
Für uneingeschränkte humanitäre Hilfe
Seit vier Monaten blockieren die israelischen Behörden Hilfslieferungen nach Gaza. 400 dezentralen Verteilzentren, in denen auch Plan International mit Unterstützung von lokalen Partnerorganisationen Hilfsgüter verteilt hat, wurden geschlossen. Ersetzt wurden sie durch lediglich vier Sammelstellen, die durch bewaffnete Kräfte militarisiert sind. Hier sind die hilfesuchenden Menschen tagtäglich der Gefahr von Schusswaffen ausgesetzt, während sie um Essensrationen anstehen.
Diese Verhinderung von Hilfslieferungen stellt einen schwerwiegenden Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht dar – mit tödlichen Folgen: „In Gaza müssen Familien, vor allem Kinder, wählen: gefährliche, weite Wege für Nahrung auf sich zu nehmen oder weiter zu hungern“, sagt Petra Berner, Vorstandsvorsitzende von Plan International Deutschland.

Gemeinsam mit 160 weiteren Nichtregierungsorganisationen appelliert Plan International eindringlich an die internationale Gemeinschaft, die militärisch kontrollierten Verteilmechanismen für Hilfsgüter in Gaza unverzüglich abzuschaffen, die Blockade des Gebiets aufzuheben und zu einem bewährten, regelbasierten UN-Hilfsprogramm zurückzukehren. 2,3 Millionen Menschen leben in dem Küstenstreifen auf einer Fläche, die nicht einmal halb so groß ist wie Hamburg. Ihr Leben muss geschützt und ihre Würde gewahrt werden.
Schritte für die Würde der Menschen und humanitäre Hilfe
Die 160 unterzeichnenden Organisationen drängen zudem auf konkrete Schritte für ein sofortiges und dauerhaftes Ende der Blockade von Hilfslieferungen für den Gazastreifen, einen uneingeschränkten humanitären Zugang auf Basis des humanitären Völkerrechts sowie die Rückkehr zur Unterstützung durch die gesamte internationale humanitäre Hilfsgemeinschaft.
Der humanitäre Bedarf in Gaza bleibt enorm: Hunderttausende Haushalte haben weiterhin keinen Zugang zu grundlegender Wasserversorgung sowie keinen sicheren Zufluchtsort. Neben der fehlenden Nahrungsmittelzufuhr mangelt es an überlebenswichtiger Gesundheitsversorgung sowie Bildungsangeboten für schulpflichtige Kinder.