Kinderheirat verhindern in Burkina Faso

In Burkina Faso werden mehr als die Hälfte aller Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. Damit gehört das Land zu den zehn Ländern Afrikas mit der höchsten Kinderheiratsquote. Die Frühverheiratung von Kindern ist eine gravierende Verletzung ihrer Rechte. Für die betroffenen Mädchen bedeutet sie schwere gesundheitliche, finanzielle und soziale Folgen.

Sie brechen nach der Hochzeit häufig die Schule ab und werden früh schwanger. Oft sind die Mädchen seelisch und körperlich nicht auf eine Schwangerschaft vorbereitet. In vielen Fällen führt die Geburt zu Komplikationen, die das Leben des Kindes und der jungen Mutter gefährden. Auch die beruflichen Möglichkeiten der früh verheirateten Mädchen sind aufgrund fehlender Schulbildung und traditioneller Rollenvorstellungen gering. Die Mädchen werden schon früh in die Rolle der Mutter gedrängt, die sich ausschließlich um ihre Familie und den Haushalt zu kümmern hat. So bleiben sie finanziell abhängig von ihrem Mann und haben kaum Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben.

Ziel dieses Projekts ist es, junge Menschen darin zu stärken, ihre Rechte wahrzunehmen und selbstbestimmte Entscheidungen über ihr Leben zu treffen. Dabei richtet sich das Projekt sowohl an Mädchen als auch Jungen, um traditionelle Rollenbilder aufzubrechen.

Themenschwerpunkt

Kinderschutz,
Gleichberechtigung

Projektzeitraum

von November 2019
bis April 2023

Zielgruppe

517.000 Mädchen und Jungen zwischen 10 und 24 Jahren in den Projektregionen Zentral-Ost, Zentral-Nord und Süd-West in Burkina Faso


Unterstützen Sie dieses Projekt mit Ihrer Spende!

Spendenkonto
Privatstiftung Hilfe mit Plan Österreich
IBAN: AT23 2011 1837 9270 7700
BIC: GIBAATWWXXX
Stichwort: BFA100390

So hilft das Projekt

"Das Kind wird von dem Patriarchen der Familie in die Ehe gegeben. Wenn die Heirat einer Tochter mit einem Mann einer anderen Familie zugesichert wurde, können die Eltern des Mädchens dieses Versprechen nicht rückgängig machen und sind an sozialen Normen gebunden. Weigert sich das Mädchen zu heiraten, wird es von der Großfamilie verbannt."

- Bericht eines Opfers von Kinderheirat

Foto © Plan International | Zeichnung eines Teenagers aus Burkina Faso zum Thema Frühverheiratung.

 

  • Einsatz für Kinderrechte

In den Projektgemeinden sind 70 bis 80 Prozent der Mädchen von Frühverheiratung betroffen. Um dies zu ändern und damit sich die Mädchen und Jungen selbst für ein Ende der Kinderheirat einsetzen können, werden im Rahmen des Projekts 50 Jugendclubs an Schulen gegründet. In Theaterstücken, Diskussionen und Filmvorführungen machen die Jugendlichen auf die negativen Folgen der Kinderheirat aufmerksam. Darüber hinaus werden in Jugendzentren und Gemeindehäusern 50 Räume als Jugendtreffs eingerichtet. 400 junge Frauen unterstützt das Projekt zudem dabei, sich sozial und politisch zu engagieren und für ihre Rechte einzusetzen. In regionalen Foren treffen sie sich mit erfolgreichen Frauen, die ihnen helfen, ihre eigenen Möglichkeiten zu erkennen. In mehreren Veranstaltungen fördert das Projekt den Dialog zwischen jüngeren und älteren Generationen. Dort diskutieren sie über Themen wie Familienplanung und das Recht auf Selbstbestimmung. Mit Theateraufführungen zu den Rechten von Kindern und insbesondere Mädchen können rund 25.000 Menschen in 86 Gemeinden erreicht werden.

Foto © Francoise Kabore | In der Hauptstadt Ouagadougou nehmen Mädchen an einem Marsch für Gleichberechtigung teil.

 

  • Sexuelle Gesundheit und Rechte stärken

Das Wissen über sexuelle und reproduktive Gesundheit wird für Jugendliche mit zunehmendem Alter immer wichtiger. Mädchen benötigen Monatsbinden und Hygieneartikel, damit sie auch während ihrer Menstruation die Schule besuchen können. Im Rahmen des Projekts werden Lehrkräfte zu Vertrauenspersonen ausgebildet, damit sie mit den Schülerinnen und Schülern über sexuelle Gesundheit und ihre Rechte sprechen. In 20 Schulen und zehn Gemeindezentren stellt das Projekt Hygienesets mit Monatsbinden bereit. Beratungen bieten Mädchen und Jungen zudem die Möglichkeit, sich persönlich mit Gesundheitskräften auszutauschen und Fragen zu stellen. Lehrkräfte und Eltern werden in 90 Schulveranstaltungen für die sexuellen und reproduktiven Rechte der Kinder sensibilisiert.

Foto © Plan International | In einem ähnlichen Plan-Projekt in Burkina Faso demonstrierten Kinder und Jugendliche für den Schutz ihrer Rechte.

 

  • Bessere Kinderschutzstrukturen

Die fehlende Registrierung von Eheschließungen macht es schwer, Kinderheiraten zu verhindern. Deshalb ermutigt das Projekt religiöse Autoritäten, bei Hochzeiten die Zustimmung beider Ehepartner sicherzustellen. Außerdem werden sie unterstützt Heiratsregister anzulegen, damit sie das Alter der Heiratenden besser kontrollieren können. Damit Gesetze zum Kinderschutz besser durchgesetzt werden, schult das Projekt zivilgesellschaftliche Organisationen und unterstützt sie bei der Lobbyarbeit mit Regierungsvertretenden. Des Weiteren wird ein Netzwerk zur Prävention und Abschaffung der Kinderheirat unter der Leitung des Frauenministeriums gefördert. Um eine breite Öffentlichkeit zu erreichen, wird in Radio- und Fernsehbeiträgen in verschiedenen Landessprachen über die Gesetze informiert, die Kinder vor Gewalt schützen sollen.

Foto © Plan International | Das Bild stammt aus einem ähnlichen Plan-Projekt in Burkina Faso.

 

  • Einkommen schaffende Maßnahmen

Im Rahmen des Projektes nehmen 190 Jugendliche an beruflichen Schulungen teil. Die meisten von ihnen erhalten Plätze im Unternehmensbereich bei der Herstellung verschiedener Produkte. Nach Abschluss ihrer Ausbildung unterstützt das Projekt die Jugendlichen beim Start in das Berufsleben unter anderem in Form von Werkzeug und Arbeitsmaterialien. 200 junge Mütter werden zudem in handwerklichen Tätigkeiten geschult, zum Beispiel in der Herstellung von Seifen und Gewürzen. Durch den Verkauf ihrer Produkte können sie ein eigenes Einkommen erwirtschaften. Die jungen Frauen können außerdem an einer der 43 Spargruppen teilnehmen, die im Laufe des Projektes gegründet werden. So verbessern sich ihre finanziellen Möglichkeiten und sie können kleine Kredite für Investitionen erhalten.

Foto © Plan International / Florian Paul | Im südlichen und östlichen Afrika sind Kinderehen noch immer weit verbreitet.

„Wenn die Braut noch ein Kind ist…“

Frühverheiratung ist ein Stolperstein im Leben vieler Mädchen in Burkina Faso und anderen Ländern des afrikanischen Kontinents. Sie hat nicht nur gravierende Folgen für die betroffenen Mädchen, sondern auch für die Entwicklung des jeweiligen Landes. Afrika- und Gender-Expertin Monika Bihlmaier erklärt im Interview, warum das so ist und wie Plan International Mädchen stärkt, ihre Rechte wahrzunehmen und sich gegen Kinderheirat zu wehren.

Lesen Sie hier das Interview.

So hilft Ihre Spende

1.440 €

kosten beispielsweise Hygieneprodukte für 270 besonders benachteiligte Schülerinnen.

4.738 €

reichen aus, um zum Beispiel eine Kampagne zur Sensibilisierung für Kinderheirat durchzuführen.

7.622 €

finanzieren zum Beispiel 50 Schulclubs, die sich für die Abschaffung der Kinderheirat engagieren.

11.424 €

ermöglichen zum Beispiel die Durchführung einer Arbeitsmarktstudie.


Helfen Sie Kinderheirat in Burkina Faso zu verhindern und unterstützen Sie dieses Projekt mit Ihrer Spende!


Spendenkonto
Privatstiftung Hilfe mit Plan Österreich
IBAN: AT23 2011 1837 9270 7700
BIC: GIBAATWWXXX
Stichwort: BFA100390