch unser Vieh hat genug Wasser und ich werde die Schule nie wieder verpassen müssen, um nach Wasser zu suchen.“

Auch die Gemeinde selbst hat zur Sanierung der Wasserversorgung beigetragen: Die Dorfbewohnen halfen dabei, den Kanal zu graben und den Sand und die Steine mit einem LKW zum Fluss zu transportieren. Plan International Äthiopien und das „District Water Office“ unterstützten die Gemeinde dabei, ein Wasser-Komitee zu gründen. Mitglieder der Gemeinde zahlen vierteljährlich einen Beitrag für die Wartungskosten der Brunnen.

Die Folgen des Wetterphänomens El Niño und die Auswirkungen des Klimawandels trafen vor allem den Norden des Landes. Über zehn Millionen Äthiopier sind nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) von Lebensmittelverteilungen abhängig, darunter 2,2 Millionen unterernährte Kinder unter fünf Jahren sowie schwangere oder stillende Frauen. Plan versorgt die Menschen in der Region mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser sowie Saatgut für die nächste Ernte. Schwer unterernährte Kinder werden in Gesundheitszentren behandelt.