Mit diesem Projekt schützen wir Kinder vor Missbrauch im Internet.

Schutz vor Kindesmissbrauch im Internet

Digitale Gewalt ist ein weitverbreitetes Problem – auch in Vietnam. Obwohl dort viele Menschen regelmäßig das Internet und soziale Medien nutzen, fehlt es an gesellschaftlicher Aufklärung zu Sicherheitsrisiken sowie wirksamen Schutzmechanismen. Darunter leiden vor allem Kinder und Jugendliche, da sie besonders häufig von Online-Missbrauch betroffen sind. Deshalb verbessern wir im Rahmen dieses Projekts die digitalen Kompetenzen von Mädchen und Jungen und klären sie über ihre sexuellen Rechte auf.

Ziele
  1. Kinder und Jugendliche vor digitaler Gewalt schützen und ihnen eine sichere Internetnutzung ermöglichen
Maßnahmen
  1. Schulungen für Lehrer:innen zu Kinderschutz im Internet und Sexualerziehung
  2. Aufklärung von Eltern und Jugendlichen über Cybersicherheit sowie sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte
  3. Etablierung von wirksamen Schutz- und Meldemechanismen
  4. Zusammenarbeit mit Regierungsbehörden, Netzbetreibern und Social-Media-Unternehmen

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Was uns in Vietnam erwartet

Vietnam ist ein Land mit einer sehr hohen Internetnutzungsrate. Ein Großteil der Bevölkerung sind aktive Social-Media- Nutzer:innen, darunter viele Kinder. Seit der Covid-19-Pandemie sind Jugendliche verstärkt auf die Nutzung von Social- Media-Plattformen angewiesen, um sich informieren und vernetzen zu können. Doch neben Chancen bietet das Internet gleichzeitig eine Reihe von Sicherheitsrisiken – vor allem für Kinder und Jugendliche. Sie werden besonders oft zu Opfern von digitaler Gewalt. Ein Grund dafür ist die fehlende jugendgerechte Aufklärung zur sicheren Nutzung des Internets und zu sexuellen Rechten. Verstärkt wird dieses Problem durch gesellschaftliche Strukturen und Tabus.

Mit diesem Projekt wollen wir 5.285 Jugendliche im Alter von zehn bis 18 Jahren, insbesondere Mädchen und Angehörige ethnischer Minderheiten, dazu befähigen, das Internet sowie soziale Medien frei und sicher zu nutzen und sich aktiv für Kinderschutz einzusetzen. Dafür ist es wichtig, auch Lehrkräfte und Eltern in die Projektaktivitäten miteinzubeziehen. Dafür sollen bestehende Tabus zu Sexualität abgebaut und ein grundlegendes Verständnis für sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte in der Bevölkerung geschaffen werden. In diesem Zusammenhang schulen wir Lehrkräfte zu Sexualerziehung und zum Thema Kinderschutz im Internet. Ihr Wissen geben sie anschließend an ihre Schüler:innen und deren Eltern weiter. Um wirksame Schutz- und Meldemechanismen zu etablieren, arbeiten wir mit Regierungsbehörden, Telekommunikationsunternehmen und Social- Media-Plattformen zusammen.

Vietnam

Projektaktivitäten Februar 2023 - Juli 2023

Im aktuellen Berichtszeitraum haben wir verschiedene Handbücher für Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte erstellt. Diese enthalten Informationen zu Soft Skills, digitalen Kompetenzen und Sexualerziehung. Es ist geplant, 500 dieser Handbücher an die Schüler:innen der Schulen in Quang Binh und Kon Tum zu verteilen. Die Lehrkräfte der Projektschulen erhielten die Handbücher zu digitalen Kompetenzen bereits im Februar 2023.

Darüber hinaus nahmen 152 Lehrer:innen, darunter 65 Frauen, im April und Juni 2023 an jeweils einem Training zu Cybersicherheit und Sexualerziehung teil, wo sie unter anderem lernten, wie sie Themen rund um Sexualität verständlich vermitteln und Pläne zu Cybersicherheit an ihren Schulen entwickeln und umsetzen. Die so geschulten Lehrkräfte gaben ihr Wissen anschließend an 810 Mitglieder der Champions-of-Change Clubs weiter. Um die Themen in den Schulen weiter zu vertiefen, organisierten wir außerdem 127 regelmäßige Treffen an 27 Schulen der Projektregion, bei welchen die Schüler:innen sich zu den Themen Sexualerziehung, Kommunikation, Zwangs- und Frühverheiratung sowie Berufsorientierung austauschen konnten. Im Anschluss an ein solches Treffen erzählte uns ein Schüler aus Kon Tum:

„Die Treffen helfen uns, unser Wissen rund um sexuelle Gesundheit zu verbessern. Ich lerne, wie ich auf mich selbst aufpassen und dieses Wissen mit Freund:innen teilen kann. Außerdem weiß ich jetzt, wie ich Missbrauch, Mobbing und Ausbeutung erkennen und verhindern kann.“

Um im Falle eines Missbrauchs- oder Mobbingvorfalls angemessen reagieren zu können, erhielten 67 Schulberater:innen Schulungen zur Prävention von Online-Missbrauch und zur Unterstützung von Betroffenen. In einer anschließenden Befragung zeigte sich, dass 100 Prozent der Teilnehmer:innen den Test zur Risikoidentifizierung richtig abgeschlossen haben, während zum Thema Beratung von Betroffenen knapp 89 Prozent der Befragten alle Antworten richtig hatten. Zusätzlich bauten wir die Kapazitäten von Schulen zur Unterstützung von betroffenen Jugendlichen weiter aus, indem wir 27 Beratungsräume ausstatteten.

An 15 Schulen in Quang Binh nahmen insgesamt 5.050 Mädchen und Jungen an Wettbewerben zum Thema Sicherheit im Internet teil. Dafür entwickelten sie verschiedene Kommunikationsmaterialien wie beispielsweise Plakate und kurze Videos, um das Bewusstsein in den Gemeinden für mögliche Risiken zu verbessern.

Im Rahmen dieser Aktivität nahmen außerdem 740.250 Schüler:innen aus allen 63 Provinzen an einem Online-Wettbewerb zu Kinderrechten, Cybersicherheit und Datenschutz teil. Sie testeten ihr Grundwissen zu möglichen Risiken im Internet und der Prävention von Online-Missbrauch.

Da einige Eltern selbst keine Erfahrung mit der Nutzung des Internets haben und auch keine Smartphones besitzen, haben sie häufig große Wissenslücken in Bezug auf die Internetnutzung ihrer Kinder. Deshalb boten wir in Kon Tum Informationsveranstaltungen für 490 Eltern, darunter 273 Mütter, an. Darin informierten wir sie über potenzielle Gefahren, mit denen ihre Kinder online konfrontiert werden und wie sie als Eltern eine verantwortungsbewusste Internetnutzung fördern können.

Weiterhin organisierten wir 28 Orientierungsveranstaltungen zum Thema Kinderschutz im Internet für 1.559 Eltern. Dabei informierten geschulte Lehrkräfte die Mütter und Väter über Anzeichen von Online-Missbrauch und gaben ihnen Anleitung, wie sie mit ihren Kindern am besten über das Thema sprechen können und wo sie behördliche Unterstützung erhalten. Um den Austausch zwischen Jugendlichen und Eltern weiter zu verbessern, organisierte wir außerdem 26 Treffen zwischen 1.359 Vätern und Müttern und mehreren Vertreter:innen der Champions-of-Change Clubs. Auf diese Weise hatten sowohl die Erwachsenen als auch die Jugendlichen die Möglichkeit, direkt zu bestimmten Themen in den Austausch zu gehen und mehr Verständnis für andere Perspektiven und Bedürfnisse zu entwickeln.

Um besonders auch ethnische Minderheiten über das Thema Sicherheit im Internet zu informieren, veranstalteten wir spezielle Foren in 62 Projektgemeinden. Da diese häufig weder vietnamesisch sprechen noch lesen oder schreiben können, wurden die Veranstaltungen in der Sprache der jeweiligen ethnischen Minderheit der Gemeinde abgehalten.

Im Mai dieses Jahres haben wir beschlossen, einige Aktivitäten auf ein neues Projektgebiet in der Provinz Ha Giang auszuweiten, da dort besonders viele Kinder und Jugendliche gefährdet sind, Gewalt im Internet zu erfahren. Auch mangelt es Eltern und Lehrkräften in dieser Region an Wissen, um Kinder und Jugendliche ausreichend zu digitaler Gewalt aufzuklären und zu schützen. Zudem werden acht weitere Schulen aus den bergigen Distrikten Xin Man und Hoang Su Phi im Norden von Vietnam in die Projektaktivitäten mit eingebunden. So veranstalten wir dort zukünftig etwa Gemeindeforen zu Cybersicherheit, regelmäßige Sitzungen von Champions-of-Change Clubs sowie Informationssitzungen für Eltern und Lehrkräfte zu Kinderschutz im Internet. Diese Anpassungen der Projektaktivitäten sind unter anderem auf fehlende Genehmigungen von Seiten der Regierung zurückzuführen, sodass Maßnahmen nicht wie ursprünglich geplant durchgeführt werden konnten. Um mit dem eingeplanten Budget dennoch möglichst viele Kinder und Jugendliche zu erreichen, wurden die Änderungen von Seiten des Projektteams vorgeschlagen und werden nun umgesetzt.

Projekteindrücke

In Vietnam führen wir seit August 2021 ein Projekt durch, mit dem wir Kindern mehr Schutz und Sicherheit bieten möchten, wenn sie im Internet unterwegs sind. Im Video haben wir die ersten Projekteindrücke aus den Projektregionen Quang Binh und Kon Tum zusammengefasst.

Exemplarische Projektkosten

75 EUR:
werden für ein Handbuch zu digitalen Kompetenzen für einen Schulclub benötigt

180 EUR:
kostet die dreijährige Arbeit eine:r Schulberater:in in einer Beratungsstelle

302 EUR:
brauchen wir für die Schulung von 30 Eltern und Betreuungspersonen zu Kindesmissbrauch im Internet

1.027 EUR:
kostet es, eine Jugendgruppe mit einer Starthilfe für Aufklärungskampagnen zu unterstützen


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Geprüfte Transparenz

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