Zyklon Yaku trifft Peru: „Vor Angst kann ich nicht schlafen“

Foto: Plan International

In vielen Regionen Perus wurden seit Anfang März Häuser, Infrastruktur und Agrarflächen infolge des tropischen Wirbelsturms „Yaku“ zerstört. Die 12-jährige Tania berichtet, wie die Naturkatastrophe ihre Familie getroffen hat.

Es war kurz nach vier Uhr nachmittags, als der Fluss Nacara in Tanias Heimatstadt über die Ufer trat, den Hof ihrer Familie überschwemmte, und für Panik im Haushalt sorgte. „Wir hatten große Angst, als wir sahen, wie das Wasser in das Haus eindrang“, erinnert sich die 12-Jährige, die mit ihren Eltern und sechs Geschwistern in der Region Piura lebt. „Wir konnten nichts tun, um es aufzuhalten.“

Eine Gruppe Menschen steht in einem Türrahmen, sodass nur ihre Umrisse zu sehen sind.
Tanias Familie steht im Türrahmen ihres Hauses, das geflutet wurde. Plan International

Entlang der Nordküste Perus wurden Tausende Häuser zerstört und Zehntausende Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche überflutet. Der Zyklon „Yaku“ hatte sintflutartige Regenfälle ausgelöst, die zu schweren Überschwemmungen, Erdrutschen und Schäden an Häusern und Infrastruktur führten. 

Notstand im Norden Perus

Mehr als 400 Bezirke sind von der Katastrophe betroffen. In nördlichen Regionen des Landes wurde der Notstand ausgerufen, was in dieser Gegend, die sich normalerwiese durch ein trockenes Klima auszeichnet, sehr ungewöhnlich ist. 

In Tanias Dorf bekamen mehr als ein Dutzend Familien die Folgen des Zyklons zu spüren, da ihre Häuser keine 200 Meter vom Fluss entfernt liegen und überschwemmt wurden. „Wir wussten nicht, was wir tun sollten, denn unsere Kinder sind noch klein. Wir mussten auch die Hühner retten, damit sie nicht vom Fluss weggespült werden“, berichtet Tanias Mutter. 

Wasserlachen und dicker, brauner Schlamm bedecken immer noch den Boden. Viele Familien haben auch ihre Ernte verloren, so dass die Ernährungssicherheit gefährdet ist. Tausende von Menschen brauchen jetzt Unterstützung, um mit dieser Katastrophe fertig zu werden. Viele Kinder leben in Notunterkünften und sind nicht in der Schule, da der Unterricht ausgesetzt ist. Auch der Zugang zu sauberem Wasser ist eingeschränkt, da die Wasserquellen verseucht wurden.

Ein Weg, der neben zwei Häusern entlangläuft, steht unter Wasser.
Schlamm und Wasser bedecken noch immer Teile des Dorfes. Plan International
Ein eingezäunter Garten, in dem viele Bäume stehen, steht komplett unter Wasser.
Eine Mangoplantage wurde von Zyklon Yaku unter Wasser gesetzt. Plan International

Plan international analysiert die Situation und schafft sichere Räume

Plan International hat eine Reaktion auf die Krise eingeleitet und eine schnelle Bedarfsanalyse in der Region Piura durchgeführt. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Unterstützung von Kindern und ihren Familien in den Bereichen Hygiene, Bildung, Schutzmaßnahmen und psychosoziale Bedürfnisse.

„Wir ermitteln, in welchem Maße die Gemeinden betroffen sind, um zu wissen, wie wir auf ihre dringendsten Bedürfnisse reagieren können", sagt Edwin Helguero, der bei Plan International für die Region zuständig ist. „Wir werden vorrangig Räume schaffen, in denen wir den Kindern emotionale Unterstützung anbieten können, sorgen für Hygienemaßnahmen und helfen bei einer sicheren Rückkehr in die Schule.“

Ein kleines Mädchen sitzt im Hof auf einer Matratze, die auf dem schlammigen Boden liegt.
Tanias kleine Schwester sitzt auf einer Matratze, die zum Trocknen nach draußen geholt wurde. Plan International

„Seit dieser Nacht schlafe ich schlecht, aus Angst, dass der Fluss wieder in unser Haus eindringt und uns überflutet“

Tania (12)

Angst vor weiteren Überschwemmungen

Alle in Tanias Haushalt leben derzeit in Angst, vor allem die Kinder. Sie sorgen sich, dass der Regen anhält und die Fluten wieder ansteigen. Tatsächlich deuten die offiziellen Wettervorhersagen darauf hin, dass in den kommenden Tagen weiter mit starken Regenfällen zu rechnen ist.

„Seit dieser Nacht schlafe ich schlecht, aus Angst, dass der Fluss wieder in unser Haus eindringt und uns überflutet“, sagt Tania. „Ich hoffe, dass es bald aufhört zu regnen, denn wenn das nächste Mal mehr Wasser aus dem Fluss kommt, werden wir noch mehr Dinge verlieren.“

Der Beitrag wurde mit Material aus dem peruanischen Plan-Büro erstellt.

Spenden für die Nothilfe

Weltweit nimmt die Zahl der Krisen zu: Hunger, Krankheiten, Naturkatastrophen und bewaffnete Konflikte bedrohen Gesundheit, Lebensgrundlagen und die Zukunft von Millionen Menschen. Gerade Kinder sind in unübersichtlichen Situationen der Not oft diejenigen, die am wenigsten Beachtung finden. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, betroffene Kinder und ihre Familien zu unterstützen.

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