Gute Neuigkeiten Februar 2022
Wir informieren: Kambodscha - Mangelernährung verhindern
Projektregionen:
Stung Treng und Ratanakiri
Projektstart:
November 2017
Ziel:
- Verhinderung von Mangelernährung
- Verbesserung der frühkindlichen Förderung
- Förderung der Wasserversorgung und Hygiene
Maßnahmen:
- Behandlung von mangelernährten Kindern
- Aufklärungsprogramme über ausgewogene Ernährung
- Schulungen für Eltern und Erzieher:innen zu frühkindlicher Förderung
- Bau und Einrichtung von Vorschulen
- Errichtung von Wasserversorgungssystemen
Die aktuelle Situation
In den ländlichen Regionen Kambodschas ist ein Drittel der Kinder unter fünf Jahren von ernährungsbedingter Unterentwicklung betroffen. Viele leiden an Mangelernährung, die zu schweren Schäden in der körperlichen und geistigen Entwicklung führen kann und sie besonders anfällig für lebensbedrohliche Krankheiten macht.
Schon während der Schwangerschaft ernähren sich die Mütter unzureichend, sodass auch ihren Kindern wichtige Nährstoffe fehlen. Zudem findet in vielen Fällen keine frühkindliche Erziehung und Förderung durch die Eltern statt. Diese können sich oftmals nicht ausreichend kümmern, da sie die meiste Zeit bei der Arbeit auf dem Feld verbringen. Hinzu kommt, dass nur 15 Prozent der Kinder zwischen drei und fünf Jahren eine Vorschule oder einen Kindergarten besuchen. Sauberes Wasser, Toiletten und Hygienemöglichkeiten sind gerade in ländlichen Regionen kaum vorhanden, was zusätzlich die Gesundheit der Kinder gefährdet.
Unsere Ziele
Mit unserem Projekt „Mangelernährung verhindern“ wollen wir die frühkindliche Förderung stärken und den Kindern ein gesundes Aufwachsen ermöglichen. In 23 Dörfern in zehn Gemeinden der Provinz Stung Treng verbessern wir das Leben von Kindern bis zu sechs Jahren.
Familien werden beim Anlegen von Gemüsebeeten und bei der Haltung von Nutztieren unterstützt, um eine Grundversorgung zu schaffen. Wir schulen Beschäftigte im Gesundheitswesen, damit sie schwangere und stillende Frauen zu gesunder Ernährung beraten, und bieten ihnen Fortbildungen in der Diagnose und Behandlung von Mangelernährung.
Mütter und Väter werden im richtigen Umgang mit ihren Kindern geschult und lernen alles Wichtige zu gesunder Ernährung, Hygienepraktiken sowie Maßnahmen zum Schutz ihrer Kinder. Die Männer werden dabei besonders stark in die Erziehung mit einbezogen, um die veraltete Rollenverteilung zu durchbrechen.
Es werden 25 neue Vorschulen in den Projektregionen gebaut und Erzieher:innen in Pädagogik und kindgerechten Lehrmethoden geschult. Kampagnen sollen über die Bedeutung von Vorschulen aufklären und so die Zahl der Einschulungen, insbesondere von Mädchen, erhöhen.
Die Wasserversorgung und Hygiene in den Gemeinden werden ausgeweitet, um z. B. Durchfallerkrankungen entgegenzuwirken, die Mangelernährung noch verstärken. Informationsmaterialien zu den Risiken von mangelnder Hygiene werden verteilt und Maßnahmen zur Krankheitsprävention durchgeführt. Zusammen mit den Gemeinden verbessern wir die Versorgung und stellen Zugänge zu sauberen Trinkwasserquellen sicher. 400 Haushalte werden mit Sanitär- und Hygienematerial ausgestattet.
Unsere Erfolge
Eine maßgeschneiderte Zukunft für Leam

Die 20-jährige Leam war nach der Scheidung von ihrem Ehemann auf sich allein gestellt, hatte keine Einkommensmöglichkeiten und ihr fehlten die Mittel, um ihre kleine Tochter Minea ausreichend zu ernähren.
„Nach meiner Heirat bemerkte ich schnell, dass ich mich in meiner Ehe nicht wohlfühle. Ich kam mit meinen Schwiegereltern nicht zurecht, war aber auf ihre Unterstützung angewiesen. Dann begann mein Ehemann seine Vaterschaft zu leugnen. Das war eine schwere Zeit für mich“, erinnert sich Leam. „Nach meiner Scheidung stand ich mit meiner Tochter plötzlich allein da und zog wieder bei meiner Mutter ein.“
Hilfe fand sie bei Plan International. Durch die Aufnahme in ein Berufsbildungsprogramm kann sie sich und ihre Tochter heute ausreichend und gesund ernähren.
„Ich absolvierte eine sechsmonatige Ausbildung zur Schneiderin. Während der gesamten Zeit kümmerte sich meine Mutter um die Kleine. Jetzt betreibe ich mein eigenes Geschäft und repariere Kleidung, ändere Kleidungsstücke auf andere Größen und fertige neue Kleidung an. Die meisten meiner Kunden sind Menschen aus dem Dorf. Mir geht es jetzt gut. Ich verdiene ein bisschen Geld, um mich und meine Tochter selbst und gut zu versorgen.“
Doch sie sieht täglich noch immer zu viele Kinder in Not, deren Eltern ebenfalls dringend Unterstützung brauchen. Diese Kinder sollten genauso eine Chance bekommen wie ihre Tochter.
„Ich hoffe, dass Minea zusammen mit vielen anderen Kindern aus unserem Dorf gesund aufwachsen kann“, sagt sie mit einem Lächeln.
Informationen zum Download:
- Gute Neuigkeiten Februar 2022: Mangelernährung verhindern in Kambodscha (1,64 MB, PDF herunterladen)
- Gute Neuigkeiten November 2021: gegen Kinderheirat für mehr Selbstbestimmung! (876,92 KB, PDF herunterladen)
- Gute Neuigkeiten September 2021: Hilfe für einen gesunden Start ins Leben (1,77 MB, PDF herunterladen)
- Gute Neuigkeiten Mai 2021: Sichere und inklusive Schulen in Nepal (1,24 MB, PDF herunterladen)
- Gute Neuigkeiten März 2021: Mädchen vor Beschneidung schützen in Guinea (4,00 MB, PDF herunterladen)
- Gute Neuigkeiten November 2020: Kinderhandel stoppen, Mädchen und Jungen schützen! (538,17 KB, PDF herunterladen)
- Gute Neuigkeiten September 2020: Sauberes Wasser für Ghana (608,66 KB, PDF herunterladen)
- Gute Neuigkeiten Juni 2020: Unsere Arbeit in Tansania (594,48 KB, PDF herunterladen)