Unter Brüdern und Schwestern
"Wir waren sehr berührt von dieser Begegnung und können diese Reisen, in denen man wirklich etwas von Land und Leuten mitbekommt, nur wärmstens empfehlen!" - Brigitte Jerzembek war Teil unserer Patengruppenreise nach Peru im Frühjahr 2018. Lesen Sie nachfolgend von ihren Eindrücken:
Höhen und Tiefen
Im Mai 2018 habe ich zusammen mit meinem Mann und unserer Tochter an der 17-tägigen Patengruppenreise mit Plan nach Peru teilgenommen. Wir waren eine gut gemischte Gruppe von 18 Personen. Es waren überwiegend Ehepaare, aber auch wenige Einzelreisende, von denen die meisten wie ich ein Patenkind in Peru haben, sowie zwei Mitarbeiterinnen von Plan International Deutschland.
Die Anreise aus Deutschland zum Startpunkt in Arequipa war strapaziös – mehr als 24 Stunden reine Reisezeit ohne die Zeitverschiebung, aber das erste Hotel ließ uns durch gute Ausstattung und tolle Lage am Plaza de Armas mit Blick auf die Kathedrale die Müdigkeit vergessen. Es wäre zu umfangreich, hier alle spannenden Erlebnisse zu schildern, daher nur einige Schwerpunkte: Touristische Highlights waren für mich ohne Zweifel die schwimmenden Inseln der Uros auf dem Titicacasee und der Machu Picchu. Nicht verschweigen möchte ich an dieser Stelle allerdings die Höhenkrankheit (soroche), die die Gruppenteilnehmer:innen in unterschiedlicher Intensität traf.
Der Höhepunkt: Ein Besuch beim Patenkind
Persönlicher Höhepunkt für meine Familie und mich waren die in die Rundreise eingebetteten drei Plan-Tage. Diese waren durchaus anstrengend wegen langer Autofahrten über schmale, kurvige Schotterstraßen entlang der Steilhänge der Anden mit eng getaktetem Programm. Die Programmpunkte waren das Kennenlernen von Schulen mit Rollenspielen von Schüler:innen, der Besuch mehrerer Meerschweinchenzuchten und einer Bienenzucht sowie offizielle Empfänge bei Bürgermeistern. Die Anstrengungen wurden dadurch - in Verbindung mit der großen Herzlichkeit der Einheimischen und der Planmitarbeiter:innen - bei weitem wettgemacht.
Natürlich war das absolute Highlight das persönliche Treffen mit unserem Patenkind und dessen Familie. Zu diesem Zweck trennten wir uns von der Gruppe und fuhren mit unseren Begleitpersonen von Plan ab dem nächstgelegenen Ort noch einmal gut eine Stunde circa 21 Kilometer zu dem abgelegenen 30-Familien-Ort, in welchem unsere 5-jährige Patentochter lebt.
„Los hermanos de Alemania han llegado“
Vor Aufregung war sie an diesem Morgen nicht in den Kindergarten gegangen, wir bekamen aber dort ihren Sitzplatz zu sehen und ihr Arbeitsheft, welches uns mit seinen Buchstabenübungen und bspw. Trapezdarstellung in Mathematik beeindruckte. Währenddessen ertönte aus dem Dorflautsprecher: „Los hermanos de Alemania han llegado“ (Die Brüder und Schwestern aus Deutschland sind angekommen!). Danach wurden wir in der daneben liegenden Sekundarschule von Bürgermeister und Schuldirektor feierlich begrüßt. Die Schulkinder paradierten für uns und wir durften die peruanische Fahne zum Klang der Nationalhymne hissen. Wir kamen uns vor wie wirkliche VIPs - waren wir doch die allerersten Europäer im Ort.
Nach den Festansprachen wurden wir ins Haus der Familie begleitet, wo uns die komplette Familie einschließlich Oma, Onkel, Schwester und Schwager empfing. Zunächst schüchtern, taute unsere Patentochter später auf und sah allerliebst aus in ihrer einheimischen Tracht, in welcher sie uns einen kleinen Tanz vorführte. Mit den mitgebrachten Geschenken begann sie bald zu spielen; das Tierpuzzle legten wir gemeinsam. Der Hit waren die Seifenblasen! Ihre Eltern waren sehr herzlich und luden uns zum Mittagessen ein, was wir gerne annahmen. Natürlich wurden auch etliche Erinnerungsfotos gemacht.
Die Zeit verging leider viel zu schnell und wir mussten uns verabschieden, um wieder zur restlichen Gruppe dazuzustoßen. Hier fand ein reger Austausch statt, den ich auch in meine Aktionsgruppe von Plan in Potsdam einbringen konnte.
Ein Bericht von Brigitte Jerzembek
Video der Patengruppenreise nach Peru
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