Jahresrückblick: Das hat uns 2025 bewegt
Januar 2025 – Gegen unheilsame Menstruations-Mythen und für ein sicheres Familienleben
Für Mädchen in Kambodscha gehöre es sich nicht, über Sex und Menstruation zu sprechen, heißt es in vielen Gemeinden des südostasiatischen Landes. Dabei wäre genau dies wichtig, um traditionelle Mythen zu überwinden – etwa jene, dass Frauen anderen Unglück brächten, wenn sie während ihrer Periode aus dem Haus gehen. Doch die 14-jährige Sreyneth überwindet dieses Tabu und wagt einen neuen Weg.
Bewaffnete Konflikte und die Folgen eines Genozids lähmten in Ruanda jahrelang die Entwicklung. Gewalterfahrungen bleiben für viele Kinder in dem ostafrikanischen Land alltäglich – doch dabei soll es nicht bleiben. Der Weg hin zu gewaltfreien Familien führt zum Beispiel über positive Vaterschaft. Wie bei François, der seine Frau jahrelang misshandelt hat – und nach einem Training nunmehr Verantwortung für sie und seine Kinder übernimmt.
Februar 2025 – Männer gegen weibliche Genitalverstümmelung und „Ein Platz für Leben“
Ohne die Jungen und Männer lässt sich auch auf der anderen Seite des afrikanischen Kontinents nur wenig bewirken. In lokalen Väterclubs in Senegal engagieren sie sich unter anderem gegen die gefährliche Tradition der weiblichen Genitalverstümmelung. In dem westafrikanischen Land ist das Durchführen von derartigen Beschneidungen seit 1999 gesetzlich verboten. Damit dies auch durchgesetzt wird, denken Väter ihre Traditionen neu – und agieren entschlossen und wirkungsvoll.
Seit rund einem Jahr bittet Plan International Deutschland um Unterstützung für das Projekt „Ein Platz für Leben“ in Äthiopien. Dank zahlreicher Spenden entsteht dort eine dauerhafte Siedlung für Geflüchtete aus dem benachbarten Kriegsland Sudan. Im Plan Post-Interview berichtet eine Spezialistin davon, wie das Vorhaben neue Perspektive unter prekären Lebensumständen schafft und gemeinsam Antworten auf die größte Vertreibungskrise der Welt gefunden werden.
März 2025 – Geflüchtete Kinder mit Behinderungen sowie Frösche für den Wohlstand
Nicht nur in Sudan sorgen Gewalt und kriegerische Auseinandersetzung für Flucht und Vertreibung, auch vor unserer Haustür in der Ukraine haben sich Zehntausende Familien in Sicherheit begeben – unter anderem Nataliia und Halyna, die jetzt mit ihren Töchtern und Söhnen in Polen leben. In der Plan Post erzählen sie ihre Geschichte vom Ankommen, der Suche nach Bildung für Kinder mit Behinderungen sowie einem neuen Stück Heimat.
Bildung und Ausbildung ganz anderer Art haben das Leben der 19-jährigen Kia im Norden von Laos verändert. Mit Fröschen und Nüssen sowie dem Mut zum wirtschaftlichen Neuanfang entstehen in einer ländlichen Region trotz Klimakrise echte Zukunftschancen. Dazu tragen auch Lernangebote in einem Plan-Ausbildungszentrum bei.
April 2025 – Kinderrechte und Gleichberechtigung durchsetzen
Ausbeutung, Gewalt oder mangelnde Bildung – eine Kindheit in Indonesien verläuft mit vielen Herausforderungen. Obwohl das südostasiatische Land Fortschritte bei der Einführung von Kinderschutzgesetzen gemacht hat, bleibt deren gesellschaftliche Akzeptanz umstritten. Mädchen und Jungen wollen dies nun selbst ändern – für eine gewaltfreie Kindheit.
Das Recht auf freie Entfaltung steht in Honduras insbesondere für Mädchen und junge Frauen infrage. Auch Lizzy aus einer ländlichen Gemeinde im Süden des zentralamerikanischen Landes bekam dies schon in ihrer Kindheit zu spüren.
Daneben hatte sie kaum Bildungschancen, da ihre Eltern – wie viele andere – nicht über die notwendigen Mittel für langfristige Schulkosten verfügen. Davon ließ sich die heute 21-Jährige nicht entmutigen: Mit dem Schweißgerät steht sie für Frauenrechte ein und sorgt so für mehr Gleichberechtigung.
Mai 2025 – Chancengleichheit in den Anden und mit einer Patenschaft Unterstützung leisten
Inmitten der peruanischen Anden scheint der Alltag ruhig zu verlaufen. Doch Ungleichheit, Diskriminierung bis hin zu sexueller Gewalt gegen Mädchen und Frauen sind am Fuße majestätischer Berge ein verbreitetes Problem. Die Stigmatisierung der Betroffenen sowie eine oft laxe Strafverfolgung will die 15-jährige Mitzy nicht länger hinnehmen – und kämpft gegen die langen Schatten der Ungerechtigkeit.
Ein Besuch beim Patenkind sagt mehr als tausend Worte. Eine engagierte Plan-Patin, die sich seit vielen Jahren für benachteiligte Kinder weltweit stark macht, hat ihr Patenkind in Guatemala getroffen. Wie es dazu kam und was die Globetrotterin umtreibt, berichtet sie im Plan Post-Magazin.
Juni 2025 – Familienplanung mit dem Frauenkondom und wirtschaftliche Unabhängigkeit
Für viele ist das unscheinbare Objekt etwas völlig Neues: Das Frauenkondom, mit dem Frauen selbstbestimmt die Kontrolle über ihre sexuelle Gesundheit erlangen. „Heute habe ich gelernt, dass ich Verantwortung für meine eigene Gesundheit übernehmen kann – und auch darf“, sagt Mariama, eine der Teilnehmerinnen bei einer Informationsveranstaltung in Guinea.
Die Folgen früher Schwangerschaft sind zudem vielen Kindern in dem westafrikanischen Land nicht bewusst. Zwei Lehrerinnen brechen deswegen mit schambehafteten Tabus und sorgen so für ein Ende sexueller Peinlichkeiten.
In Ghana suchen Frauen dagegen wirtschaftliche Unabhängigkeit – und finden sie auf heimischen Äckern. Obwohl Agrarprodukte in dem westafrikanischen Land zu rund 70 Prozent von weiblichen Arbeitskräften erwirtschaftet werden, haben dort viele Frauen nur begrenzten Zugang zu Ressourcen, Ausbildung sowie Entscheidungsbefugnis. Die Erträge bei Reis, Süßkartoffeln und Kochbananen stiegen mit einem Programm für verbesserte Management- und Führungsaufgaben.
Juli 2025 – Berufliche Träume erfüllen und humanitäre Grundsätze wahren
Den richtigen Beruf für sich zu finden, kann für junge Menschen überall auf der Welt kräftezehrend sein. Zwischen hartem Wettbewerb und gesellschaftlichen Erwartungen verzweifeln sie oft daran. So auch in Neu-Delhi – die geschäftige Hauptstadt von Indien. Inmitten von wirtschaftlichem Druck und harter Konkurrenz um Stellen bietet eine besondere Berufsberatung insbesondere jungen Frauen Hilfestellung beim Überwinden sozialer Hürden. Die Jugendlichen lernen dabei, die eigenen Träume zu verwirklichen.
Für die Menschen im nahöstlichen Gaza geht es ums Überleben. Für uneingeschränkte humanitäre Hilfe auf Basis des humanitären Völkerrechts in dem Küstenstreifen plädierten 160 Nichtregierungsorganisationen.
Im überlasteten Gesundheitssystem des Gazastreifens arbeitet derweil eine Ärztin unter großen Gefahren und mit fehlender Ausrüstung. In jeder Minute will sie anderen Leben schenken – und stiftet dabei ein wenig Menschlichkeit.
August 2025 – Friedensräume im Land der Kriegsverbrechen sowie Schutz vor Kinderehen und früher Schwangerschaft
Der Friede ist nach Liberia bereits 2003 zurückgekehrt. Doch 14 Jahre Bürgerkrieg haben das westafrikanische Land gezeichnet; viele Menschen ringen bis heute mit den Folgen einer gewalttätigen Vergangenheit. Eine Initiative will dies ändern und insbesondere für betroffene Frauen Friedensräume im Land der Kriegsverbrechen schaffen.
Stabilere Lebensverhältnisse in Sicherheit haben einige Frauen im ostafrikanischen Tansania bereits für sich erreicht. Insbesondere in ländlichen Gegenden, wo die Lebensmittel knapp und die Möglichkeiten für Mädchen und Frauen begrenzt sind, ist die Gefahr von Kinderehe sowie früher Schwangerschaft aus wirtschaftlicher Not groß. Eine Spargruppe und Maßnahmen zur Einkommenssicherung wirken dem entgegen.
September 2025 – Fürsorgliche Väter, Ökolandbau sowie Bildungschancen für Kinder
Väter verändern Geschlechterstereotypen, indem sie sich am Familienleben beteiligen. Eine eindrucksvolle Bilderreise durch Ecuador – von den Anden bis zum Pazifik – illustriert, wie dadurch der Machismo überwunden werden kann. Diese Lebenseinstellung privilegiert Jungen und Männer und rechtfertigt die herabwürdigende Behandlung von Mädchen und Frauen.
Ungeachtet verbreiteter Geschlechterrollen gelingt im mittelamerikanischen El Salvador der Umbau hin zu mehr ökologischer Landwirtschaft. Trotz Klimawandels kann dadurch die Resilienz der Gemeinden gestärkt werden. Eine Familie macht es vor und arbeitet Hand in Hand für den Ökolandbau.
Millionen Mädchen und Jungen in Lateinamerika erleben derweil täglich, dass Armut, unsichere Lebensumstände und Naturkatastrophen ihre Bildungschancen bedrohen. Eine Fotoserie zeigt ihre erstaunliche Widerstandskraft.
Oktober 2025 – Besuchsrekord für Nachhaltigkeits-Ausstellung, Kinder vor Menschenhandel schützen und ein Tag für die Rechte der Mädchen
Mit der Erlebnisausstellung „Mission 2030“ begibt sich das Publikum auf eine virtuelle Reise durch sieben Länder auf vier Kontinenten. Bis zum 5. Juni 2026 ist die interaktive Schau zu den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) im Stadtmuseum Ingolstadt zu sehen.
Zuvor hatte die Mitmachausstellung auf Schloss Mainau am Bodensee Station gemacht. Rund 335.000 Personen besuchten dort den multimedialen Erlebnisparcours – neuer Rekord.
Auf den Philippinen geht ein Projekt gegen die Ausbeutung von Kindern und frühe Heirat vor. Das gelingt gemeinsam mit engagierten Eltern und Jugendlichen. Auf den Inseln Samar und Mindoro werden dadurch Tausende Kinder vor Menschenhandel geschützt.
Doch viele Mädchen haben weltweit noch immer nicht dieselben Chancen wie Jungen. Sie werden oftmals überhört, diskriminiert, übersehen. Auf dieses Unrecht macht der UN-Weltmädchentag aufmerksam – auf Initiative von Plan International etabliert. Am 11. Oktober war es wieder so weit: Plan International rückte die Rechte von Mädchen mit zahlreichen Aktionen in Deutschland und Österreich ins Rampenlicht.
November 2025 – Eine staatenlose Geschäftsfrau und Klimapolitik für junge Menschen
Wie viele andere Menschen träumt auch Ranju in Nepal davon, wirtschaftlich auf eigenen Beinen zu stehen. Doch dafür fehlt der 21-Jährigen etwas Entscheidendes – eine Urkunde, ein Stück Papier, das ihr Leben bestimmt. Und doch gelang ihr trotz Staatenlosigkeit mithilfe eines Projekts gegen Jugendarbeitslosigkeit der Sprung zur Geschäftsfrau.
Vor der UN-Weltklimakonferenz COP30 im brasilianischen Belém wuchs die Erwartung, dass die internationale Staatengemeinschaft Klimaschutz, Gleichberechtigung und Generationengerechtigkeit zusammenbringt. Denn rund 88 Prozent der klimabedingten Gesundheitsrisiken betreffen Kinder unter fünf Jahren. Verantwortliche sollten daher endlich Kinder- und Mädchenrechte ins Zentrum der Klimapolitik rücken.
Dezember 2025 – Wirkung nachweisen und kindgerechte Räume
Damit Hilfsorganisationen bewerten können, inwieweit ihre Projektarbeit geplante Ziele erreicht hat, braucht es fundierte Instrumente. Eine Expertin für Programmqualität erklärt im Plan Post-Interview, welchen Stellenwert Wirkungsmessung bei Plan International hat und wie sie funktioniert.
Geflüchtete Kinder, die aus Krisenregionen kommen, brauchen Schutz. Mit dem Projekt „My Safe Space“ bietet Plan International Deutschland ihnen und ihren Familien kindgerechte Räume und Anlaufstellen in Erstunterkünften. Eine Momentaufnahme aus Thüringen und in Hamburg: willkommen im „Safe Space“.
Die Plan Post-Redaktion sagt Dankeschön für das große Interesse an unserer Arbeit sowie den anhaltenden Zuspruch für die weltweiten Plan-Projekte.