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Bild: Spielcontainer

Psychosoziale Unterstützung von Kindern und Jugendlichen nach der Flut

Mit dem Projekt „Psychosoziale Unterstützung von Kindern und Jugendlichen nach der Flut in Eschweiler“ wird ein präventiver und unterstützender Ansatz verfolgt. Der Fokus liegt hierbei auf Kindern und Jugendlichen und soll bei der Verarbeitung des Erlebten als eine Stütze wirken. Um das zu erreichen, werden unterschiedliche Schwerpunkte in Form von Teilprojekten gesetzt und realisiert.

Das Projekt in der Übersicht

Projektregion:
Eschweiler

Projektlaufzeit:
01.01.2022 - 31.12.2023

Ziel:
Nachhaltige Verbesserung der Lebensverhältnisse der Kinder, Jugendlichen und Familien in Eschweiler sowie Unterstützung bei der Verarbeitung des Erlebten

Maßnahmen:

  • StadtRaumMonitor: Identifikation von Handlungs- und Verbesserungsbedarfen in bestimmten Sozialräumen, Zielgruppen oder Lebensbereichen sowie Formulierung konkreter Handlungsweisen
  • Mobile Beratung und Bereitstellung von Spielcontainern
  • Umsetzung des Konzeptes Familiengrundschulzentrum
  • Jugendreisen betroffener Kinder und Jugendlicher nach Ghana
  • Ersatzbeschaffung von Spielgeräten auf betroffenen Spielplätzen

Hintergrund des Projektes

Neben Ahrweiler zählt der Kreis Eschweiler zu den am stärksten betroffenen Orten in Hinblick auf die Flutkatastrophe. Durch die Zerstörung der öffentlichen und privaten Infrastruktur ergibt sich ein hoher Bedarf an psychosozialer Unterstützung. Die sozialen und gesundheitlichen Folgen sind dadurch enorm und wirken sowohl in der gegenwärtigen Situation als auch in Hinblick auf die Zukunft.

In Eschweiler findet sich eine hohe kulturelle Vielfalt und eine schnell wachsende Kommune. Dabei ergeben sich hohe Anforderungen an die Strukturen und die Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Durch die Flut wurden vielzählige dieser Einrichtungen wie beispielsweise Kindertagesstätten, Spielplätze und Schulen zerstört. Besonders betroffen sind davon die bereits vor der Flut risikobehafteten Sozialräume. Bisher bestehende Angebote sind entweder gar nicht mehr oder nur erheblich eingeschränkt zugänglich, wodurch sich soziale Problemlagen und Ungleichheiten verstärken.

Durch bestimmte Teilaspekte dieses Projektes werden betroffene Kinder, Jugendliche und Familien darin unterstütz, das Erlebte zu verarbeiten.

Unsere Projektziele

Mit dem Projekt „Psychosoziale Unterstützung von Kindern und Jugendlichen nach der Flut in Eschweiler“ wird das Ziel verfolgt, die Lebensverhältnisse von Kindern, Jugendlichen und Familien in Eschweiler zu verbessern. Ferner soll unterstützend bei der Verarbeitung des Erlebten geholfen werden. Dadurch kann präventiv in risikobehafteten und betroffenen Sozialräumen gewirkt und Perspektiven geschaffen werden. Um zum einen vorhandene Angebote in Sozialräumen zu stärken und zum anderen Kinder bzw. Jugendlichen direkt an den Prozessen zu beteiligen, gliedert sich das Projekt in unterschiedliche Teilaktivitäten. Die Unterprojekte verfolgen dabei das Ziel, begleitend in den Lebensbereichen wie Freizeit, Bildung und dem schulischen Umfeld positive Veränderungen zu erreichen. Durch ein weiteres Teilprojekt sollen zusätzlich neue Entwicklungsperspektiven aufgezeigt werden, die den Kindern eine Einordnung des Geschehens in einen globalen Kontext eröffnet.

Was wir für den Projekterfolg tun

Im Rahmen des Projektes „Psychosoziale Unterstützung von Kindern und Jugendlichen nach der Flut in Eschweiler“ werden unterschiedliche Teilprojekte geplant und umgesetzt. Die Umsetzung der Ziele folgt dabei einem „StadtRaumMonitor“. Ebenfalls wird ein Sozialbericht erstellt, welcher eine Vielzahl an interessanten Informationen, Erkenntnissen und Einblicken in die Lebensverhältnisse der Kinder, Jugendlichen und Familien in Eschweiler ermöglicht. Hierbei können bestehende soziale Ungleichheiten und Problemlagen entlang der Lebensbereiche und Sozialräume identifiziert werden.

Die mobile Beratung betroffener Kinder und Jugendlicher zählt zu diesen Teilprojekten. Im Rahmen der bereits erfolgten Tätigkeiten der Mobilen Jugendarbeit werden zusätzliche Beratungs- und Unterstützungsangebote zur Verfügung gestellt. Neben der Beinhaltung von methodisch, einzel- oder gruppenorientierten Elementen wird die Form der Arbeit aufsuchend, niederschwellig und vernetzt gestaltet.

Ebenso werden Spielcontainer in vom Hochwasser betroffenen Gebieten bereitgestellt. Die Auswahl dieser Container enthält die Zulassung für öffentliche Spielplätze und ist mobil einsetzbar. Neben dem Einsatz in betroffenen Gebieten werden die Container ebenfalls an Notstandorte von Kitagruppen transportiert. Die Ausstattung deckt ein breites Spektrum vielfältiger Spielmöglichkeiten ab. Hierzu zählen beispielsweise Rutschen, Kletterparcours und Sandkästen.

Ein weiteres Teilprojekt umfasst das Konzept „Familiengrundschulzentrum“ und wird am Standort der Grundschule Stadtmitte (Eschweiler) umgesetzt. Aufgrund der großen Schäden durch das Hochwasser sind die Räumlichkeiten nicht mehr nutzbar. Ein stark betroffener Stadtteil ist Eschweiler West, ein Sozialraum mit besonderen Armutsrisiken, für den die Umsetzung der Familiengrundschule einen großen Gewinn darstellt. Die vernetzte Arbeit in diesem Stadtteil wird fortgeführt in Zusammenhang mit einer bedarfsorientierten psychosozialen Beratung im Quartier.

Um Jugendlichen neue Entwicklungsperspektiven zu eröffnen und für das Finden vernetzter sowie globaler Antworten in Zusammenhang mit der Hochwasserkatastrophe ist ein Jugendaustausch mit Schulen in Ghana geplant. Dabei wird die Flut in Kontext mit dem Klimawandel gesetzt. Im Sinne der globalen Herausforderung wird eine globale Vernetzung impliziert. Hier setzt das Teilprojekt „Jugendreise Ghana“ an. Es soll Jugendliche ermutigen, sich für den Umweltschutz einzusetzen und einen präventiven globalen Beitrag zu leisten.

Die Willi-Fährmann-Schule (Förderschule) wurde durch das Hochwasser so stark beschädigt, dass eine Nutzung nicht mehr möglich ist. Deshalb werden die Kinder über mehrere Jahre in einem Containerdorf beschult. Die Naturkatastrophe und der verbundene Verlust fester sozialer Strukturen (Zuhause, Schule) führt zu einer starken psychischen Belastung. Um eine möglichst positive Aufenthaltsqualität zu schaffen, werden unterschiedliche Spielgeräte in dem Containerdorf installiert. Dabei wird die Auswahl unter Beteiligung der Nutzergruppe, den pädagogischen Fachkräften aus der Kinder- und Jugendarbeit und der Schule umgesetzt.

In Kooperation mit: Stadtverwaltung Eschweiler

In Kooperation mit: Stadtverwaltung Eschweiler