Carlos kämpft gegen sexuelle Ausbeutung von Jugendlichen

Foto: Plan International

Ein Aktivist engagiert sich in der Dominikanischen Republik dafür, dass Kinder und Jugendliche in seiner Gemeinde besser geschützt werden.

„Keine sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen“ steht auf dem Schild, das Carlos am Straßenrand aufgestellt hat. Die Straße führt durch seinen Heimatort in der Provinz Barahona im Südwesten der Dominikanischen Republik

Der 26-Jährige fing an, sich für Kinderschutz zu interessieren, nachdem seine Freund:innen ihn zu einer Veranstaltung in ihrer Gemeinde eingeladen hatten, bei der es um Formen sexueller Ausbeutung ging. Ohne zu zögern, schloss er sich ihnen an und lernte so die Arbeit von Plan International kennen. 

Tourismus in der Dominikanischen Republik birgt Gefahren

„Der Vortrag hat mich schwer beeindruckt. Am gleichen Nachmittag noch gingen wir durch die Hotels, sprachen mit Leuten und stellten Schilder auf, damit die Touristen wissen, dass wir uns hier gegen sexuelle Ausbeutung einsetzen“, erzählt Carlos.

Carlos steht draußen an einer Straße und lächelt in die Kamera. Er trägt ein weißes T-Shirt mit buntem Druck.
Carlos kam über einen Vortrag von Plan International zum Thema Kinderschutz und Aktivismus. Plan International
Eine große Gruppe Jugendlicher ist am Strand. Einige sitzen im Schatten eines Baumes, andere stehen zusammen.
Die Provinz Barahona hat wunderschöne Strände, die Tourist:innen anlocken – leider auch solche, die Jugendliche sexuell ausbeuten. Plan International / Esteban Feliz

Der Tourismus ist in der Küstenprovinz auf dem Vormarsch und bringt Schwung in die lokale Wirtschaft – er birgt aber auch Gefahren für Kinder und Jugendliche in Form von sexueller Ausbeutung, die oft als „Sextourismus“ bezeichnet wird. 

Plan Projekt stärkt die Gemeinde durch Wissen und Aktivismus

Seit drei Jahren ist Carlos nun schon an dem Projekt „Down to Zero: Building Back Better“ (übersetzt in etwa: „Runter auf null: Zurück zu mehr Sicherheit“) beteiligt. Inzwischen hat er an einigen Schulungen zu diversen Themen teilgenommen: sexuell übertragbare Krankheiten, Teenagerschwangerschaft und kommerzielle sexuelle Ausbeutung. 
 

„Jeden Tag lerne ich etwas Neues. Ich liebe es, Workshops zu leiten, um diese wichtigen Informationen an die jungen Leute in dieser Gegend weiterzugeben. Auch in meiner Freizeit erzähle ich Kindern und Jugendlichen von dem, was ich gelernt habe“, berichtet Carlos. 

Kinderschutz in Sozialen Medien

Ein Thema, das ihn besonders beschäftigt, ist der Umgang mit Sozialen Medien. Für Jugendliche sei es notwendig, sich der potenziellen Gefahren bewusst zu sein: „Man muss sehr vorsichtig mit den Fotos sein, die man postet, und auch mit den Dingen, die man schreibt und sagt, um sich nicht selbst Risken auszusetzen. Außerdem sollte man respektvoll sein, wenn man Fotos von anderen Personen hochlädt, und immer nach deren Zustimmung fragen.“

„Ich will, dass Kinder und Jugendliche ihre Rechte kennen und wissen, dass niemand sie misshandeln oder belästigen darf.“

Carlos (26), Aktivist für Kinderschutz

Carlos sagt, er wolle den Kindern und Jugendlichen in seiner Gemeinde die nötigen Ressourcen mitgeben, damit sie sich selbst schützen können. „Ich will, dass sie ihre Rechte kennen und wissen, dass niemand sie misshandeln oder belästigen darf. Ich möchte, dass sie wissen, dass ihre Jugend genossen und nicht ausgenutzt werden soll.“

Carlos sitzt auf einem Tisch in einem Klassenzimmer.
Carlos spricht mit den Kindern und Jugendlichen in Schulen. Plan International

Dialog mit Kindern und Jugendlichen gibt die Themen vor

Neben Carlos sind derzeit zwölf junge Menschen in der Gemeinde am Projekt Down to Zero beteiligt. Einen großen Teil ihrer Zeit verbringen sie im Dialog mit Kindern und Jugendlichen, um herauszufinden, was sie beschäftigt, und welche Unterstützung sie benötigen. So fand Carlos heraus, dass einige Kinder in der Gemeinde zuhause schlecht behandelt werden. Daraufhin hat er angefangen, Vorträge über Gewalt gegen Kinder zu halten, um Misshandlungen im Elternhaus zu verhindern. Er plant, dies regelmäßig in einem Innenhof in der Nachbarschaft zu tun, wo er Eltern aus der Gegend zusammenbringt. 

„Ich möchte kein weiteres Mädchen mit einem eigenen Baby im Arm sehen.“

Carlos (26), setzt sich für die Kinder in seiner Gemeinde ein

Carlos liebt seine Gemeinde setzt sich dafür ein, sie zu einem sichereren Ort für Kinder und junge Menschen zu machen. Er sagt, dass Missbrauch, Kinderheirat und sexuelle Ausbeutung die drei Themen sind, die ihn derzeit am meisten beschäftigen und ihn motivieren, seine Arbeit fortzusetzen. „Denn Kinder sind nicht bereit, zu heiraten. Ich möchte kein weiteres Mädchen mit einem eigenen Baby im Arm sehen“, erklärt er.

Eine Hand hält einen Zettel, auf dem "Matrimonia infantil" geschrieben steht.
Das Thema Kinderheirat (auf Spanisch „matrimonio infantil“) beschäftigt Carlos derzeit sehr. Plan International / Fran Alonso
Carlos sitzt auf seinem Motorrad und lächelt in die Kamera. Er trägt ein weißes T-Shirt, das mit einem Schriftzug bedruckt ist.
„Voz para el Cambio“ – auf Deutsch: „Eine Stimme für den Wandel“. Plan International

Carlos verabschiedet sich herzlich und setzt sich auf sein Motorrad. Dabei achtet er darauf, dass sein makelloses weißes T-Shirt nicht schmutzig wird, das der Welt verkündet, wer er ist: „Eine Stimme für den Wandel.“

Über das Projekt

„Down to Zero: Building Back Better" ist ein Projekt von Plan International zur Bekämpfung der kommerziellen sexuellen Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen, damit diese während und nach der Covid-19-Pandemie besser geschützt werden können. Das Projekt wird in fünf Provinzen im Südwesten des Landes durchgeführt: Azua, Barahona, Elías Piña, Pedernales und San Juan de la Maguana. Das Projekt ist eine Fortsetzung anderer Initiativen von Plan International wie Down to Zero (2016-2020) und Voice for Chance (2020-2021).

Carlos' Geschichte wurde mit Material aus dem Plan Büro in der Dominikanischen Republik aufgeschrieben.

Auch eine Patenschaft unterstützt Kinderschutzprojekte

Gewalt, sexuelle Ausbeutung und Kriminalität beherrschen den Alltag von vielen Kindern in der Dominikanischen Republik – ein inakzeptabler Zustand. Mit einer Patenschaft unterstützen Sie nicht nur Ihr Patenkind, sondern helfen uns auch dabei, unsere Kindesschutzprojekte und weitere Programme vor Ort erfolgreich umzusetzen.

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