Patenkindbesuch bei Sofia Mwalimu in Kenia

Mein Mann Klaus und ich haben 2017 Kenia besucht. Wir waren von dem Land sowie den freundlichen und lächelnden Menschen dort sehr begeistert.
Nachdem unsere eigenen drei Söhne auf eigenen Füßen stehen konnten, haben wir uns 2019 für die Patenschaft von Sofia aus dem Region Kwale in Südkenia entschieden. Hierbei hatten wir von vornherein den Wunsch gehabt, Sofia einmal kennenlernen zu können.
Nachdem die Covid Pandemie beendet war, konnten wir beide endlich unseren Traum verwirklichen und Sofia vor Ort in Ihrem Wohnort in Kenia in ihrer Kindergartenschule besuchen.
Plan Intl. Hamburg hat uns bei der Vorbereitung hervorragend unterstützt. Das lokale Plan Büro in Kwale war auf unser Kommen vorbereitet.
Die freundlichen und kompetenten Plan Mitarbeiter Swalehe und Baraka haben uns direkt von unserem Hotel am Diani-Beach abgeholt, den kompletten Besuch begleitet und auch wieder zu unserem Hotel zurück gebracht. Zudem haben Sie uns dabei unterstützt, unterwegs noch Einkäufe von lokalen Produkten zu erledigen.
So konnten wir Reis, Maismehl, Weizenmehl, Seife, Öl, Milchpulver für die Familie und ein Malbuch mit Stiften für Sofia sowie Süßigkeiten für alle Kinder Ihrer Vorschulklasse einkaufen. Aus Deutschland haben wir zudem noch Fußbälle, Springseile und Stifte mitgebracht.

Wir waren voller Vorfreude auf Sofia, hatten jedoch auch ein mulmiges Gefühl, vor allem weil Sofia ja erst 4 1/2 Jahre alt ist. Es war ja nicht von vornherein klar, wie ein so kleines Mädchen auf ein fremdes älteres Ehepaar mit weißer Hautfarbe reagiert.
Auch wussten wir nicht, wie wir uns mit Sofia und der Familie verständigen können.
Da aber ihre Mutter, ihre Geschwister und weitere Familienangehörige dabei waren, hat Sofia das gut gemeistert. Das Kennenlernen war wunderschön sowie sehr emotional für uns und ich konnte meine Tränen nicht unterdrücken. Dank der Plan Mitarbeiter und Sofias Lehrer war auch die Verständigung kein Problem.
Sehr schön war auch für uns zu erleben, dass wir bereits von allen Kindern der Schulklasse, ihren Lehrerinnen, ihrem Lehrer, dem Ortsvorsteher und vielen weiteren Kindern mit Tanz und Gesang erwartet und freudig begrüßt wurden.
Beeindruckend war das respektvolle und brave Verhalten der vielen Kinder sowie die gezeigte Dankbarkeit über die verteilten Lutscher.
Sehr gefreut haben wir uns auch über das aufwendig und mühevoll selbst gebastelte Gegengeschenk, einen mit hellblauer Farbe bemalten Strohhut mit passendem Sonnenfächer.

Im Rahmen unseres Besuchs hatten wir auch die Gelegenheit das lokale Plan Büro in Kwale zu besuchen und ein Gespräch mit dem Manager und weiteren Mitarbeitern:innen zu führen.
Das Kinderpatenschaftsprinzip soll den regelmäßigen Schulbesuch ermöglichen. Über das Erlernen von Lesen, Schreiben und Rechnen hinaus soll der Bildungsstand zur Verbesserung der Selbstversorgungsmöglichkeiten erhöht werden.
Speziell den Mädchen soll die sexuelle Selbstbestimmung vermittelt werden, um frühe Schwangerschaften verbunden mit zwangsläufigen Schulabbrüchen zu verhindern.
Gelernt haben wir, dass die lokale Plan Projektarbeit über die direkte Unterstützung der Patenkinder weit hinausgeht.
So werden die Kommunen bei dem Bau von Schulgebäuden unterstützt sowie Schulspeisungsprogramme und die Bereitstellung von Schutzrationen für unterernährte Kinder von Familien durchgeführt.
Sehr interessant für uns war das Projekt zur Schaffung einer weiteren Lebensgrundlage in der Küstenregion von Kwale. Dieses beinhaltet den Schutz der Mangroven und die Algenzucht als alternative Einkommensquelle für die Gemeinde.

Wir waren sehr überrascht von dem positiven Wirken des Plan Büros in Kwale. Bezeichnend war der große Respekt seitens der Bevölkerung sowie der Sicherheitskräfte gegenüber den Plan Mitarbeitern.
Wir werden die strahlenden Kinderaugen nie vergessen.
Die Dankbarkeit und die Freude der Familie für die mitgebrachten Grundnahrungsmittel können wir gar nicht mit Worten beschreiben.
Wir wünschen allen Paten den Mut zu einem persönlichen Besuch ihres Kindes, da dies ein einmaliges unvergessliches Erlebnis für jeden sein wird.
Auch sorgt dies für ein gutes Gefühl zu wissen, dass die Unterstützung wirklich ankommt und auch wirklich gebraucht wird.