Junge Frau erntet ihre Tomaten.

Menschen vor Klimawandel schützen II

Nachhaltige Landwirtschaft, der Einsatz von Hydrokulturen und die Gründung von grünen Unternehmen sind die Kernelemente dieses Projektes. So wollen wir die Lebensgrundlagen in den Provinzen Central und Eastern in Sambia sichern, die schwer unter den Folgen des Klimawandels leiden.

Projektlaufzeit September 2024 - August 2027

Ziele
  1. Stärkung der Resilienz und Anpassung an den Klimawandel
  2. Verbesserung der Lebensgrundlagen junger Menschen
  3. Aufbau von nachhaltigen Unternehmen in der Landwirtschaft
  4. Stärkung lokaler Kinderschutzstrukturen
Maßnahmen
  1. Schulungen für 306 junge Frauen und Männer in nachhaltigen land- wirtschaftlichen Berufen und innovativen Anbautechniken
  2. Unterstützung beim Aufbau grüner Unternehmen
  3. Schulungen zu klimaangepassten Anbaumethoden
  4. Wiederaufforstung und Initiativen für eine nachhaltige Ressourcennutzung
  5. Gemüseanbau mit Hydrokulturen an Schulen
  6. Anlegen von Fischteichen

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Was uns in Sambia erwartet

In Sambia hat die Bevölkerung zunehmend mit extremen Wetterereignissen infolge des Klimawandels zu kämpfen. Anhaltende Dürreperioden sowie plötzlicher Starkregen mit Überschwemmungen bedrohen die Lebensgrundlagen der Bevölkerung. Mehr als 85 Prozent der Menschen leben von der Landwirtschaft. Die meisten sind als Kleinbäuerinnen und Kleinbauern tätig und betreiben Subsistenzlandwirtschaft mit Regenfeldbau. Viehzucht und Fischerei bieten zusätzlich Nahrung, Einkommen und Beschäftigung.

In den vergangenen Jahren haben ausbleibende Ernten viele Familien in Armut gestürzt und zu einer immer größer werdenden Ernährungsunsicherheit geführt. Der Klimawandel bedroht die Landwirtschaft durch die steigenden Temperaturen, Dürren, Überschwemmungen und Schädlinge. 65 Prozent der jungen Menschen unter 25 Jahren sind von Arbeitslosigkeit betroffen.

In der Provinz Eastern liegt die Armutsquote bei 75 Prozent. Sie ist die viertärmste Provinz des Landes. 36 Prozent der Kinder unter fünf Jahren leiden an chronischer Unterernährung. Auch in der Provinz Central gefährden häufige Dürreperioden die Ernährungssicherheit der Familien. Hier leben viele Menschen vom Maisanbau. Die Abholzung der Wälder und Bodenerosion verschlimmern die Lage zusätzlich.

Frauen sind besonders von der Armut betroffen. Sie stellen 70 Prozent der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte und haben kaum Zugang zu Finanzmitteln. Die Abhängigkeit von Holzkohle als einzige Energiequelle belastet nicht nur die Umwelt stark. Für die Beschaffung des Brennmaterials sind meist die Frauen und Mädchen zuständig. Sie müssen dafür weite Wege zurücklegen, was ihr Risiko für gewalt- tätige Übergriffe erhöht. Zugleich fehlt den Mädchen die Zeit, in ihre Bildung zu investieren.

Sambia Landkarte

Projektaktivitäten September 2024 - August 2027

In Baumschulen werden Setzlinge für die Wiederaufforstung herangezogen
In Baumschulen werden Setzlinge für die Wiederaufforstung herangezogen

Um jungen Menschen ein regelmäßiges Einkommen zu ermöglichen, schulen wir 184 junge Frauen und 122 junge Männer in unterschiedlichen Landwirtschaftsberufen sowie Unternehmertum und Finanzen. So erwerben sie Fachkenntnisse und Fähigkeiten in den Bereichen Imkerei, Fischzucht, Schweinezucht und Gemüseanbau. Innovative Techniken wie Hydrokulturen und Aquaponik spielen dabei eine besondere Rolle. 26 Gemeindemitglieder bilden wir in Grundlagen der Veterinärmedizin aus, damit sie sich um die Gesundheit der Tiere kümmern. 

Außerdem fördern wir die Vernetzung der jungen Unternehmen zu lokalen und regionalen Märkten. Ein besonderer Schwerpunkt des Projekts liegt auf der ökologischen Nachhaltigkeit. 28 Landwirt:innen schulen wir zu nachhaltigen und klimaangepassten Landwirtschaftsmethoden. Auf sechs eigens dafür angelegten Feldern vermitteln sie anschließend anderen Gemeindemitgliedern die neuen Techniken. 26 lokale Handwerker:innen erlernen den Bau energieeffizienter Öfen. Außerdem unterstützen wir die Gründung von Baumschulen und veranstalten hierzu Schulungen in Pflanzenkunde, dem Anpflanzen von Setzlingen und Bodenvorbereitung.

An sechs Projektschulen unterstützen wir den Gemüseanbau mit Hydrokulturen. Zu diesem Zweck bilden wir zusammen mit dem Landwirtschaftsministerium 36 Lehrer:innen im Management von Hydrokulturen und Aquaponik aus. Um die Hydrokulturen und Fischteiche, die an den Schulen angelegt werden, mit Wasser zu versorgen, werden sechs Brunnenbohrungen durchgeführt. Für eine nachhaltige Wassernutzung in Schulen und Gemeinden wird das Auffangen von Regen und die Mehrfachnutzung von Wasser thematisiert. So können Familien das gesammelte Regenwasser, aber auch Grauwasser für die Bewässerung von Obst und Gemüse nutzen.

36 Lehrkräfte und 270 Schüler:innen nehmen an Schulungen teil, in denen sie sich mit ausgewogener Ernährung beschäftigen. Die Schulungen führen wir zusammen mit dem Gesundheitsministerium durch. Sie umfassen Themen wie Nährstoffkunde, gesunde Kochmethoden, Lebensmittelsicherheit und besondere Ernährungsbedürfnisse. Rund 1.000 Gemeindemitglieder nehmen an interaktiven Diskussionen und Vorführungen zur Bedeutung von Hygiene und Sanitäranlagen teil. Dabei ziehen wir lokale Gesundheitsexpert:innen hinzu, die über Richtlinien informieren und darüber, wie wichtig der Zugang zu sauberem Wasser und Handwaschgelegenheiten ist. In Kochworkshops werden gesunde Mahlzeiten mit saisonalen Produkten zubereitet. Dort erlernen die Teilnehmer:innen die Konservierung von Lebensmitteln, wie das Einmachen und Fermentieren.

In Informationsveranstaltungen und interaktiven Schulungen sensibilisieren wir die Gemeinden für Kinderschutz, sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt sowie Schutzmaßnahmen. 20 Kinder und 60 Erwachsene nehmen an einer Risikokartierung zu diesen Themen teil, in der sie ihre Perspektiven und Sorgen auf einer visuellen Karte darstellen. 30 Kinderschutzkomitees sowie lokale Dienste in der Gesundheitsversorgung, Rechtshilfe und Beratung schulen wir im Management von Kinderschutzvorfällen und Überweisungsprozessen. Ziel ist es, die Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und Organisationen zu stärken, um ein umfassendes Unterstützungsnetzwerk zu schaffen.

48 junge Frauen und Männer bilden wir nach unserem „Champions of Change“-Ansatz aus, damit sie sich in ihren
Gemeinden für die Gleichstellung der Geschlechter einsetzen. Der Ansatz besteht aus zwei miteinander korrelierenden Komponenten: der Stärkung von Mädchen und jungen Frauen sowie dem Engagement von Jungen und jungen Männern. So ermöglicht es „Champions of Change“ durch Jugend-Engagement und dem Prinzip des voneinander Lernens, die Gleichberechtigung zu stärken und einen Wandel sozialer Normen zu bewirken. Darüber hinaus sensibilisieren wir 60 traditionelle Führungspersönlichkeiten für die Rechte von Frauen und ihr Recht auf wirtschaftliche Teilhabe.
In Schulungen verbessern Frauen ihre Kenntnisse im Finanzmanagement. Zusätzlich stärken wir Spargruppen und fördern Maßnahmen, die der Vermögensbildung und wirtschaftlichen Unabhängigkeit von Frauen dienen. Durch Partnerschaften mit Finanzinstituten ermöglichen wir es, dass maßgeschneiderte Finanzprodukte für Frauen angeboten werden.

Was wir erreichen wollen

Auf Übungsfeldern geben geschulte Landwirt:innen ihr Wissen über nachhaltige Anbaumethoden an andere Gemeindemitglieder weiter
Auf Übungsfeldern geben geschulte Landwirt:innen ihr Wissen über nachhaltige Anbaumethoden an andere Gemeindemitglieder weiter

Mit diesem Projekt verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz, um die Anpassungsfähigkeit und Widerstandskraft der Bevölkerung gegenüber dem Klimawandel zu stärken. Dafür fördern wir grüne Unternehmen, nachhaltige Anbaumethoden und den Einsatz von Hydrokulturen. Durch unternehmerische und landwirtschaftliche Schulungen für 306 junge Frauen und Männer schaffen wir berufliche Perspektiven und nachhaltige Einkommensmöglichkeiten. 28 sogenannte Lead Farmer bilden wir in klimaangepassten Landwirtschaftsmethoden aus. Auf Übungsfeldern erproben sie – zusammen mit anderen Gemeindemitgliedern – die neuen Techniken und geben ihr Wissen weiter.

Ein weiterer Fokus des Projekts liegt auf der Verbesserung des Kinderschutzes. So wollen wir Ausbeutung und sexuelle Gewalt bekämpfen und lokale Schutznetzwerke schaffen. Frauen und Mädchen wollen wir stärken und die Gleichstellung der Geschlechter weiter voranbringen. Hierfür nehmen wir traditionelle Geschlechterrollen und Machtverhältnisse in den Blick und fördern die ökonomische Entfaltung von Frauen.

Die Projektaktivitäten werden in der Zentral- und Ostprovinz Sambias durchgeführt, in den drei Distrikten Chisamba, Kapiri Mposhi und Chadiza. Sie erreichen direkt 194 Mädchen, 142 Jungen, 589 Frauen und 589 Männer. Indirekt profitieren 1.748 Mädchen, 1.748 Jungen, 14.100 Frauen und 10.500 Männer von dem Projekt.

Exemplarische Projektkosten

26 junge Frauen und Männer schulen wir in Veterinärmedizin.
26 junge Frauen und Männer schulen wir in Veterinärmedizin.

183 EUR
kostet die Schulung in Veterinärmedizin für eine:n Tierarzthelfer:in

218 EUR
brauchen wir, um eine:n Landwirt:in in nachhaltigen, klimaangepassten Anbaumethoden zu schulen

526 EUR
werden für einen interaktiven Workshop benötigt, in dem Frauen ihr Finanzwissen verbessern


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Geprüfte Transparenz

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