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Gesunde Kinder trotz Klimawandel

In Guatemala hat der Klimawandel gravierende Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen der Bevölkerung. In den Projektregionen Baja Verapaz und Quiché haben lange Trockenzeiten die Ernährungslage verschärft. Vor allem viele Kinder sind von Mangelernährung betroffen. In diesem Projekt wollen wir ihnen ein gesundes Aufwachsen ermöglichen und die Gemeinden unterstützen, sich an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen. 700 junge Frauen und Mütter lernen im Projekt, wie sie „grüne Unternehmen“ gründen.

Ziele
  1. Verbesserung der Ernährungssicherheit
  2. Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels
Maßnahmen
  1. 700 junge Frauen nehmen an unternehmerischen Schulungen teil und schließen sich zu 28 Unternehmerinnen-Clubs zusammen
  2. 1.000 Mütter besuchen Workshops zu gesunder Ernährung, Mutter-Kind-Gesundheit und Hygiene
  3. Workshops für 120 Lehrer:innen aus 40 Schulen zu Umwelterziehung, Risikomanagement bei Naturkatastrophen und Anpassung an den Klimawandel

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Was uns in Guatemala erwartet

Guatemala gehört zu den Ländern, die besonders stark durch Naturkatastrophen gefährdet sind. Hierzu zählen aufgrund der geographischen Lage Erdbeben und Vulkanausbrüche, aber auch Überschwemmungen, anhaltende Dürren und Waldbrände infolge des Klimawandels. Die Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Infrastruktur des Landes sind gravierend. Armut zwingt viele Familien zu einer Übernutzung der natürlichen Ressourcen, vor allem der Wälder, was zu irreversiblen Schäden führt und die negativen Auswirkungen des Klimawandels weiter verstärkt. Die Projektgebiete Baja Verapaz und Quiché gehören zu den ärmsten Regionen des Landes mit großen Nahrungsmittel- und Ernährungsproblemen. Besonders alarmierend ist die Zunahme chronischer Mangelernährung bei Kindern unter fünf Jahren. Sie hat fatale Folgen für die Kinder, denn sie kann zu verzögerter geistiger und körperlicher Entwicklung, Lernproblemen und einem erhöhten Krankheitsrisiko führen.

Mit diesem Projekt verbessern wir die Lebensbedingungen der Familien in den ländlichen Projektgebieten von Baja Verapaz und Quiché. Wir fördern die Ernährungssicherheit und Mutter-Kind-Gesundheit und unterstützen vor allem junge Mütter, ihren Lebensunterhalt zu verbessern und ihren Kindern ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen. Gemeinsam mit den Projektgemeinden setzen wir Strategien zur Bewältigung der negativen Folgen des Klimawandels um und fördern die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen.

Guatemala

Projektaktivitäten Juli 2022 - Dezember 2022

Im Berichtszeitraum haben sich 199 weitere Frauen zu neun Unternehmerinnen-Clubs zusammengeschlossen. Ziel der Clubs ist es, die Selbstständigkeit und finanzielle Unabhängigkeit von Frauen zu fördern. Auf den ersten Clubtreffen besprachen sie, welche Geschäftsideen sie umsetzen wollen, legten Verhaltensregeln fest und wählten eine Vorsitzende. Während der zweiten Sitzung führten wir eine Umfrage zu Geschlechtergleichstellung und Selbstständigkeit durch, um den Wissensstand der Frauen zu diesen Themen zu ermitteln.

704 Mitglieder der insgesamt 29 bestehenden Unternehmerinnen-Clubs besuchten Schulungsworkshops zu Unternehmensentwicklung. Dabei lernten sie beispielsweise Fertigkeiten in Organisation und Management und erhielten Informationen und Aufklärung über Geschlechterstereotypen, die Identifizierung von Geschäftsideen und die Ausarbeitung eines Geschäftsplans. Über 400 Frauen haben die Workshops erfolgreich abgeschlossen.

Auch wurden bereits 141 Geschäftsideen einem Komitee mit Angehörigen der Wirtschafts- und Arbeitsbehörden vorgestellt. Die 73 mit dem größten Potential wurden ausgewählt und erhielten ein Startkapital. Die geförderten Unternehmen stammen aus den Bereichen Fisch- und Geflügelzucht, der Textilbranche, dem Backhandwerk und der Lebensmittelindustrie.

Um das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz in den Lehrplan zu integrieren, nahmen 70 Lehrkräfte von Grundund Sekundarschulen an insgesamt zehn Workshops zu Umwelterziehung und Risikomanagement teil. Ziel ist es, die Schulen dabei zu unterstützen, sich bestmöglich an die negativen Folgen des Klimawandels anzupassen. Dort behandelte Themen waren beispielsweise Wasserkreislauf, grundlegende Abfall- und Festmüllentsorgung, Forstbaumschulen und Schutzgebiete.

Zudem unterstützten wir 27 Schulen dabei, eigene Schulgemüsegärten anzulegen. Unter Beteilung der Kinder der 4., 5. und 6. Klasse wurde dafür zunächst der Boden vorbereitet und dann einheimische Gemüsesorten wie Mangold, Rote Bete, Blumenkohl und Rettich angepflanzt. Ziel der Schulgärten ist es, den Schüler:innen beizubringen, wie sie ihre eigenen Nahrungsmittel auf nachhaltige Weise anbauen können, und gleichzeitig zu vermitteln, wie eine gesunde Ernährung aussieht. Auch sollen die Kinder das Bewusstsein für eine nachhaltige und ausgewogene Ernährung anschließend in ihre Familien tragen.

Auch während dieses Berichtszeitraums leisteten wir in den 40 Lernzentren für ländliche Entwicklung technische Hilfe und Beratung. In Baja Verapaz unterstützten wir zwei Lernzentren in der Geflügelzucht, beispielsweise berieten wir die Gemeindemitglieder, wie sie ihre Produktionsprozesse verbessern können. Die anderen 18 Lernzentren in Baja Verapaz sind auf den Gemüseanbau und die Buntbarschzucht spezialisiert. Sie wurden bereits im letzten Berichtszeitraum technisch beraten und geschult. Zusätzlich erhielten die Fischzüchter:innen nun noch Unterstützung in Form von Materialien, um die Wasserzirkulation in ihren Teichen zu verbessern, sodass eine ausreichende Sauerstoffversorgung der Buntbarsche gewährleistet ist.

Schulgärten sorgen dafür, dass Kinder schon früh lernen, wie sie nachhaltige und gesunde Gemüsesorten anbauen. Junge Unternehmerinnen präsentieren ihre Geschäftsideen. Auch in Quiché haben wir 20 Lernzentren technisch beraten und unterstützt, damit die Gemeindemitglieder dort ihre Produktion steigern können. Dort bezog sich die Unterstützung auf die Geflügel-, Schweine- und Austernpilzzucht sowie auf den Gemüseanbau. Insgesamt nahmen 715 Gemeindemitglieder an den Aktivitäten in den Lernzentren teil, darunter 540 Frauen. Ein wichtiger Ansatz ist dabei, dass das angeeignete Wissen von der einen Person zur anderen weitergegeben wird, sodass möglichst viele Gemeindemitglieder von den Maßnahmen profitieren und sich an die negativen Folgen des Klimawandels anpassen bzw. ihre Widerstandsfähigkeit durch innovative Anbau- und Zuchtmethoden wie beispielsweise Tröpfchenbewässerung und Aquaponik stärken können. Zudem wollen wir in den Gemeinden eine nährstoffreiche und gesunde Ernährung fördern, um so Unter- und Mangelernährung langfristig zu bekämpfen.

Um das lokale Frühwarnsystem in den Gemeinden bei Waldbränden, Erdrutschen oder anderen Natur- und Klimakatastrophen zu stärken, schulen wir Gemeindemitglieder zu Katastrophenschutz und Risikomanagement. In diesem Zusammenhang organisierten wir für 400 Mitglieder von 36 lokalen Risiko- und Katastrophen-Komitees insgesamt 97 Workshops zu Themen wie Diagnose von Katastrophenrisikos, psychosoziale und humanitäre Hilfe im Katastrophenfall, Wassermanagement und Sanitäreinrichtungen.

Um die Mutter-Kind-Gesundheit in den Gemeinden zu verbessern, schulten wir 482 Frauen und zwei Männer zu Gesundheitsvorsorge, Hygiene und kindgerechter Ernährung, wobei die Bedeutung einer gesunden und ausgewogenen Ernährung für Schwangere und Kinder unter fünf Jahren besonders hervorgehoben wurde. Weitere besprochene Themen waren etwa die Bedeutung des Stillens für Säuglinge und der Beikost für Babys, die älter als sechs Monate sind sowie prä- und postnatale Vorsorgeuntersuchungen. Zudem besuchten 123 Mütter fünf Workshops, in denen sie lernten, wie sie das in den Schulungen erworbene Wissen über Mutter- Kind-Gesundheit und Ernährung in ihren Gemeinden an andere Mütter weitergeben.

In den Gemeinden Salamá, Cubulco, San Antonio Ilotenango und Joyabaj führten wir 35 Kochvorführrungen zur Zubereitung von nahrhaften und lokal verfügbaren Lebensmitteln durch, an denen 475 Personen teilnahmen. Dabei wurde größtenteils Gemüse und Obst aus den Familiengärten, wie beispielsweise Karotten, Süßkartoffeln, Ananas und Bananen verwendet. Alle Teilnehmer:innen waren begeistert von den Veranstaltungen und berichteten, dass sie nun mehr auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung ihrer Kinder achten.

Exemplarische Projektkosten

Wir setzen uns dafür ein, dass Kinder gesund sind und gesund bleiben.
Wir setzen uns dafür ein, dass Kinder gesund sind und gesund bleiben.

115 EUR
brauchen wir für die Ernährungssicherung einer Familie, die von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen ist.

483 EUR
kostet ein Workshop für 40 Lehrer:innen zu den Themen Umweltschutz, Klimawandel und Risikomanagement bei Naturkatastropehn

2.302 EUR
kostet eine Kampagne für Aufforstung und das Anlegen von Schulgärten an 40 Projektschulen


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