SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Solithas Geschichte

Solitha gründete ihr eigenes Nähgeschäft
Solitha gründete ihr eigenes Nähgeschäft
Solitha nahm an einem sechsmonatigen Ausbildungskurs teil, um das Schneidern zu erlernen
Solitha nahm an einem sechsmonatigen Ausbildungskurs teil, um das Schneidern zu erlernen
Solitha bedient eine Kundin in ihrem Laden in Dakar
Solitha bedient eine Kundin in ihrem Laden in Dakar
Solitha bildet Mädchen aus ihrer Gemeinde zur Schneiderin aus
Solitha bildet Mädchen aus ihrer Gemeinde zur Schneiderin aus
Solitha bildet in ihrer Schneiderei aus
Solitha bildet in ihrer Schneiderei aus

“Es hat mein Leben innerlich und äußerlich verändert.”

Solitha war schon sehr jungen eine Waise und wuchs bei ihrer Tante auf, bei der sie noch immer lebt. Aufgrund ihrer schlechten Leistungen musste sie die Schule nach der 4. Klasse verlassen und verbrachte die nächsten vier Jahre zu Hause mit der Hausarbeit und der Pflege ihrer kranken Tante.

"Ich war sehr traurig als ich die Schule abbrach, denn ich mochte Chemie, hatte gern Netball gespielt und wollte Krankenschwester werden, um meiner Gemeinde zu helfen. Weil ich selbst kein Geld hatte, war ich auf meine Tante angewiesen. Das war schwierig, weil ich mir Dinge, die ich brauchte, nicht kaufen konnte, zum Beispiel Damenbinden.

Sie hatte die Hoffnung auf ein besseres Leben schon fast aufgegeben, bis sie von einem Programm zur wirtschaftlichen Stärkung von Jugendlichen erfuhr. 

Sie wurde für das Programm ausgewählt und nahm ein halbes Jahr an einem Lehrgang teil, um Schneiderei zu erlernen. Das Programm fördert Jugendliche, die sonst keine Möglichkeit haben, eine Ausbildung zu machen oder ein kleines Unternehmen zu gründen.

"Wir haben drei Monate in der Schule und drei Monate in Schneiderei gearbeitet. Während meiner Ausbildung konnte ich ein bisschen Geld sparen, mit dem ich ein ein Hektar großes Reisfeld bepflanzte. Von dem Geld, das ich mit dem Verkauf des Reises verdiente, konnte ich mir eine Nähmaschine kaufen."

Solitha, inzwischen 29, betreibt jetzt ihre eigene Schneiderei, in der sie auch Stoffe und Kleidung für Kinder und Frauen verkauft. "Mein Leben hat sich verändert, seit ich den Kurs besucht habe. Jetzt kann ich Kleidung herstellen und Geld verdienen, was mich sehr glücklich macht. Ich bin stolz auf meine Arbeit und genieße es, meine eigene Chefin zu sein. Es hat mein Leben innerlich und äußerlich verändert.

Sie hat ihr Geschäft in der Nähe des Marktes und dadurch viel Laufkundschaft. Inzwischen kann sie  anderen Mädchen helfen, die in einer ähnlichen Lage waren wie sie selbst. "Ich bin jetzt Mentorin für Mädchen aus der Gemeinde, die Schneiderin werden wollen. Es macht mir Spaß, sie zu unterrichten und zu beobachten, wie sie sich entwickeln."

Das Programm hat den Mädchen Möglichkeiten eröffnet, die nach Ansicht von Solitha in ihrem armen Viertel dringend benötigt werden. "Die größte Herausforderung für Frauen und Mädchen in meiner Gemeinde ist die Schwangerschaft im Teenageralter. Viele junge Mütter haben kein Einkommen und haben die Schule ohne Abschluss verlassen. Auch Kinderheirat ist hier ein Problem".

"Ich hoffe, dass ich mein Geschäft ausbauen und eine bekannte Schneiderin in meiner Gemeinde werden kann“, erzählt Solitha. „Ich möchte ein weiteres Geschäft mieten und eines Tages ein eigenes Haus und eine Familie haben. Ich möchte, dass meine Kinder eine Ausbildung machen und eine gute Arbeit finden."

 

Kathrin stellt das SDG 8 vor: Menschwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Gemeinsam für die SDGs