Mit diesem Projekt verbessern wir langfristig die Schulbildung in Simbabwe / Bild stammt aus einem ähnlichen Projekt in Simbabwe / © Plan International
Mit diesem Projekt verbessern wir langfristig die Schulbildung in Simbabwe. © Plan International

Bessere Schulbildung in Simbabwe

Kilometerlange Schulwege, fehlende Klassenzimmer und Sanitäranlagen erschweren Kindern in Simbabwe den Schulbesuch. Um am Unterricht teilnehmen zu können, übernachten manche Kinder sogar in einfachen Unterkünften in Schulnähe. Doch diese sind unbewacht und vor allem Mädchen sind dort einem hohen Risiko von sexueller Gewalt ausgesetzt. In unseren Projektregionen Chipinge und Mutare bauen wir deshalb Mädchenwohnheime an vier Sekundarschulen, damit die Schülerinnen dort ein sicheres Umfeld und gute Bedingungen zum Lernen finden. Außerdem errichten wir Klassenzimmer und Sanitäranlagen, um für rund 6.640 Mädchen und Jungen bessere Lernbedingungen zu schaffen.

Das Projekt in der Übersicht

Projektregionen:
Chipinge und Mutare

Projektlaufzeit:
August 2019 - Juli 2023

Ziele:

  • Qualitativ hochwertige Bildung und inklusive Schulen
  • Berufliche Perspektiven für junge Menschen

Maßnahmen:

  • Baumaßnahmen für jeweils vier Klassenzimmer an zwei Schulen
  • Bau von Mädchenwohnheimen an vier Sekundarschulen
  • Neue Sanitäranlagen an sieben Schulen
  • Bohrung von Brunnen an drei Schulen
  • Pädagogische Schulungen für 45 Lehrkräfte
  • Gründung von Jugendklubs
  • Ausbildung und berufliche Förderung von 130 Jugendlichen

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Was uns in Simbabwe erwartet

In Simbabwe gibt es vor allem in ländlichen Gebieten große Herausforderungen im Bildungsbereich. Viele Schulen sind überfüllt, schlecht ausgestattet und es herrscht ein Mangel an qualifiziertem Lehrpersonal. Auch in den Projektregionen Chipinge und Mutare in der Provinz Manicaland sind viele Schulen baufällig und personell unterbesetzt. Oft gehen die Kinder nur unregelmäßig zur Schule oder sind bei ihrer Einschulung deutlich älter als das vorgegebene Eintrittsalter für Grund- und Sekundarschulen vorsieht.

Weil sie kilometerlange Schulwege zu Fuß zurücklegen müssen, übernachten viele Kinder in einfachen, nicht überwachten Unterkünften in Schulnähe. Insbesondere Mädchen sind dabei einem hohen Risiko von sexueller Gewalt ausgesetzt. In nahezu allen Sekundarschulen in Chipinge und Mutare fehlt es zudem an Waschräumen für Mädchen. Während ihrer Menstruation bleiben die Schülerinnen deshalb häufig zu Hause und verpassen den Unterricht. Auch nach der Schule sind die Perspektiven für Jugendliche schwierig. Denn die lokale Wirtschaft bietet nur wenige Arbeitsplätze und der Zugang zu Ausbildungen ist begrenzt.

Projektaktivitäten: Februar - Juli 2020

Mit diesem Projekt möchten wir Mädchen und Jungen in den ländlichen Bezirken Chipinge und Mutare hochwertige und inklusive Bildung ermöglichen. Durch Baumaßnahmen an sieben Schulen sowie Fortbildungen für Lehrkräfte und Unterstützung bei der digitalen Infrastruktur an neun Schulen verbessern wir die Lernbedingungen für 6.640 Kinder und Jugendliche. Auf Gemeindeebene erreichen unsere Aktivitäten für Bildung, Gleichberechtigung und gesunde Ernährung bis zu 3.000 Menschen. 130 besonders benachteiligte Jugendliche erhalten eine berufliche Ausbildung und Starthilfe für den Sprung in die Selbstständigkeit.

Mit unseren Maßnahmen ermöglichen wir Jungen und Mädchen, langfristig die Schule zu besuchen. © Plan International
Mit unseren Maßnahmen ermöglichen wir Jungen und Mädchen, langfristig die Schule zu besuchen. © Plan International

An den drei Projektschulen Maparadze, Musani und Goko haben wir insgesamt drei nach Geschlechtern getrennte und barrierefreie Toiletten gebaut. Wichtig war uns, Waschräume für Mädchen in den Sanitäranlagen einzurichten, die ihnen während ihrer Menstruation eine gewisse Privatsphäre bieten. Obwohl wir unsere Maßnahmen wegen der Coronapandemie unterbrechen mussten, gelang es uns, an drei Schulen die Räumlichkeiten erfolgreich fertigzustellen, sodass die Sanitäranlagen nun genutzt werden können.

An der Chikonwe Primary School haben wir vier Klassenzimmer errichtet. Trotz der Pandemie konnten wir, unter Absprache mit den Gemeindeautoritäten, während des Lockdowns weiterarbeiten und so das Gebäude fertigstellen. Für die neuen Klassenzimmer kauften und verteilten wir 80 Schreibtische und 80 Stühle. Durch die neuen Möbel haben die 80 Schüler:innen und die beiden Lehrkräfte erheblich bessere Lern- und Lehrbedingungen.

In der Sekundarschule Goko bauen wir gerade ein kostengünstiges Mädchenwohnheim und haben mittlerweile auch das Dachgeschoss so gut wie fertiggestellt. Aufgrund der Einschränkungen durch die Coronapandemie mussten wir die Baumaßnahmen an dieser Schule leider im April 2020 vorübergehend unterbrechen. Im Juli dieses Jahres konnten wir die Bauarbeiten nach Lockerungen wieder aufnehmen.

Dank der Projekterweiterung haben wir drei neue Schulen in das Projekt aufgenommen. Die zum Projektauftakt notwendigen Gemeindetreffen an diesen drei Schulen konnten trotz eines Lockdowns im Juli 2020 stattfinden. Insgesamt nahmen 54 Personen daran teil. Im Rahmen des Projektes unterstützen wir nun insgesamt neun Schulen und deren Gemeinden (sieben in Chipinge, zwei in Mutare).

Am 17. März 2020 nahmen 39 SDC-Mitglieder (School Development Committee) an unserer Fortbildung zu ihren Rollen und Verantwortlichkeiten in den Projektgemeinden, Umweltschutz, Materialhandhabung, Lagerung, Sicherheit, Aktenführung und Führungsqualitäten teil. Vom 25. bis 27. Februar 2020 veranstalteten wir eine Fortbildung für geschlechtersensible Pädagogik, an der 18 Lehrkräfte aus sechs Projektschulen teilnahmen. Jede Schule war durch eine:n Beratungslehrer:in, einen Oberlehrer und eine Oberlehrerin vertreten. Die Schulung konzentrierte sich vor allem auf das Thema körperliche, emotionale und sexuelle geschlechtsspezifische Gewalt. Die teilnehmenden Lehrkräfte wurden aufgefordert, auf ein solches Verhalten zu achten, da es eine Verletzung menschlicher Grundrechte auf Leben, Freiheit, Sicherheit, körperliche Unversehrtheit und Würde darstellt.

Am 4. und 5. März 2020 organisierten wir in den Schulgemeinden Chisumbanje und Goko Veranstaltungen zu Bildung und Kinderschutz. Sie wurden vom Ministerium für Frauenangelegenheiten, dem Ministerium für Kommunalverwaltung und der Abteilung für Sozialfürsorge durchgeführt. An den Treffen nahmen 245 Personen teil, darunter lokale Führungspersönlichkeiten aus beiden Bereichen. Die Teilnehmer:innnen tauschten sich zunächst über die Situation in ihren Gemeinden aus. Dabei stellten sie fest, dass das Wissen in den Gemeinden über Kinderheirat sehr gering ist und dadurch Kinderheirat noch immer toleriert wird.

Doreen erzählt ihre Geschichte

Doreen erzählt ihre Geschichte

Durch das Training habe ich erkannt, dass ich auch in der Art und Weise, wie ich einige meiner Lektionen durchgeführt habe, gender-blind war“, erzählt Doreen, Geographie-, Orientierungs- und Beratungslehrerin an der Goko High School im Chipinge Distrikt. „Nach der Teilnahme an dem Training sagt mir mein Instinkt jetzt immer, wenn ich mich verirre. Es hat mir geholfen, eine Gender-Brille zu tragen und in all meinen Unterrichtsmethoden gendersensibel zu sein. Ich kann jetzt mit Selbstvertrauen über Gender unterrichten. Meine Fähigkeiten als Orientierungs- und Beratungslehrerin haben sich verbessert. Ich werde die Initiative ergreifen, um meine Kolleg:innen für einen geschlechtersensiblen Unterricht zu sensibilisieren und zu begeistern.“

Um die Gründung von Ernährungsclubs in Schulen zu fördern, nahmen im März 2020 18 Landwirtschaftsberater:innen und Lehrkräfte aus sechs Projektschulen an einer Fortbildung teil. Wichtige Themen waren die landwirtschaftliche Produktion im Hinblick auf eine bessere Ernährung, die Identifizierung und der Umgang mit Unterernährung bei Schulkindern  sowie Einkommen schaffende Projekte und Ernährungsclubs an Schulen. Jede Schule war durch eine:n School Health Master, eine:n Landwirtschaftslehrer:in und eine:n Landwirtschaftsberater:in vertreten. Alle Teilnehmenden wurden ermutigt, die Gartenfläche der Schule produktiv zu nutzen.

Hinweis

Dieses Projekt wird über unsere Stiftung Hilfe mit Plan finanziert. Sie können online spenden oder per Überweisung:

Stiftung Hilfe mit Plan
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE60 7002 0500 0008 8757 07
BIC: BFSWDE33MUE
Verwendungszweck: ZWE100371, Stichwort: SB

Wenn Sie eine Zuwendungsbestätigung über Ihre Spende benötigen, geben Sie bitte im Verwendungszweck zusätzlich zur Projektnummer Ihren Namen und die Anschrift an. 

Beispielhafte Projektausgaben

1.159 EUR
kostet eine Berufsmesse für Jugendliche

2.112 EUR
brauchen wir für die Ausstattung eines Klassenraums mit Möblen für 40 Schulkinder 

5.036 EUR
kostet der Bau eines Waschraums für Mädchen an einer Sekundarschule

8.021 EUR
werden für den Bau eines Schulbrunnens mit solarbetriebener Wasserpumpe benötigt