Wenn Wasser fehlt, fehlt oft auch Bildung

Foto: Plan International

In vielen Ländern der Welt geht mit Wassermangel oft auch fehlende Bildung einher – insbesondere für Mädchen. Die 13-jährige Juam aus Laos erklärt, warum das so ist.

Dort, wo Juam lebt, gibt es nur in bestimmten Monaten genug Wasser. 2010 installierte die laotische Regierung in ihrem Dorf im Westen des Bezirks Houn ein gemeinschaftliches Wassersystem, doch seit 2019 fließt nur noch wenig Wasser hindurch – viele Dörfer werden nur noch in der Regenzeit vollständig versorgt. In der Trockenzeit hingegen, die von Januar bis Anfang Juni anhält, reicht das Wasser nur noch für 10 bis 20 Prozent der Menschen im Dorf.

Das hat Auswirkungen auf das Leben der Gemeindemitglieder, insbesondere auf das der Mädchen und Frauen. Denn vor und nach der Schule – oder der Arbeit auf dem Feld – sind sie es, die sich um die Beschaffung von Wasser kümmern müssen, die zu Hause putzen, waschen und kochen müssen. Sie beginnen ihren Tag früher und beenden ihn später als Jungen und Männer.

Ein Mädchen trägt zwei Plastikeimer mit Wasser an einem Stock über der Schulter und läuft einen Berg hoch
Juam (13) und Suei (35) beim Wasserholen. Plan International

Keine Zeit, um zu lernen oder zu spielen

„Das Wasserholen ruiniert meinen Tag“, sagt Juam. Die 13-Jährige lebt seit 2018 bei ihren Großeltern, nachdem sich ihre Eltern scheiden ließen. Sie und ihre jüngere Schwester helfen den Großeltern so oft wie möglich bei der Hausarbeit. Juams wichtigste Aufgabe war es bis vor kurzem, Wasser aus einem kleinen Brunnen zu holen, der in den ausgetrockneten Bach gegraben wurde. „Ich sammelte jeden Tag sechs bis zehn Eimerpaare Wasser für den Hausgebrauch“, sagt sie. „Ich wollte lieber nach der Schule mit meinen Freunden spielen und meine Hausaufgaben machen, als harte Arbeit zu verrichten.“ Zeit zum Lernen blieb der 13-Jährigen so häufig nicht, auch die Konzentration blieb an manchen Tagen, wenn sie schon früh aufstehen musste, auf der Strecke.

Suei (35) ist Mutter von drei Kindern. Sie berichtet: „Wenn kein Wasser aus dem Wasserhahn kommt, erhöht sich meine Arbeitsbelastung und ich habe weniger Zeit, meine Kinder beim Lernen zu unterstützen. Sie sind zu jung, um ihre Hausaufgaben ganz allein zu machen. Ich muss sie anleiten, aber sie müssen warten, bis ich abends alle Aufgaben erledigt habe. Manchmal schaffe ich es nicht, weil ich so viel zu tun habe.“

Wir von Plan International arbeiten mit der laotischen Gemeinde und dem Gesundheitsamt des Bezirks zusammen, um neue Wasserquellen auszumachen und ein neues Wassersystem aufzubauen. 2021 wurde dieses fertiggestellt – nun muss die Bildung von Juam und den weiteren Kinder des Dorfes nicht weiter unter dem Wassermangel leiden.

Die Geschichte wurde mit Material aus dem Plan-Büro in Laos aufgeschrieben.

Mädchen gezielt helfen

Wir von Plan International engagieren uns für den Schutz, die Bildung, die politische Teilhabe, die Gesundheit von Mädchen und jungen Frauen. Unser Mädchen-Fonds leistet einen wichtigen Beitrag zur Beseitigung von Benachteiligung, Armut und Gewalt. Mit Ihrer Spende können wir zum Beispiel Projekte für gleichberechtigte, gesellschaftliche Teilhabe und Zugang zur Schulbildung umsetzen, damit Mädchen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben erhalten.

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