Patenkindbesuch bei Nayely Dina Torres in Peru

Michael, mein Mann und ich (Katia) reisten im November 2023 nach Peru. Wir besuchten Freunde und Bekannte in Lima und erkundigten uns nach möglichen Einsatzgebieten für ehrenamtlichen Einsatz in Urubamba (ca 30km entfernt von Cusco). Von Cusco aus starteten wir auch die 7 stündige Autofahrt durch die Anden in die Provinz Chumbivilkas, um unser Patenkind Nayely zu besuchen. Wir wurden begleitet von Walter und Cari vom Plan Büro in Cusco. Durch diesen Besucht wollten wir der Patenschaft sozusagen den gebührenden Respekt erweisen, denn über einige Jahre hatten wir den Kontakt mit Nayely aufgrund einiger privater Herausforderungen incl Auslandsumzüge doch vernachlässigt.

Mit einer Mischung aus Aufregung, Neugier und Vorfreude näherten wir uns dem ersten Treffen mit Nayely. Wir wussten, dass wir sie und ihre Eltern an einem "neutralen Ort", also nicht in ihrem Zuhause, treffen würden. Überrascht waren wir dann, als wir gemeinsam mit den Plan Mitarbeitern an einer Schule halt machten, wo uns fast wie aus dem Nichts ein "Begrüßungskommittee" bestehend aus Musikkapelle, Ortsverwaltung und Schulvertretern mit Musik, Dekoration und Handschlag begrüßten und wir beinahe unvermittelt vor Nayeli und ihren Eltern standen und uns gegenseitig begrüßten - schüchtern und herzlich zugleich. Wir kamen dann alle im Schulhof zusammen, bekamen einen farbenfrohen Begrüßungsschal umgehängt und Kartoffeln, Gemüse und Meerschweinchen serviert. Mit der Zeit brach auch das Eis und die Unterhaltungen untereinander wurden immer lockerer und gelöster. Nach einer tollen Tanzaufführung, in die wir dann auch einbezogen wurden, kam es sogar zu einem flotten Fussballspiel zusammen mit einigen Kindern, die sich auf auf Schulhof aufhielten. Keine einfaches Spiel, auf 3.400 m Höhe....Nach ca. 3 Stunden verabschiedeten wir uns, nicht ohne vorher unsere Geschenke (Reis, Öl, Zucker, Linsen, Nudeln) zu übergeben und uns für den nächsten Tag bei Nayelis Schule (eine andere als am ersten Treffpunkt) zu verabreden. Wir fuhren dann über ein paar Umwege zu unserem Hostal in einem ca. 50 km entfernten größeren Ort. Dort merkten wir, wie positiv anstrengend unsere Begegnung war inkl. all der Eindrücke. Begeistert und beeindruckt waren wir von den Persönlichkeiten sowohl unseres Patenkindes als auch seiner Eltern.

Ehrlich gesagt, haben wir uns vor dieser Reise nicht ausreichend über die Arbeitsweise von Plan informiert. Durch die guten Erläuterungen der Plan Mitarbeiter während unserer Reise konnten wir dann besser verstehen, wie eng abgestimmt die Plan Aktivitäten mit denen der lokalen Verwaltung sind. Letzteres ist für uns auch das wichtigste "take away": ein Erfolgsfaktor der Arbeit von Plan ist, als Teil des lokalen sozial-administrativen Ecosystems zu agieren und wahrgenommen zu werden. Dabei geht es nie darum, finanzielle Mittel an eine bestimmte Organisation (Schule, Verwaltung, Gesundheitssystem) zu überweisen, sondern um eine Identifikation von Projekten wie Schulentwicklung oder auch Existenzgründungsberatung und -begleitung mit anschließender Bereitstellung der nötigen Mittel.

Beachtlich war, dass wir als Paten von allen Menschen vor Ort sehr herzlich aufgenommen wurden. Dies liegt daran, dass vor Ort bekannt ist, dass die finanzielle Unterstützung, die mit der Patenschaft zu unserem Patenkind verbunden ist, allen (z.B. Schülern) zu Gute kommt. Sehr bewundert haben wir das authentische Engagement der lokalen Plan Mitarbeiter. Toll war, dass einer von Ihnen selbst einmal Patenkind war!

Was ich allen, die ebenfalls einmal Ihr Patenkind vor Ort besuchen wollen, mit auf den Weg geben würde ist:
- sich gut mit den lokalen Plan Mitarbeitern abstimmen, welche Bausteine das Besuchsprogramm umfasst (z.B. Besuch weiterer Projekte in der Gegend), um vorbereitet zu sein bzw. eventuell auch um zu optimieren (falls es zu viel sein sollte).
- vorbehaltlose Offenheit und Neugier
- ausreichend Zeit