Manju verlor durch das Erdbeben ihr Zuhause
Manju verlor ihr Zuhause und ihre Schule, nicht aber ihre Hoffnung.

Das Leben nach dem Erdbeben

Manju, 13, möchte ein Vorbild für die Mädchen in ihrem Dorf werden

Manju auf dem Weg zu dem Übergangsklassenzimmer.
Manju auf dem Weg zu dem Übergangsklassenzimmer. ©Gurufoto/Plan

Manjus Leben hat sich drastisch verändert. Durch das Erdbeben in Nepal im Frühjahr 2015 verlor sie ihr Zuhause und ihre Schule. Jetzt, mit der Unterstützung von Plan International, kann Manju wieder zur Schule gehen und ist entschlossen, aus dieser Chance das Beste zu machen.

„Während des Erdbebens hatte ich Angst, dass etwas Schlimmes passieren würde und ich nicht mehr zur Schule gehen kann“, sagt Manju, 13 Jahre alt, aus Dolakha, Nepal. Dolakha war einer der Bezirke, der am stärksten unter den Zerstörungen des Erdbebens im April und Mai litt. Mit einer Zerstörung von mehr als 50.000 Häusern waren rund 85 Prozent der Bevölkerung betroffen.

Manju verlor ihr Zuhause und ihre Schule. Die Teenagerin lebt jetzt in einer Notunterkunft mit ihrer Mutter und ihrem Vater und lernt in einem sogenannten Übergangsklassenzimmer. Beides wurde von Plan International erbaut.

Noch ist vieles in Nepal provisorisch: Manju braucht fast 45 Minuten durch die abgelegenen Bergregionen, um das Übergangsklassenzimmer zu erreichen. Sie kommt an vielen Tälern und Flüssen vorbei, bevor sie ihr Ziel erreicht hat. „Es gibt eine Brücke, die wir sehr langsam überqueren müssen, da die Befürchtung besteht, dass sie zusammenbricht. Viele der Straßen sind auch rutschig“, erklärt sie.

Dil nimmt an dem Geld-für-Arbeit Programm von Plan teil.
Dil nimmt an dem Geld-für-Arbeit Programm von Plan teil. ©Gurufoto/Plan

Manjus Vater Dil ist Teilnehmer am Geld-für-Arbeit-Programm von Plan International. Das Programm bietet Einzelpersonen die Möglichkeit, mit einer kurzfristigen Beschäftigung und einer sofortigen Einkommenshilfe ihre Grundbedürfnisse zu erfüllen.

Dil hilft dabei, eine neue Brücke zu bauen, damit die Kinder sicherer zur Schule gelangen. Momentan müssen rund 50 Kinder den Fluss überqueren, um zur Schule zu kommen. Während der Regenzeit ist das Wasser so hoch, dass nicht mal Erwachsene dazu in der Lage sind, den Fluss zu überqueren.

Dil ist dankbar dafür, dass er arbeiten kann und dass er seiner Tochter zu einem sicheren Weg in die Schule verhelfen kann, damit sie Bildung erhält. „Ich brauche das Geld, um mein Haus zu bauen und für die Ausbildung meiner Tochter zahlen zu können. Ich werde das Geld für beides zur Hälfte verwenden“, sagt Dil.

Die Jungen und Mädchen gehen nun gern wieder zur Schule. ©Gurufoto/Plan

Trotz des langen und gefährlichen Weges versteht Manju den Wert ihrer Ausbildung und ist sehr dankbar, dass ihre Eltern sie so unterstützen. „Bildung ist sehr wichtig. Viele Länder sind durch bessere Bildung vorangeschritten. Ich möchte hier bleiben und studieren“, sagt Manju.

Manju ist nur eine von Tausenden Mädchen, deren Schulbildung unterbrochen wurde, als das Erdbeben eintraf und mehr als 35.000 Klassenzimmer verwüstete. Die Übergangsklassenzimmer sind ein sicherer Ort für die Kinder geworden, wo sie sich mit ihren Freunden treffen, ihre Sorgen vergessen und wo sie natürlich auch lernen.

Tritha ist Direktor von Manjus Schule – die einzige Schule, die sich in dem abgelegenen, bergigen Gebiet befindet. Tritha war hier auch Schüler, dann Lehrer und nun Schulleiter. Er ist fest entschlossen, Manjus Schule wieder aufzubauen und den Kindern aus Dolakha den Besuch der Schule zu ermöglichen.

Das Erdbeben zerstörte auch Manjus Schule. Ein ganzer Klassenblock ist zusammengebrochen. Das andere Klassenzimmer, welches mit Rissen und Löchern versehen ist, wurde von der Regierung als nicht sicher eingestuft. Nur ein kleines Klassenzimmer blieb. „Anfangs gab es Probleme. Die Kinder hatten Angst, dass das Klassenzimmer wieder zusammenbrechen würde“, sagt Tritha.

Manjus Mutter und Vater unterstützen sie dabei ihre Ausbildung zu absolvieren.
Manjus Mutter und Vater unterstützen sie dabei, ihre Ausbildung zu absolvieren.

Die Übergangsklassenzimmer stehen nun neben den beschädigten Schulen. Sie bestehen aus Bambus und Planen, welche mit Möbeln, Schreibwaren und Materialien ausgestattet sind, sodass die Lehrer:innen ihren Unterricht weiterführen können. In den letzten sechs Monaten hat Plan International 282 Übergangsklassenzimmer gebaut, sodass über 18.000 Mädchen und Jungen, darunter Manju, ihre Schulbildung wieder aufnehmen konnten.

„Nachdem die Übergangsklassenzimmer erbaut wurden, liefen die Dinge nach und nach besser. Ohne die Unterstützung von Plan International wäre es schwierig gewesen, unsere Kinder zu erziehen. Heute haben sie nicht mehr so große Angst vor Nachbeben und kommen gern wieder zur Schule“, ergänzt Tritha.

Tritha arbeitet nun zusammen mit Plan und dem „District Education Office“, um eine erdbebensichere Schule in seinem Dorf zu erbauen. Er ist entschlossen, ein Modell einer Schule zu erstellen, welches von den Nachbardörfern übernommen wird. Tritha will auch die Schüler:innen und Lehrkräfte lehren, wie man sich in Katastrophensituationen verhält.

Seit dem Erdbeben hat Plan International die Bedürfnisse der Kinder, und der besonders von Mangelernährung gefährdeten Gruppen, die in den abgelegenen und bergigen Gebieten leben, priorisiert. Bei einer Katastrophe sind es oft die heranwachsenden Mädchen, die die schwierigsten Herausforderungen bewältigen müssen. „In so vielen Orten werden Männer respektiert und Frauen diskriminiert“, sagt Manju. „Ich will eine bessere Zukunft. Ich will die Schule nicht abbrechen müssen, sondern ein Vorbild für die Mädchen in meinem Dorf werden. Ich möchte Journalistin werden!“ Manjus Mutter und Vater unterstützen sie dabei, ihre Ausbildung zu absolvieren. „Wenn unsere Kinder einen Job kriegen, dann werden sie nicht mit so einem niedrigen Lebensstandard wie wir leben müssen“, sagt Manjus Mutter Shanta. „Mädchen, denen die Chance gegeben wird, zu studieren, haben eine geringere Wahrscheinlichkeit, Opfer von Menschenhandel, Kinderheirat oder Kinderarbeit zu werden. Ich möchte die Eltern ermutigen, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Mädchen sind und sollten gleich gebildet sein. Mädchen können auch die Zukunft dieses Landes sein!“, sagt Manju.

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