Lebensrettende Hilfe gibt neue Hoffnung

Foto: Sharmin Jahan

Am 14. Mai 2023 traf Zyklon Mocha auf die Küsten von Bangladesch und Myanmar. Millionen Kinder und Familien sind dort auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Unter einem Sturm der „Kategorie 5“ können sich Außenstehende meist wenig vorstellen. Eher schon davon, welche Zerstörungskraft Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h entfesseln können. Mit so einer Wucht hatte der Wirbelsturm Mocha vor rund sechs Wochen das Grenzgebiet zwischen Süd- und Südostasien erreicht, sintflutartige Regenfälle führten zu weitreichenden Schäden an der örtlichen Infrastruktur sowie Stromausfällen. Das Leben von Millionen bedürftiger Kinder und Familien, von denen viele Mädchen und Jungen bereits zuvor unter schwierigen Bedingungen lebten, ist seitdem stark beeinträchtigt.

Eine Stromleitung ist auf die Straße gekippt
Der Zyklon Mocha hat in Myanmar zu Schäden an der Infrastruktur geführt Yan Naing Hein

Plan International hatte proaktiv Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung im Einzugsbereich des nahenden Zyklons ergriffen und ist seitdem mit humanitärer Nothilfe im Katastrophengebiet aktiv. Die Teams der Kinderrechtsorganisation setzen sich zudem bei Regierungsstellen dafür ein, dass die Auswirkungen der Krise insbesondere auf die Rechte von Mädchen und jungen Frauen in vollem Umfang berücksichtigt werden.

Kinder stehen in einem zerstörten Kindergarten
Drei Kinder in Bangladesch stehen in dem Raum, der einmal ein geschütztes Spielzimmer für sie war Sharmin Jahan
Jungen spielen auf der Straße
Eine eingestürzte Hafenbrücke in Myanmar Yan Naing Hein

Die Folgen für Mädchen und Jungen

Wirbelstürme können auch und gerade für Kinder eine sehr belastende Erfahrung darstellen, die sie besonders anfällig für psychische Probleme macht. Sie können nach einem solchen Naturereignis unter Angst und/oder Depressionen leiden und brauchen Zugang zu psychologischer Unterstützung. Mit dem Wirbelsturm wurden nicht nur Tausende Häuser zerstört oder beschädigt. Eine verlorengegangene Infrastruktur beschränkt außerdem den Zugang der Menschen zu Gesundheitsdienstleistungen, die entweder nur noch schlecht erreichbar oder ebenfalls zerstört worden ist.

Eine junge Frau steht auf einer Brücke
Ein Mädchen blickt von einer Brücke auf die vom Zyklon Mocha verursachten Schäden im myanmarischen Sittwe Thar Nge

Mädchen und junge Frauen sind während und nach Naturkatastrophen besonders gefährdet, da sie in überfüllten, ungewohnten Umgebungen einem erhöhten Risiko von sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt und Ausbeutung ausgesetzt sind. Ausgerechnet in einer Zeit, in der sexuelle Gewalt und frühe Schwangerschaft zunehmen, stehen den Mädchen und Frauen kaum Informationen zu sexueller und reproduktiver Gesundheit zur Verfügung. Doch diese sind – wie auch Dienstleistungen im Bereich der Menstruationsgesundheit – für Mädchen und Frauen unerlässlich. Plan International unterstützt sie beim Zugang zu diesen Informationen. Sie bekommen Zugang zu Menstruationsprodukten sowie Sanitäranlagen, in denen sie ihre Periode sicher haben können.

Der fehlende Zugang zu sauberem Wasser und hygienischen Sanitäreinrichtungen erhöht überdies die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs von Cholera oder anderen ansteckenden Krankheiten, die zum Tod führen können – insbesondere bei Kindern.

Im Kofferraum eines Autos liegen Hilfsgüter
Hygieneartikel sind bereit zur Verteilung im bangladeschischen Cox's Bazar Plan International
Eine Frau sitzt umringt von Dorfbewohnern
Nach dem Wirbelsturm Mocha ermittelt eine Plan-Mitarbeiterin in Myanmar den Bedarf an Hilfsgütern Yan Naing Hein

Das Schicksal der Obdachlosen

Zu den unmittelbar Betroffenen zählt auch die Familie von Lai Lai Bagon. Die 30-jährige Rohingya-Frau lebte bis zum Eintreffen des Zyklons Mocha in einem Lager für vertriebene Menschen in Sittwe, der Hauptstadt des Rakhine-Staats in Myanmar. „Die Hoffnung hält mich am Leben, selbst im Angesicht des Zyklons Mocha“, sagt sie. Ihr Haus wurde zerstört, ihnen ist nichts mehr geblieben, und nun sucht sie mit ihrer Familie dringend eine Unterkunft. Inzwischen ist die Monsunzeit angebrochen, und heftige Regenfälle bringen Überschwemmungen mit sich, die das Elend der vom Zyklon betroffenen Menschen noch vergrößern.

Nach dem Wirbelsturm leitete Plan International sofort Nothilfemaßnahmen ein und führte eine schnelle Bedarfsanalyse durch, um die bedürftigsten Familien zu identifizieren. In Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen wurden zum Beispiel in Myanmar lebenswichtige Hilfsgüter wie Nahrungsmittel, Planen und Decken an 94.000 betroffene Menschen verteilt. Auch Bargeld wird an Familien wie jener von Lai Lai Bagon verteilt, wenn sie dringend Unterstützung benötigen. Diese Maßnahmen können lebensrettend sein und helfen den Familien dabei, wieder ein selbstbestimmtes Leben zu organisieren.

Der Nothilfe-Fonds

Weltweit nimmt die Zahl der Krisen zu: Naturkatastrophen, Hunger, Krankheiten und bewaffnete Konflikte bedrohen Gesundheit, Lebensgrundlagen und die Zukunft von Millionen Menschen. Gerade Kinder sind in unübersichtlichen Situationen der Not oft diejenigen, die am wenigsten Beachtung finden. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, betroffene Kinder und ihre Familien zu unterstützen.

Jetzt unterstützen

Sie mögen diesen Artikel? Teilen Sie ihn gerne.

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Engagieren Sie sich mit uns für eine gerechte Welt! Registrieren Sie sich jetzt für unseren kostenlosen Newsletter

Widerruf jederzeit möglich. Bitte beachten Sie unsere Datenschutzerklärung sowie unsere Kinderschutzrichtlinie

Newsletter