Einmal Fraktionsvorsitzende sein

Foto: Plan International

Diese Möglichkeit hatten Romance (18) und Paula (22) aus dem Plan-Jugendbeirat zum diesjährigen Welt-Mädchentag: Sie durften die Fraktionsvorsitzenden von FDP, Bündnis 90/Die Grünen und SPD sowie den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU im Bundestag für einen Tag begleiten.

Die Aufregung begann bereits am 10. Oktober, einen Tag vor dem Welt-Mädchentag: Paula begleitete Christian Dürr, Fraktionsvorsitzender der FDP, und sein Team einen Tag lang bei der Arbeit. Sie wurde freundlich im Büro empfangen, nahm an einer Sitzung der Arbeitsgruppe Frauen, Familie und Senioren teil und sprach auch mit anderen FDP-Fraktionsmitgliedern wie Nicole Bauer, Matthias Seestern-Pauly und Gyde Jensen über Themen wie Gleichstellung und Jugendpartizipation auf Bundesebene. Im Austausch mit Christian Dürr konnten beide Parteien Einblicke darin geben, warum Mädchen und junge Frauen in der Politik und im Aktivismus mehr Hürden und Barrieren zu überwinden haben.

Am Welt-Mädchentag selbst ging es dann für Paula zu einem Gespräch mit Hermann Gröhe, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU, in dem sie erneut über Jugendpartizipation auf Bundesebene sprechen konnte und darüber, welche weiteren Möglichkeiten es noch gibt, diese Strukturen zu stärken – beispielsweise, in dem man diese diverser besetzt und transparenter macht.

„Im Gespräch mit dem Fraktionsvorsitzenden der SPD berichtete Romance von ihren Erfahrungen als Aktivistin und erklärte, welche Hindernisse engagierten jungen Menschen im Weg stehen.“

Aus dem Erfahrungsbericht von Romance (18)

Wie kann man Schüler:innen den Einstieg in den Aktivismus erleichtern?

Für Romance war es das erste Mal im Bundestag und darüber hinaus auch das erste Mal, mit dem Jugendbeirat unterwegs zu sein. Sie durfte ihren Takeover-Tag im Büro des Fraktionsvorsitzenden der SPD, Dr. Rolf Mützenich, starten. Aus terminlichen Gründen belief sich der Takeover im SPD-Büro auf eine halbe Stunde. Diese Zeit nutze Romance, um Dr. Rolf Mützenich und seiner Referentin Hannah Gundert von ihren Erfahrungen als Aktivistin zu erzählen und erklärte, welche Hindernisse einer Schülerin und Aktivistin im Weg stehen.

Bereits bei der Vorbereitung auf das Gespräch hatte sich Romance gefragt, was sie Politiker:innen rückmelden möchte, um den Einstieg in den Aktivismus für Schüler:innen vereinfachen zu können. Eine Idee, die während des Gesprächs aufkam, ist ein zentrales, übersichtliches Verzeichnis, in dem junge Menschen sich über Engagement informieren können. Romance selbst ist auch nur zufällig auf das LEAD-Jugendnetzwerk von Plan International gestoßen. Eine jugendgerechte Stelle hätte ihr damals einige intensive Online-Recherchen erspart. Für die nächsten Generationen würde Romance sich daher wünschen, dass sie mit ihrem Gespräch etwas bewegen und verbessern konnte.

Den Zwischenstand an der Spree diskutieren

Anschließend trafen sich Paula und Romance an der Spree, um sich über ihre Gespräche und bisherige Ergebnisse auszutauschen. Während Paulas Takeover damit beendet war, fing für Romance der nächste bei Britta Hasselmann, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, erst an. Da im Bundestag zu diesem Zeitpunkt große Unruhe aufgrund des Nahost-Konflikts herrschte, konnte ein persönliches Gespräch mit Britta Hasselmann leider nicht stattfinden. Stattdessen tauschte sich Romance mit einer Mitarbeiterin aus ihrem Büro aus. Neben einem Gespräch über Romances Weg in den Aktivismus und den Werdegang der Mitarbeiterin in den Bundestag konnte Romance ihr außerdem einen Aktionsbeutel für Britta Hasselmann mitgeben, den die Mitglieder des Plan-Jugendbeirats vorbereitet hatten. Unter anderem befand sich der aktuelle Welt-Mädchenbericht von Plan International darin, der die inhaltliche Grundlage für die politischen Takeover am Welt-Mädchentag bildete.

Zwei Mädchen mit Gelächter
Paula und Romance (v. l.) an einer Spree-Brücke in Berlin Plan International

Neben den eigenen Erfahrungen im Aktivismus haben Romance und Paula auch über Probleme und Gedanken von Mädchen und jungen Frauen aus dem Plan-Bericht erzählt. Romance legte dabei einen Fokus auf die Themen Bildung, Finanzierung, mentale Gesundheit, Diskriminierung, Selbstzweifel und Alter, weil sie bei diesen Themen die Möglichkeit hatte, aus persönlichen Erfahrungen zu sprechen. 

Nach diesen Terminen im politischen Berlin ging es für Romance direkt weiter: Sie besuchte eine Plenarsitzung und traf sich anschließend auf einen Kaffe-Talk mit der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, Maria Klein-Schmeink. Auch mit ihr sprach Romance über den Welt-Mädchenbericht sowie verschiedene Projekte, die das Büro von Maria Klein-Schmeink anbietet. In diesem Rahmen setzte sich Romance für „Bildungsurlaub“ für Schüler:innen ein, um Schule und Aktivismus für Schüler:innen einfacher zu machen beziehungsweise überhaupt zu ermöglichen.

Der Plan-Jugendbeirat

Im Jugendbeirat von Plan International engagieren sich bis zu 20 Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren aus ganz Deutschland für die Rechte von Kindern. Die Mitglieder des Jugendbeirats arbeiten eng mit Plan International Deutschland zusammen und unterstützen die politische Arbeit. Sie begleiten die Arbeit der Kinderrechtsorganisation aus Jugend-Sicht und machen sich stark für Gleichberechtigung und politische Teilhabe von Kindern und Jugendlichen weltweit.

Mehr erfahren

Der letzte Stopp des Tages führte in das Büro der Grünen-Politikerin Katharina Dröge, die Romance erst durch das Bundestagsgebäude führte. Danach durfte die Plan-Aktivistin sie bei einem Vorbereitungsgespräch begleiten und schließlich auf den dazugehörigen Pressetermin – für Romance ein ungefilterter Blick darauf, was es bedeutet, Politikerin zu sein. Besonders schön war es für die junge Aktivistin am Welt-Mädchentag die Frauenpower im Team von Katharina Dröge zu erleben.

Sie mögen diesen Artikel? Teilen Sie ihn gerne.

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Engagieren Sie sich mit uns für eine gerechte Welt! Registrieren Sie sich jetzt für unseren kostenlosen Newsletter

Widerruf jederzeit möglich. Bitte beachten Sie unsere Datenschutzerklärung sowie unsere Kinderschutzrichtlinie

Newsletter