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Mädchen an die Mikroskope: Ein Projekt will junge Frauen für Wissenschaft und Technik begeistern. © Plan International
Mädchen an die Mikroskope: Ein Projekt will junge Frauen für Wissenschaft und Technik begeistern. © Plan International
17.05.2018 - von Plan Redaktion

Ecuadors zukünftige Wissenschaftlerinnen

In Ecuador arbeiten viel weniger Frauen als Männer in naturwissenschaftlichen und technischen Gebieten. Deshalb hat Plan International gemeinsam mit dem „Ajá Science Park“ und der „National Polytechnic University“ kürzlich ein Projekt gestartet. Mädchen können spielerisch Naturwissenschaften, wie Biologie, Physik und Chemie, kennenlernen.

Obwohl Frauen und Mädchen zunehmend mehr Möglichkeiten geboten werden, sind sie in den Bereichen Wissenschaft, Technik, Ingenieurswesen und Mathematik immer noch unterrepräsentiert. Die UNESCO schätzt, dass in Ecuador nur 30 Prozent dieser Berufe von Frauen ausgeübt werden.

Um Mädchen in Ecuador zu ermutigen, ihre wissenschaftlichen Fähigkeiten zu entwickeln und Wissenschaft und Technik als Karriereweg in Betracht zu ziehen, haben in Guayaquil 80 Mädchen an einem Projekt für zukünftige Wissenschaftlerinnen (engl.: „Future Scientists programme“) teilgenommen. Initiiert wurde das Projekt von Plan International, dem „Ajá Science Park“ und der „National Polytechnic University“.

Dabei erhielten die Schülerinnen Unterricht in Mathematik, Ingenieurswissenschaften, Physik, Chemie und Biologie, der Spaß machte. Die Aufgaben führten Mädchen mit Experimenten und Spielen, die logisches Denken, Problemlösung und Innovation fördern, in die Wissenschaften ein.


„Mir hat es gefallen, mehr über das Gehirn zu lernen. Dafür haben wir viel experimentiert. Ich konnte unter dem Mikroskop beobachten, wie kleine Käfer im Wasser laufen. Und ich habe gelernt, dass ich nicht in verschmutztes Wasser gehen sollte, weil ich dann von den Bakterien krank werden kann“, sagt die 9-jährige Darly.

Auch die 10 Jahre alte Nicole profitiert von dem Projekt: „In der Schule sind meine Lieblingsfächer Naturwissenschaft und Sprache. Ich würde gerne Wissenschaftlerin werden, weil ich alle Viren und Bakterien der Welt erforschen möchte, um Menschenleben zu retten.“

Auch Workshops für die Eltern

Oft hindern der Mangel an elterlicher Unterstützung und kulturelle oder soziale Normen Mädchen daran, sich mit den Naturwissenschaften zu befassen. Deshalb haben wir auch 70 Eltern und Erziehungsberechtigte an dem Programm beteiligt. Sie nahmen an Workshops über Mathematik, Geschlechtergerechtigkeit und Kommunikationsfähigkeiten teil und lernten, das Talent und die Karriere ihrer Kinder zu unterstützen.

Angela Hidalgo von Plan International erklärt: „Uns ist die Unterstützung der Eltern als Tutoren der Mädchen und Jugendlichen sehr wichtig. Wir hoffen, dass sie es befürworten, wenn ihre Kinder nach dem Projekt ein wissenschaftliches Studium verfolgen möchten.“

Niemand soll zurückgelassen werden

Die Geschlechterkluft, die so genannte Gender Gap, in der Wissenschaft zu schließen ist der Schlüssel im Kampf gegen globale Herausforderungen wie den Klimawandel. Außerdem ist dies wesentlich, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung (engl.: „Sustainable Development Goals“) der UN zu erreichen. So kann das Versprechen der Agenda 2030, niemanden zurückzulassen, eingehalten werden.

„Diese Initiative, zusammen mit einem akademischen Partner, lässt uns nachdenken, welche Möglichkeiten Mädchen in Zukunft haben, und demonstriert, wie wichtig der Zugang zu Bildung und Technik ist, um Gerechtigkeit und Geschlechtergleichstellung zu erreichen“, sagt Vivianne Almeida, Leiterin des Programmgebietes Guayas bei Plan International.

Forschungen zeigen, dass Schüler bereits in der zweiten Klasse entscheiden, was sie gut können und ob sie Wissenschaft, Technik, Ingenieurswesen und Mathe mögen. Um also mehr Mädchen für diese Fächer zu begeistern, müssen Lehrer, Bildungseinrichtungen, Regierungsbeamte, private Stiftungen und die Wirtschaft gemeinsam etwas unternehmen.