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Periodenprodukte: Ein Luxus für viele Menstruierende weltweit. ©Plan International
Periodenprodukte: Ein Luxus für viele Menstruierende weltweit. ©Plan International
28.05.2020 - von Claudia Ulferts

Binden und Tampons sind für Millionen Mädchen unerschwinglich

„Periode kann in Corona-Krise oft nicht in Würde bewältigt werden“

Während der Covid-19 Pandemie sind Menstruationsartikel wie Binden und Tampons in vielen einkommensschwachen Ländern knapp und teuer geworden. Das ergab eine Befragung von Gesundheitsfachkräften in 23 Ländern, die für die Kinderhilfsorganisation Plan International vor Ort im Bereich Hygiene arbeiten. Maike Röttger, Geschäftsführerin von Plan International: „Sanitärprodukte sind zu einer unerschwinglichen Ressource für viele Mädchen und Frauen geworden, da Lieferketten unterbrochen sind, kleinere Unternehmen den Handel eingestellt haben und die Regale leer gekauft sind. Viele Familien haben wegen der Pandemie ihr Einkommen verloren, der Kauf von Menstruationsartikeln hat deshalb keine Priorität mehr. Perioden hören aber bei Pandemien nicht auf. Sie sicher und in Würde zu bewältigen, ist seit der Corona-Krise für Mädchen deutlich schwieriger geworden.“

An jedem Tag menstruieren etwa 800 Millionen Mädchen und Frauen weltweit. In den einkommensschwächsten Ländern  fehlt es ihnen oft auch an sauberem Wasser, an Seife und Sanitäranlagen, die sie während der Pandemie an ihren Menstruationstagen benutzen können. Zum Beispiel sichere Toiletten mit Türen zum Schutz ihrer Privatsphäre. Zudem sind Mädchen derzeit von wichtigen Informationen abgeschnitten. Maike Röttger: „Da Millionen Schülerinnen in einkommensschwachen Ländern seit Monaten keine Schule besuchen, bekommen sie auch keine verlässlichen Informationen über ihre erste Periode und Wissen über ein entsprechendes Hygienemanagement. Das bringt Risiken für ihre Gesundheit mit sich.“

Plan International fordert, dass die Bundesregierung das Thema Menstruationshygiene in ihrem Corona-Sofortprogramm mitdenkt und entsprechende Mittel dafür zur Verfügung stellt. Wesentlich ist es, dass Mädchen und Frauen neben dem Zugang zu Wasser und Sanitärinfrastruktur, auch Produkte der Menstruationshygiene und Informationen zur Verfügung stehen.

Ergebnisse der Online-Befragung von 61 Gesundheitsexpert/innen in 23 Ländern:

  • 73 Prozent der Befragten berichteten von Engpässen und unterbrochenen Lieferketten für Menstruationsartikel.
  • 68 Prozent gaben an, dass es schwierig geworden sei, Menstruationsartikel zu wechseln, reinigen und zu entsorgen.
  • 58 Prozent beobachteten Preissteigerungen für Menstruationsprodukte.
  • 51 Prozent sprachen von schlechterem Zugang zu sauberem Wasser.

 


Pressemitteilung zum Download
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Menstruationsmanagement in der Pandemie
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