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Die Berufsaussichten für Jugendliche in Guatemala sind schlecht, außerdem flüchten die Jungen und Mädchen vor der alltäglichen Gewalt.
Die Berufsaussichten für Jugendliche in Guatemala sind schlecht, außerdem flüchten die Jungen und Mädchen vor der alltäglichen Gewalt.
11.08.2014 - von Plan Redaktion

Kinder und Jugendliche aus Mittelamerika suchen ein besseres Leben in den USA

Fehlende Berufsaussichten sowie die alltägliche Gewalt in El Salvador, Guatemala, Honduras und Nicaragua haben zu einer ansteigenden Welle von Kindern und Jugendlichen geführt, die ohne Dokumente und ohne Begleitung aus Mittelamerika in die USA flüchten.

Allein in diesem Jahr haben zehntausende Minderjährige ohne ihre Eltern über den Rio Grande die Grenze zwischen den USA und Mexiko überquert. Dies ist eine ernstzunehmende humanitäre Situation und bedarf ein Eingreifen verschiedener Regierungen. Die Mädchen und Jungen müssen geschützt werden. Sie brauchen humanitäre Unterstützung.

Der Hauptgrund für die ansteigende Zahl an Minderjährigen, die ohne Erziehungsberechtigten in die USA fliehen, ist laut Aussagen der Kinder und Jugendlichen die sich verschlechternde Sicherheitslage in ihren Heimatländern zu sein. Laut des Reports „Children on the Run“ („Kinder auf der Flucht“) vom UNHCR (Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen) fliehen 58 Prozent der Kinder vor chronischer Gewalt und unmittelbaren lebensbedrohlichen Situationen.

Allein im Mai 2014 wurden 9.500 unbegleitete Kinder, die meisten von ihnen kamen aus <link internal-link internal link in current>Guatemala, <link internal-link internal link in current>El Salvador und <link internal-link internal link in current>Honduras, an der Grenze zu den USA aufgegriffen und in US-Gewahrsam genommen. In der Diskussion steht momentan, ob alle Kinderrechte gewährt sind, wenn die Kinder in Gewahrsam sind. Diese Frage wird dringlicher, da die Zahl der Kinder in Gewahrsam rasant von 6.560 in 2011 auf rund 60.000 in 2014 angestiegen ist.

Plan ist sich der Situation der Kinder und Jugendlichen in Mittelamerika bewusst und arbeitet auf politischer und Programmebene zu dem Problem. Bei einer Veranstaltung im Juni wurde mit Regierungsvertretern der betreffenden Länder über verschiedene Themen gesprochen: die Situation der unbegleiteten Kinder; Gewährleistung der Kinderrechte; Schutz vor Gewalt; Analyse der Migrationsrouten; Gefahren für Jungen und Mädchen auf ihrer Flucht.

Matthew Carlson, Programmdirektor für das Regionalbüro in den Amerikas, erklärt: „Diese unbegleiteten Kinder und Jugendlichen fliehen vor Gewalt und Verfolgung. Sie riskieren ihr Leben, um zu überleben. Und sie suchen eine bessere Zukunft, von der sie nicht glauben, dass sie sie in ihrer Heimat finden können. Wir sehen eine akute humanitäre Krise, in der wir nicht vergessen dürfen, dass es sich hier um Kinder handelt. Daher muss das Wohl der Kinder immer im Vordergrund stehen“.

In Honduras, El Salvador, Guatemala und Nicaragua sollen Unterkünfte für Minderjährige entstehen, die in ihre Heimat zurück geschickt werden. In den Unterkünften sollen die Mädchen und Jungen zusätzlich medizinisch und psychologisch versorgt werden.