Wiederverwendbare Binden: Klein, aber mächtig

Foto: Plan International

Plan International unterstützt Mädchen und Frauen weltweit beim Zugang zu erschwinglichen und akzeptablen Menstruationsprodukten – etwa durch die Zusammenarbeit bei der Herstellung wiederverwendbarer Binden.

Millionen Menstruierende weltweit können sich während ihrer Periode nicht auf gesunde und würdevolle Weise mit Hygieneprodukten versorgen. Stattdessen greifen sie auf Tücher, Stofflappen Blätter oder anderes Material zurück – unhygienische Notlösungen, die sowohl Scham und Stigmata als auch das Risiko für Infektionen erhöhen.

Mit Produktion von Binden zur finanziellen Unabhängigkeit

In Bangladesch gehen Mädchen, wenn sie ihre Tage haben, oft nicht zur Schule und verpassen wichtigen Unterricht. Sie müssen ihre Periode verheimlichen und werden in dieser Zeit häufig auch von Gemeinschaftsaktivitäten ferngehalten. Viele von ihnen wissen zudem nicht, was die Menstruation bedeutet. Um für ein besseres Verständnis dieser natürlichen Funktion des weiblichen Körpers und die Möglichkeit für eine angemessene Hygiene zu sorgen, unterstützt Plan International seit 2018 in Bangladesch mehr als 25.000 Mädchen und junge Frauen zwischen 14 und 18 Jahren in Aktivitäten rund um Sanitär und Hygiene. Angestoßen von den Engagierten selbst, helfen wir ihnen dabei, ein eigenes Unternehmen zur Herstellung von wiederverwendbaren Damebinden zu gründen – die sogenannten SaniMarts entstehen in ländlichen Regionen im ganzen Land.

„Viele Frauen schämen sich für die Periode. Viele wissen nicht, wie sie sich in dieser Zeit hygienisch versorgen können, was oft zu Krankheiten führt.“

Lucky, Gründerin eines SaniMart-Unternehmens

„Preisgünstige hygienische Binden waren bisher nicht erhältlich“, sagt Lucky. „Viele Frauen schämen sich für die Periode. Viele wissen nicht, wie sie sich in dieser Zeit hygienisch versorgen können, was oft zu Krankheiten führt. Plan International bot uns Unterstützung an. Wir bekamen alles, was wir für die Gründung unseres Unternehmens brauchten. Heute arbeiten fünfzehn Mädchen mit mir zusammen, wir produzieren Tausende von Binden pro Woche – mit jeder Packung machen wir einen kleinen Gewinn.“

Wie viele Teenager weltweit jobben die engagierten Mädchen und jungen Frauen nach der Schule ein bis zwei Stunden pro Tag in ihren SaniMarts. Im Monat produzieren sie durchschnittlich 4.000 Binden, die sie in Apotheken, Geschäften, Kliniken und Schulen verkaufen. Überall, wo sie präsent sind, verbreiten sie zudem ein Bewusstsein für die richtige Hygiene während der Periode.

Die SaniMarts schaffen mit wiederverwendbaren Produkten eine kostengünstige Möglichkeit für alle, während der Periode gesund zu bleiben und weiter an alltäglichen Aktivitäten wie Schule und Gemeinschaftsveranstaltungen teilzunehmen. Gleichzeitig ist das Geschäft eine Einkommensquelle, die zur finanziellen Unabhängigkeit der Beteiligten beiträgt.

Die Mädchen nennen die SaniMarts – angelehnt an die Möglichkeiten, die in diesen kleinen, aber mächtigen Binden stecken – liebevoll „Shanti“, was übersetzt „Frieden“ bedeutet. Es ist ein ermutigender Gedanke: dass aus einer einfachen Lösung etwas Großartiges entsteht. Diese Mädchen beweisen, dass es nicht unmöglich ist.

Die Geschichte der SaniMarts wurde mit Material aus dem Plan-Büro in Bangladesch aufgeschrieben.

Sinnvoll Schenken

Die Menstruation ist in Ghana häufig noch ein Tabu. Mädchen trauen sich nicht, darüber zu sprechen und sind unsicher, wie sie damit umgehen sollen. Wir unterstützen sie dabei, ihre Scham abzulegen und klären an Schulen darüber auf. Außerdem verteilen wir Hygiene-Sets, die Material zur Herstellung wiederverwendbarer Binden und einen Menstruationskalender enthalten. Mit einer „Sinnvoll Schenken“-Spende über 75 Euro helfen Sie uns dabei.

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Menstruation im Fokus

Auch bei uns in Deutschland sind die monatlichen Kosten für Periodenprodukte für einen signifikanten Teil der Menstruierenden nicht ohne weiteres zu finanzieren, wie eine repräsentativ Befragung von Plan International zeigt: 23 Prozent sagen, dass die monatlichen Ausgaben für sie eine finanzielle Belastung seien – und jede Zehnte zögert den Wechsel von Tampons, Binden und Slipeinlagen bewusst hinaus, um länger damit auszukommen und geht damit das Risiko von Infektionen ein. 

Alle Ergebnisse und die Forderungen, die wir von Plan International in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation WASH United abgeleitet haben, gibt es hier:  

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