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Mädchen und Frauen müssen selber entscheiden können, wann sie eine Familie gründen. © Plan International
Mädchen und Frauen müssen selber entscheiden können, wann sie eine Familie gründen. © Plan International
30.08.2017 - von Plan Redaktion

Timor-Leste: Neues Gesetz soll Unverheiratete von der Verhütung ausschließen

In einem Land mit einer<link https: www.plan.de sexuelle-gesundheit-und-hiv fruehe-schwangerschaft.html external-link-new-window infos zum thema> Teenagerschwangerschaftsrate von 24 Prozent prüft die<link internal-link in> timoresische Regierung derzeit die Einführung einer neuen Familienplanungspolitik. Das Gesetz sieht vor, dass der Zugang zu Verhütung nur denen gewährt wird, die bereits verheiratet sind.

Mit dem Gesetz wird vor allem den timoresischen Frauen und Mädchen ihr fundamentales Recht, selbst Entscheidungen über die Familienplanung zu treffen, verwehrt. Zudem wird die Tradition der <link https: www.plan.de kinderschutz zwangsheirat.html external-link-new-window infos zum thema>Kinderheirat fortgesetzt und die Gesundheit der Mädchen dadurch ernsthaft beeinträchtigt.

Fatima ‘Lala’ Soares, Programm-Managerin für die Partizipation von Mädchen und Frauen bei Plan International Timor-Leste, sagt: “Die religiösen Überzeugungen dürfen kein Grund sein, Mädchen- und Frauenrechte zu ignorieren und ihre Gesundheit zu gefährden.“

Frühe Schwangerschaft sind in Timor-Leste weit verbreitet: Fast eines von vier Mädchen und jungen Frauen unter 20 Jahren hat ein Kind, die Hälfte der 15- bis 19-Jährigen hat bereits mehr als ein Kind. Dies ist ein ernster Grund zur Sorge. Die Risiken der gesundheitlichen Komplikationen im Zusammenhang mit Frühschwangerschaft sind extrem hoch und die Muttersterblichkeit der 15- bis 19-Jährigen liegt bei 1.037 pro 100.000 Lebendgeburten. Damit ist die Wahrscheinlichkeit zu sterben doppelt so hoch wie bei älteren Frauen.

Ein kürzlich veröffentlichter Bericht von Plan International, dem Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) und der timoresischen Regierung hebt hervor, dass die Frühschwangerschaft die Hauptursache der Frühverheiratungen in Timor-Leste ist. Die Ergebnisse des Berichts deuten darauf hin, dass, wenn Jugendliche einen besseren Zugang zu einer umfassenden sexuellen Aufklärung und sexuellen Gesundheitsdiensten - einschließlich des Zugangs zu Verhütungsmitteln ihrer Wahl - haben, die Raten sowohl der Frühschwangerschaften als auch der Kinderheirat drastisch sinken würden.

Die Chancen, eine Ausbildung abzuschließen, sind für Teenager, die schwanger werden, sehr gering. Die Möglichkeit zur Familienplanung ist also Grundlage für wirtschaftliche Unabhängigkeit. Sicherzustellen, dass Mädchen und junge Frauen selber entscheiden können, ob und wann sie eine Familie gründen, wird riesige Auswirkungen auf die Entwicklung der jungen Nation haben.