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Mo. - Fr.
08:30 - 17:00 Uhr
Die Patin mit der Patenkindfamilie und den Mitarbeite:innen von Plan. Ganz vorne rechts: Marga Arnold und die vierjährige Claribel.
Die Patin mit der Patenkindfamilie und den Mitarbeite:innen von Plan. Ganz vorne rechts: Marga Arnold und die vierjährige Claribel.

Zuhause bei Claribel

Seit über dreißig Jahren reist Marga Arnold immer wieder nach Lateinamerika. Vor drei Jahren übernahm sie die Patenschaft für die vierjährige Claribel aus Paraguay. Ende letzten Jahres war es dann so weit: Zusammen mit einer Freundin besuchte die Patin aus Göppingen ihr Patenkind und dessen Familie. Marga Arnold berichtet:

Patenkindbesuch bei Claribel

Seit 1973 bin ich immer wieder in Südamerika, vor allem in Argentinien. Da Plan International keinen Standort in Argentinien hat, wählte ich ein Patenkind aus dem Nachbarland Paraguay. Beweggrund meines Besuches war, Claribel persönlich zu begegnen und ihre Familie und ihre Lebensbedingungen kennenzulernen. Es war mir sehr wichtig, zu erfahren, was das Kind und die Familie durch meine Förderung an Lebensqualität gewinnt. Herr Galeano vom Projektbüro in Asuncion holte uns in unserem Hotel ab. Zuerst fuhren wir in das Plan-Büro der Stadt Villarica, etwa 140 Kilometer von Asuncion entfernt. Dort erhielten wir von den Mitarbeitern ausführliche Informationen über die Arbeit vor Ort, beispielsweise über Familienplanung, Schwangeren-Betreuung, Gesundheitsvorsorge, Frühförderung und Bildung.

Gemeinsames Mittagsmahl im Schatten

Herr Galenano und die beiden Betreuerinnen des Plan-Büros Villarica, die den direkten Zugang zur Familie haben, begleiteten uns anschließend zu Claribel und ihrer Familie. Sie wohnt auf dem Land, etwa eine halbe Autostunde entfernt. Natürlich war ich auch etwas aufgeregt vor dieser ersten Begegnung mit meinem Patenkind. Ich hatte keine Vorstellung, in welchen Lebensverhältnissen die Familie lebt. Claribel, ihre Eltern und ihr ein Jahr älterer Bruder Kevin erwarteten uns schon. Die Familie bewohnt ein kleines einfaches Steinhaus mit Garten, Feld und Hühnern. Die Mutter hatte ein typisches paraguayisches Mittagessen vorbereitet: Maiskuchen, Mandioka (ähnlich wie Kartoffeln), gebratenes Huhn und Salat. Alle Nahrungsmittel baut die Familie selbst an.

Beim gemeinsamen Mittagstisch, angerichtet im Schatten eines Baumes, konnten wir uns näher kennen lernen und miteinander austauschen. Da ich mich Spanisch gut verständigen kann, fand ich zu der Familie und den Mitarbeitern von Plan rasch eine lebhafte und herzliche Verbindung. Ich war erleichtert, die gesamte Familie in einer guten Verfassung und in einem würdigen - wenn auch sehr bescheidenem - Lebensumfeld anzutreffen. Claribel und ihr Bruder sind gesunde, gut ernährte, fröhliche Kinder. Sie und ihre Familie freuten sich sichtlich über unseren Besuch und auch über unsere Mitbringsel aus Deutschland. Außerdem hatte es eine Plan-Mitarbeiterin übernommen, in unserem Auftrag ganz nebenbei die Speisekammer aufzufüllen.

Lebendige Unterhaltung auf Spanisch

Nach etwa drei Stunden und einem herzlichen Abschied von Claribel und ihrer Familie hatten wir noch die Gelegenheit, den Kindergarten und die Schule zu besichtigen. Wir lernten einen sehr motivierten Schulrektor und zwei freundliche Lehrerinnen kennen. Sie unterbrachen kurz den Unterricht in ihren beiden Schulklassen, so dass wir uns einen Einblick verschaffen konnten. Einige der Kinder haben auch Paten aus Deutschland. Das Lehrerkollegium bedankte sich für das finanzielle Engagement durch Plan. Die Schule hat deutlich bessere Bedingungen als Schulen, die nicht gefördert werden. Dies betrifft die Ausstattung, das Lehrmaterial, und die Qualifikation und die Bezahlung der Lehrkräfte. Im Unterricht vermitteln sie zeitgemäßes Wissen, die Einhaltung der Kinderrechte wird dabei immer berücksichtigt. Die frühe Förderung von Kindern und die Stärkung ihrer Rechte sind Hilfe zur Selbsthilfe. Dies bezieht sich sowohl auf das einzelne Patenkind und seine Familie als auch auf das Gemeinwesen. Davon konnte ich mich überzeugen.

Der Besuch bei meinem Patenkind hat mich sehr berührt und mir bestätigt, dass meine Hilfe - und die der anderen Paten - überaus sinnvoll und wichtig ist. Deshalb unterstütze ich die Arbeit von Plan weiterhin und hoffe, Claribel und ihre Familie noch einmal wiederzusehen.