Zuhause lernen ohne Internetverbindung – eine Herausforderung

Foto: Agus Haru/Plan International

Die Corona-Pandemie hat inzwischen alle Provinzen Indonesiens erreicht. Das hat die Regierung dazu veranlasst, alle Schulen im Land zu schließen, weshalb nun alle Schüler zuhause lernen müssen. Für die Kinder, die in der Stadt leben, ist das Internet ihr Draht zur Bildung, aber die Kinder in den ländlichen Regionen laufen Gefahr, abgehängt zu werden.

Kinder aus abgelegenen Gemeinden, weit entfernt vom Trubel der Stadt, haben seltener Zugang zu der nötigen Technologie, um dem Schulunterricht von zuhause aus zu folgen. Da es nur begrenzt Materialien und Infrastruktur gibt, sind Schüler im Osten Indonesiens stark benachteiligt. Die meisten Kinder in der Gegend haben keinen Zugang zum Internet und sind daher nicht in der Lage, am Online-Unterricht teilzunehmen.

Die 15-jährige Yusti kann das bestätigen. Sie lebt in einem Dorf in Ost Nusa Tenggara, etwa 25 Kilometer von der Bezirkshauptstadt entfernt. Obwohl ihr Zuhause nicht weit ist von der Stadt, hat Yusti keinen Zugang zu einer verlässlichen Telefon- oder Internetverbindung.

„Als Ende März die Ankündigung kam, dass wir von zuhause aus lernen müssen, haben alle Schüler:innen Hausaufgaben in den verschiedenen Fächern bekommen, die eingesammelt werden sollen, sobald wir wieder zur Schule gehen. Es gibt keine Diskussionen im Klassenverbund mehr, so wie das vorher war, und zuhause wird es langweilig. Ich weiß nicht, wann ich wieder zurück in die Schule kann. Ich lerne schon so lange zuhause und die Hausaufgaben, die ich bekommen habe, sind schon erledigt“, sagt Yusti.

„Meine Eltern haben nur einen Grundschulabschluss, also muss ich mich zuhause selbst unterrichten und Notizen benutzen, die ich aus vorherigen Unterrichtsstunden noch habe.“

Yusti (15), Schülerin aus einem Dorf in Ost Nusa Tenggara

Die meisten Eltern in ihrem Dorf haben die Schule schon früh verlassen und haben nicht das nötige Wissen, um die Bildung ihrer Kinder zu unterstützen und ihnen beim Lernen zuhause zu helfen. „Meine Eltern haben nur einen Grundschulabschluss, also muss ich mich zuhause selbst unterrichten und Notizen benutzen, die ich aus vorherigen Unterrichtsstunden noch habe.“

Yusti hat gehört, dass die Regierung Sendungen mit Unterrichtsinhalten über das Radio ausstrahlt. Das wurde durch Maßnahmen von Plan International ermöglicht. Allerdings haben nicht alle Haushalte Radios, deshalb hofft Yusti nun darauf, dass Kinder wie sie bald welche bekommen, damit sie weiter Bildung genießen können.

Damit sie sich selbst nicht mit dem Coronavirus infiziert, stellt Yusti sicher, dass sie all den Empfehlungen der Regierung folgt: Sie bleibt zuhause und wäscht sich regelmäßig die Hände. Vor kurzem hat sie ein Hygiene-Kit von Plan International erhalten, in dem unter anderem Seife und Zahnpasta waren, aber das Interessanteste an dem Paket war ein Spiel, das Kinder über Hygiene aufklärt.

„Ich hab mich sehr über das Paket gefreut, das Brettspiel ist lustig, und mal was Neues, das meine Schwester und ich zusammen spielen können“, sagt Yusti.

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