Marion Kracht im Gespräch über Mädchenrechte

Foto: Plan International

Interview mit Schauspielerin sowie Plan-Botschafterin und Kuratoriumsmitglied von Plan International Deutschland Marion Kracht zum Welt-Mädchentag am 11. Oktober 2023.

Frau Kracht, was ist so wichtig am Weltmädchentag? Warum ist es, aus Ihrer Sicht, so wichtig, dass wir ihn begehen?

Marion Kracht: Der Fokus ist wichtig auf Mädchen, denn wenn man sieht, wie Mädchen weltweit behandelt werden, dann ist es leider immer noch eine Katastrophe. Deswegen muss man darauf hinweisen, was bedeutetet es als Mädchen geboren zu sein. Bekomme ich eine Geburtsurkunde? Habe ich denselben Zugang zu Ärzten und zu Schulbildung und zu körperlicher Unversehrtheit? Das ist in vielen Ländern leider immer noch nicht der Fall.

An diesem Weltmädchentag beschäftigen wir uns speziell mit dem Thema Frühverheiratung. Nun waren Sie für Plan international schon viel unterwegs. Wie haben Sie das Thema bei diesen Reisen wahrgenommen? 

Marion Kracht: Es hat durch die Corona-Pandemie riesige Rückschritte gegeben. Verbunden mit gestiegener Armut und der Frage, wie die Kinder versorgt werden. Gerade für Mädchen bedeutet diese Not, früh verheiratet zu werden, damit für sie gesorgt ist und sie praktisch aus dem Haus sind. Die körperliche Entwicklung dieser Mädchen ist jedoch nicht abgeschlossen. Wenn sie mit zwölf oder 14 Jahren verheiratet werden, sind sie noch Kinder. Wenn sie dann schwanger werden, hört die eigene Entwicklung auf, weil der Körper damit beschäftigt ist, einen neuen Körper, ein neues Wesen zu produzieren.

Fokus-Thema SRGR

Weltweit können zahlreiche Mädchen und junge Frauen nicht über ihren eigenen Körper entscheiden. Zum Welt-Mädchentag 2023 setzt sich der Bericht “Her Body her Choice” mit der Situation von Mädchen und jungen Frauen in acht Themenfeldern aus dem Bereich sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechte (kurz: SRGR) auseinander.

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Auf die Belange von Mädchen auf der ganzen Welt aufmerksam machen

Vor zwei Monaten waren Sie mit Plan International in Ruanda. Wie haben Sie die Situation dort wahrgenommen? 

Marion Kracht: In Ruanda ist die Situation der Mädchen etwas besser. Es gibt viele Frauen in der Regierung, auf dem Land ist es dennoch schwierig. 

Die Zahl der weltweiten Krisen steigt, wir leben in unsicheren Zeiten. Wie nehmen Sie bei Ihren Besuchen die Auswirkungen etwa der Klimakrise speziell auf Mädchen wahr? 

Marion Kracht: Mädchen sind in vielen Ländern für die die Wasserversorgung verantwortlich. Durch anhaltende Trockenzeiten können sich die Wege verlängern. Wir waren in einem Dorf auf einem Berg, der See lag von dort aus acht Kilometer entfernt in einem Tal. Der Rückweg erfolgte dann in der Hitze mit dem Wasser bergauf. Zum einen ist das eine enorme körperliche Belastung und zum anderen bleibt so keine Zeit mehr für Bildung. Also Mädchen sind weltweit oft noch Menschen zweiter Wahl. 

Um auf solche und weitere Missstände hinzuweisen, gibt es den Weltmädchentag. Ein weithin sichtbares Zeichen sind die pink illuminierten Gebäude in Deutschland. Wie nehmen Sie diese Aktion wahr? 

Marion Kracht: Die Menschen sehen die Gebäude, werden neugierig und machen sich mal bewusst, was es bedeutet, als Mädchen aufzuwachsen. Und wenn wir Glück haben, übernehmen sie dann eine Patenschaft bei Plan International, weil das ganz große Effekte hat.

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