Faith: „Es hat lange gedauert, bis ich respektiert wurde“

Foto: Signe Vilstrup

Auch Faith wuchs in Kibera, am Rande der Hauptstadt Nairobi, auf – mit einem Traum, den sie lange nicht auszusprechen wagte. In unserer Reihe über das Leben in Kenias größtem Slum erzählt sie ihre Geschichte.

Rechenaufgaben verwandelten sich in tanzende Elefanten, Grafiken in einen wilden Dschungel mit fleischfressenden Pflanzen und sich wiegenden Palmen. Buchstaben wurden oft zu einem Universum von Märchenfiguren. So sahen Faiths Schulbücher aus. Sie konnte einfach nicht anders, als zu zeichnen, sobald ihr Bleistift auf Papier traf.

„Kreativität und Leidenschaft sind Fähigkeiten, auf die man stolz sein kann“

Ihre Zeichnungen zeigte sie niemandem. Es war ihr peinlich – und wenn die Lehrer:innen hin und wieder entdeckten, was sie zu Papier brachte, bekam sie Ärger. „Als Kind in Kibera bist du immer allein“, sagt Faith. „Die Erwachsenen sind immer damit beschäftig, die nächste Mahlzeit zu organisieren. Es ist ein Kampf ums Überleben. Da habe ich mich nicht getraut, jemandem zu sagen, dass ich Künstlerin werden möchte.“

Eine Zeichnung auf dunklem Hintergrund, zwei Frauen sind darauf zu sehen, die sich unterhalten.
Ein Kunstwerk von Faith. Signe Vilstrup

„Es hat lange gedauert, bis ich als Künstlerin respektiert wurde.“

Faith, Künstlerin aus Kibera

Als sie 15 Jahre alt war, entdeckte eine Lehrkraft ihr Talent und anstatt ihr das Malen zu verbieten, ermutigte sie Faith, mehr zu zeichnen und zu üben, um ihre Fähigkeiten zu verbessern. Heute ist Faith 28 Jahre alt – und Künstlerin. „Es hat lange gedauert, bis ich respektiert wurde“, erzählt sie. „Inzwischen kann ich von der Malerei leben. Ich habe bewiesen, dass man seiner Leidenshaft folgen und gleichzeitig überleben kann.“

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Hier erfahren Sie, wie das ehemalige Patenkind Gabriel (20) heute als Lokal-Journalist den Menschen in den Slums eine Stimme gibt.

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